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Der Streit um das Pankower Windrad und verschwiegene Fakten(1)

Dr. Stubbe, Uni Halle:"Im Naturschutz brachte die Wende einen Rückfall in die Steinzeit"
--von Klaus Hart--
Windkraftwerke sind heute überall in Deutschland ein Symbol für Naturvernichtung und Landschaftszerstörung. Sie töten eine Unzahl theoretisch streng geschützter oder sogar vom Aussterben bedrohter Tierarten, darunter Fledermäuse, See-und Fischadler, Schwarzstörche, Schwäne, Rotmilane. "Die Tiere werden regelrecht zerhackt und geschreddert", sagt der Präsident des Landesumweltamtes Brandenburg, Dr. Matthias Freude. Außerdem vertreiben Windkraftwerke zahlreiche Tierarten von ihren Nahrungs-und Rastplätzen, wirken ähnlich verheerend wie Autobahnen, die trotz der Diskussion um Klimaschutz und Klimawandel selbst von Rot-Grün u.a. im Interesse der Autoindustrie zügig ausgebaut wurden. In einer relativ zahmen, doch sehr lesenswerten NABU-Studie zu den "Auswirkungen regenerativer Energiegewinnung auf die biologische Vielfalt am Beispiel der Vögel und der Fledermäuse" ist all dies ausführlich beschrieben und belegt. Daher Windkraftwerke umweltfreundlich zu nennen, wäre ein schlechter Witz, ein Absurdum.

Doch genau dies geschieht, und wird von den Propagandisten der Atom-und Windkraftindustrie auch beim Streit um den Bau einer Windanlage ausgerechnet in Pankow erneut ins Feld geführt. Den Stumpfsinn macht komplett, wenn zudem argumentiert wird, mit dem Pankower Windrad würden etwa tausend Haushalte mit Strom versorgt. Bislang werden noch nirgendwo in Deutschland Haushalte direkt von Windkraftwerken „versorgt“ – auch weil dann der Windkraftbluff sofort auffliegen würde: Physikalisch-technisch wäre dies nicht möglich – und zudem weht der Wind sehr unregelmäßig, häufig gar nicht – würden also jene angeblich mit Strom zu versorgenden Haushalte buchstäblich im Dunkeln sitzen. Auch das Pankower Windrad würde, falls denn der Wind ausreichend weht, nur minimal ins allgemeine Stromnetz einspeisen.
Bislang werden nur lächerliche vier bis fünf Prozent des Stroms in Deutschland von Windkraftwerken erzeugt, die indessen zur systematischen Zerstörung von Natur und Landschaft bereits kräftig beigetragen haben. Bezeichnend, daß man sich nach der brachialen Arten-und Umweltvernichtung in den zentralen Teilen Ostberlins nun die wenigstens noch halbwegs intakten Randgebiete mit ihren Naturschutzgebieten vornimmt. Doch aus Gründen des Naturschutzes wurde einer Firma aus der Atom-und Windkraftbranche untersagt, das in Pankow geplante Windkraftwerk zu errichten. Die Firma will dagegen klagen und hat offenbar einschlägigen Wirtschaftsinteressen verpflichtete politische Kräfte sowie PR-Leute sogenannter „Umweltverbände“ auf seiner Seite.
--Anti-Windrad-Gutachten von Greifvogelexperte Rainer Altenkamp—
Das entsprechende Gutachten gegen das Pankower Windrad stammt von einem der führender Greifvogelexperten Deutschlands, Rainer Altenkamp. Der ist Vize-Landeschef des NABU Berlin und leitet zudem die renommierte „Arbeitsgemeinschaft Greifvogelschutz Berlin-Bernau“. „Die meisten Greifvogel-und Eulenarten in Deutschland sind bedroht!“, heißt es auf der Website der Arbeitsgemeinschaft, was indessen, und das ist besonders bezeichnend, auch in der Diskussion um das Pankower Windrad kaum eine Rolle spielt. Obwohl Gutachter Altenkamp die Risiken umweltfeindlicher Windkraftwerke für Tiere wie den Rotmilan im betreffenden Gebiet konkret belegt, wird dies vorhersehbar nicht nur von Politikern, sondern auch sogenannten Umweltverbänden bestritten.
--Noch mehr Artenvernichtung und Naturverarmung anvisiert—
Ein Hinweis darauf, daß die sofort nach dem Anschluß in ganz Ostdeutschland verfolgte Strategie der Umwelt-und Naturvernichtung zügig weiter verfolgt werden soll. Der international anerkannte Greifvogelexperte Dr. Michael Stubbe von der Universität Halle erklärte:“Im Naturschutz brachte die Wende einen Rückfall in die Steinzeit.“ Dies ist durch zahlreiche Fakten belegt und wird durch den Streit um das Pankower Windrad erneut bekräftigt. Die meisten Medien halten sich an Zensurvorgaben, verstoßen permanent gegen journalistische Grundsätze, da sie diese Vorgänge schlichtweg verschweigen, ausblenden, kleinreden. 2002 erklärte das Bundesamt für Naturschutz, daß große Teile der „ostdeutschen Agrarlandschaft“ im Vergleich zu Westdeutschland gemäß einer Studie immer noch eine relativ hohe Biotop-und Artenvielfalt aufweisen. „Es wird allerdings auch deutlich, daß gegenwärtig in Ostdeutschland eine zunehmende Angleichung an die arten-und individuenarmen westdeutschen Verhältnisse zu beobachten ist.“ Bis 2007 wurde bereits kräftig „angeglichen“ – selbst vor dem Anschluß geradezu massenhaft anzutreffende Vögel wie Feldlerchen oder Sperlinge wurden auf einmal rar.
Die gelegentlich sogar von Grünen-Politikern wie Trittin pro forma hoch bewertete Biodiversität, Artenvielfalt ist indessen ein Hinweis darauf, wie es ökologisch um die Qualität einer Region bestellt ist. „Arten-und individuenarme westdeutsche Verhältnisse“ – also dort, wo die Grünen, die westdeutschen Umweltverbände ihre Ziele durchsetzten. „...immer noch eine relativ hohe Biotop-und Artenvielfalt“ dort, wo westdeutsche Umwelt-und Naturschutzpolitik erst nach dem Anschluß zupackte, attackierte, zerstörte, für die selbst vom Bundesamt für Naturschutz bestätigte „Angleichung an die arten-und individuenarmen westdeutschen Verhältnisse“ sorgt. Oder wie Professor Stubbe es ausdrückt – Rückfall in die Steinzeit, wie jetzt beinahe in Pankow. Der Experte hat genauere Angaben zur Biodiversität vor dem Anschluß:“Die Artenvielfalt war auf den Agro-Ökosystemen zur DDR-Zeit um eine Zehnerpotenz höher als auf westdeutschen Gefilden.“
Auch ein Hinweis darauf, von welchen brisanten Themen die „Politik“ derzeit mit der flächendeckend durchgeschalteten Diskussion um Klimawandel ablenken will. Vorher diskutierte man lieber über Dosenpfand und Mülltrennung, anstatt sich mit heißen Eisen wie der zügig und mit Milliardenaufwand an Steuergeldern betriebenen „Angleichung an die arten-und individuenarmen westdeutschen Verhältnisse“ zu befassen.
--Rotmilane und umweltfeindliche Windkraftwerke—
Berlins NABU-Vize Rainer Altenkamp weist besonders auf die Risiken naturfeindlicher Windkraftwerke für Rotmilane. Dr. Stubbe aus Halle ist für diese Greifvogelart der weltweit angesehenste Experte, lebt, forscht im wichtigsten Verbreitungsgebiet der Art. Leicht nachvollziebar, daß Stubbe auch derzeit von den Kommerzmedien in Bezug auf Windkraftprojekte nicht interviewt und befragt, auch nicht zitiert wird. Bis auf weiteres kann man das wenigstens noch hier, den verordneten Mainstream hinterfragen - wer weiß, wie lange noch. „Die Langzeitwirkung der Windkraftanlagen auf einzelne Vogelarten ist verheerend. Der Rotmilan erleidet langfristig erhebliche Verluste. Windkraftwerke sind ein neues Störpotential und müssen in einem hochgradig exponierten Schutzgebiet, durchweg überall, wo sie Landschaften verschandeln, dem Naturempfinden entgegenstehen, vermieden werden.“ Die Windkraftfrage sollte von der Gesellschaft mit Fingerspitzengefühl behandelt werden – vorrangig dürfe nicht der Profit dieses hochentwickelten Kapitalismus sein.
Damit haben wir genügend Kriterien an der Hand, um zu bewerten, wer im derzeitigen Pankower Windradstreit auf welcher Seite steht. Und wer, weil er u. a.aus Feigheit, Korrumpiertheit keinerlei Position bezieht, den Umweltvernichtern in die Hände spielt.
Ein Team von Rotmilanexperten – Ubbo Mammen, Kerstin Mammen, Christina Straßer, Alexander Rasetaritz – hat auf der Querfurter Platte in Sachsen-Anhalt eine Fallstudie zu „Rotmilan und Windkraft“ erarbeitet. Unter den Windanlagen der Region waren von Naturschützern in den letzten Jahren zahlreiche Rotmilane als Schlagopfer registriert worden. Die Studie ergab, daß Rotmilane ganz in der Nähe ihrer Horste durch die „umweltfreundlichen“ Windkraftwerke liquidiert wurden. Die Studie schlußfolgert: Auch erfahrene mehrjährige brutortstreue Rotmilane verunglücken an den Anlagen, unsachgemäße Festlegungen von Windeignungsgebieten können Brutgebiete stark entwerten, das Beispiel der Ausweisung von Windparks bei Schafstädt und Obhausen/Nemsdorf in unmittelbarer Nähe einer kolonieartigen Ansiedlung von Rotmilanen ist ein besonders krasses Beispiel für Gutachter-Fehleinschätzungen und Planungsfehler auf verschiedener Ebene. „Bei Berücksichtigung des derzeitigen Sachstands wäre allein aus Gründen des Vogelschutzes keiner der Windparks genehmigungsfähig – trotzdem befinden sich gegenwärtig weitere Anlagen im Gebiet in Planung.“
Ein Hinweis darauf, mit welcher Brutalität schöne und schützenswerte Natur und Umwelt Ostdeutschlands zielgerichtet zerstört wird. In Pankow hat man gleiches vor. Man kennt Roß und Reiter – und alle, die dazu schweigen.

Ein Text von 2002:

Natur in Berlin-Mitte - bewußt und systematisch vernichtet
"Der Stadt geht die Sinnlichkeit verloren"
Niedrig über den Köpfen von Kauflustigen und Touristen segeln Wildenten zum Alex-Brunnen, baden, putzen sich – alle Welt findets niedlich, Kameras klicken. „Wildkaninchen noch und nöcher auf dem Rasen am Fernsehturm“, freut sich Claudia Hämmerling, Grünen-Expertin für Stadtentwicklung im Abgeordnetenhaus, Mütter schauen mit ihren Kindern von den Bänken zu, wie sie herumhoppeln, an Wildgräsern knabbern. Nur – durchweg Vor-Anschluß-Erinnerungen – „jetzt sind die Tiere alle weg.“ Die Alteingesessenen monierten zuerst, daß jedenfalls vor ihrer Haustür die neue, bessere Umweltpolitik irgendwie nach hinten losging – aber auf sie hörte ja keiner, Jammerossis halt. Die merkten zuerst, daß gerade jene West-Politiker, die bei jeder Gelegenheit den enormen Wert der Biodiversität für die Lebensqualität priesen, logen wie gedruckt. Denn nach deren Lesart hätte es genau andersrum laufen müssen – Bestandszunahmen allerorten, Wildtiere sind schließlich gerade in der Stadt ein Umwelt-Indikator. Oben, im Umweltministerium am Alex, läßt Minister Trittin immer wieder flammende Erklärungen gegen Artenvernichtung weit hinten in Afrika oder Asien verfassen - doch unten, direkt vor seinem Fenster, siehts weit schlimmer aus. Inzwischen hauen Wessis, allesamt gestandene Öko-Experten, aber in dieselbe Kerbe wie die immer belächelten Ostberliner Naturfreunde, bringen den zuständigen SPD-Umweltsenator Peter Strieder in Bedrängnis. Hartwig Berger, aus dem Westteil, umweltpolitischer Grünen-Sprecher, vermißt das Tschilpen der Spatzen nun auch im Osten, besonders in Mitte. „Gerade der Sperling, Stadtvogel par excellence, ging dort auf ein Drittel zurück – das ist wirklich schlimm!“ Ähnlich siehts bei Nachtigallen, Rotschwänzchen, Kohlmeisen, eigentlich allen deutschen Vogelarten aus. Berger hat dafür ganz andere Antennen als Betonköpfe, Technokraten und geldgierige Banker, wenn er durch Mitte schlendert. Die charakteristischen Pfiffe der rasanten Mauersegler, Boten des Sommers, im Westteil dank dortiger Umweltpolitik seit Jahrzehnten rar, hört er bei Ausschußsitzungen im Regierungsbezirk durchs offene Fenster. „Seien sie doch einen Moment still, lauschen sie mal“, bittet er die anderen Politiker, auch das sei Stadtästhetik, Lebensqualität. „Die halten mich für einen Idioten, wenn ich sowas sage.“ Seit dem Anschluß werden gegens Bundesnaturschutzgesetz und die Berliner Sanierungsvorschriften im Baugetümmel hunderttausende Niststätten, auch jene der Mauersegler vernichtet, zahlreiche Bäume gefällt, Schlitze und Mauerfugen sogar mit Metallplatten verschlossen, Grünflächen reduziert, zubetoniert oder aseptisch kurzgehalten, sogar, wegen des weißen Kots, Schwalbennester abgeschlagen. Anstatt wie bisher auch Wildkräuter, natürlichen Wildwuchs zugunsten von Schmetterlingen, bunten Käfern auf den Rasen zuzulassen, werden diese aseptisch überpflegt, noch dazu mit schweren Maschinen. Laubsauge-Wagen, von den Naturschützern seit langem verdammt, holen auch das letzte Insekt aus der Bodenritze, zerhäckseln sogar Igel. „Das ist absolut stupide und bescheuert“, ärgert sich Berger. Naturschutz sei out. Flächen sollte man naturnah pflegen – das würde zudem viel weniger kosten. „Aber sie tuns eben nicht.“ Fassaden sind jetzt langweilig glatt und makellos. Alles einer steril-öden neuzeitlichen Ästhetik zuliebe, wie in der allgegenwärtigen Werbung, sagt man in den Naturschutzämtern. Gleich nach 1990 wurde der S-Bahnhof-Friedrichstraße gegen Ost-Proteste so saniert, daß die beliebte große Dohlenkolonie für immer verschwand, jetzt ist die ausgedehnte Grünfläche davor, jahrzehntelang eine beliebte Stadtoase für Mensch und Tier, mit elftausend Quadratmetern, ebenfalls weg, eklige Betonwüste geworden. Über siebzig Bäume, viele vierzig Jahre alte Kastanien und Linden fallen, die neue CDU-SPD-Umweltpolitik wird brachial durchgesetzt. Der hübsche Lindencorso-Platz mit den Rosenbeeten, an der Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden wurde ein protziges Autohaus; auf die Freifläche gegenüber, eine der letzten City-Oasen, soll ebenfalls ein Klotz. Geradezu aggressiv wird die Umwandlung von Berlin-Mitte in einen seelenlosen Distrikt für Banker und neoliberale Polit-Bonzen, Pseudo-Intelligentsia und Schickeria forciert – siehe Hackesche Höfe, Gendarmenmarkt und Friedrichstraße. Überall wird mit Neubauten „verdichtet“, verschwinden Grün und frische Luft zugunsten der Profite von Bau-und Autolobby. Selbst am Alex sollen bis zu zehn 150-Meter-Hochhäuser entstehen, eine Tiefgarage für tausend Stellplätze. Das Stadtzentrum wird gerade für Familien immer weniger lebenswert. Umweltsenator Strieder versprach dem Ostteil Öko-Fortschritte allerorten – man riechts auch Unter den Linden. Noch nie war die Prachtallee so abgasverpestet, mit Bussen, LKW, Autos verstopft wie jetzt. Strieder, sagt auch Bergers Ostberliner Grünen-Kollegin Hämmerling, erinnere man alle naselang an seine eigenen Gesetze, die er nicht einhalte. 1999 wirft der Grüne dem Senat öffentlich vor, in ganz Berlin den Arten-und Biotopschutz sterben zu lassen, den entsprechend scharfen Antrag hat noch Renate Künast mitunterschrieben. Völlig wirkungslos. Nur ein paar hundert Meter von Minister Trittins Amtssitz entfernt die Karl-Marx-Allee hinauf, in der Naturschutzbehörde, hat der Schöneberger Artenexperte Marcus Zisenis vom 13.Stock aus den besseren Mitte-Blick – und dazu die Fakten, die tägliche Erfahrung. Früher sausten noch reichlich Turmfalken über die Allee. „Ein faszinierender Vogel“, schwärmt Zisenis, „doch von den früheren achtundzwanzig Brutstätten sind höchstens noch acht übrig.“ Worans auch liegt, lernte im Osten früher noch jedes Kind im Biologie-Unterricht – die Nahrungskette stimmt nicht mehr. „Von den Hausspatzen hängt der Turmfalke ab, die jagt er besonders – nur sind die eben nicht nur in Mitte, sondern in so gut wie allen Ost-Städten seit 1990 um bis zu drei Viertel zurückgegangen.“ Fachmann Zisenis sieht schwarz: „Die Tendenz ist wie bei den Fledermäusen – nämlich in Mitte auszusterben.“ Die nächtlichen Flattertiere sind bereits so gut wie weg, ganz besonders peinlich für Trittin und Strieder. Denn anders als Turmfalken sind es Arten, die sogar vom Aussterben bedroht sind, deshalb den allerhöchsten EU-Schutzstatus genießen. Da verhielt es sich wie mit den Alex-Enten und den Kaninchen – vor allem die Zwerg-und Breitflügelfledermäuse gehörten für jedermann einfach zur Stadtlandschaft, abends sah man sie in der Dunkelheit auf Mücken-und Fliegenjagd herumsausen.
Ausgerechnet in die Alte Kantine der Kulturbrauerei, wo freitagnachts der Ostrock dröhnt, ruft der Grüne Trittin die Presse zur PR-Veranstaltung, um seine Schirmherrschaft für das Europäische Fest der Fledermäuse in der Spandauer Zitadelle anzukündigen. Da konnten vom Minister viel Kritik an den politisch Verantwortlichen, etwa Umweltsenator Strieder, sowie konkrete Angaben über Bestandsrückgänge seit 1989 erwartet werden. Doch nichts davon kam – Trittin blieb allgemein, beschönigte die Lage, rief, wie man es nicht anders erwartet hatte, ganz unverbindlich die Bevölkerung zur Mithilfe beim Schutz der bedrohten Fledermausarten auf. Bei seinem Ministergehalt von etwa 30 000 Mark monatlich nicht allzuviel Leistung. „Es gibt heute durchaus Möglichkeiten, Gebäude so zu modernisieren, daß Fledermausquartiere erhalten bleiben können.“ Zur Anfrage, ob die Fledermäuse nun zu den Wendegewinnern zählen – oder wie viele andere Arten zu den eindeutigen Verlierern, mochte sich der Minister nicht äußern. Die Top-Informationen der Pressekonferenz lieferte dafür der anwesende Westberliner Experte Carsten Kallasch: Besonders die traditionell vor allem in Ostberlin verbreitete Zwergfledermaus könne man klar als „Wendeverlierer“ betrachten, da die Bestände deutlich zurückgingen. Viele Ossis wissen genau, was da immer zu später Stunde gelegentlich am Verbrennungs-und Abgasrohr der alten GAMAT-Gasraumheizer des dichtgemachten VEB Wärmegeräte und Armaturenwerk Berlin rappelt und kreischt – die Nachtschwärmer in ihrem immer schön warmen Winter-und Sommerquartier sinds. Kallasch hofft, daß die GAMAT-Heizer als typische Zwergfledermaus-Quartiere Ostberlins noch lange überleben mögen. Für ihn ist besonders alarmierend, daß die Population der Berliner Wasserfledermäuse seit der Wende um zwei Drittel schrumpfte. Fledermäuse genießen – theoretisch – laut Gesetz den höchsten Schutzstatus, ebenso ihre Sommer-und Winterquartiere. Diese indessen wurden – und werden - unter den Augen der zuständigen Behörden systematisch zerstört, Fugen verputzte man häufig so, daß vor allem Zwergfledermäuse massenhaft lebendig begraben wurden. Dennoch verteidigte Trittin Baukonzerne und Investoren, die trotz Senats-und Grüne-Liga-Informationen sowie Umweltschützerprotesten Naturzerstörung weiterhin als Kavaliersdelikt ansehen. Nach seinen Worten hätten die Firmen Fledermausquartiere lediglich aus Unwissenheit, keineswegs absichtlich vernichtet.
Man durfte gespannt sein, welche Informationen die reichlich anwesenden Journalisten von der Pressekonferenz weitergeben würden. Erwartungsgemäß stand am nächsten Tag in Deutschlands Zeitungen nicht eine von Kallaschs Top-Informationen, nichts über rare Arten als Wendeverlierer, drastische Rückgänge. Dafür PR-Bla-bla-bla, Oberflächliches, Süffisantes - die Kommerzpresse hat wieder einmal vortrefflich mitgespielt.
Experte Zisenis kennt das zur Genüge. Wie der Grüne Berger philosphiert er gerne über Stadtsoziologisches. „Wenn wir hier die Natur immer mehr vernachlässigen, uns ihr entfremden, werden wir abgestumpft, inhuman, geht der Stadt die Sinnlichkeit verloren. Mit der Natur geht man hier wie mit den Menschen um – auch das soziale Gefüge wird immer mehr zerstört. Wer ist heute schon noch glücklich?“ Wie es derzeit um Lebensglück und Optimismus im Osten steht, zeigen auch die stark abgesunkenen Geburtenraten – in der neuen, angeblich weit gesünderen Lebensumwelt nach der Wende schnellten die tödlichen Herzinfarkte nach oben; zuvor lag deren Zahl deutlich hinter der im Westen, jetzt ist es umgekehrt.
Geförderte Naturentfremdung hat für Zisenis sogar mit Nahrung zu tun – „zuvieles ist heute Fast-Food“. Man weiß es aus Studien – die DDR-Schulkinder gehörten zu den sportlichsten, schlanksten, am gesündesten ernährten in Europa, als sich bundesdeutsche Kids schon mit Billig-Fritten, Chemie-Bonbons und Hamburgern Kondition und Figur verdarben. Durch die Wende wurden westliche Eßgewohnheiten eingeführt, macht billigster Fabrik-Fraß nun auch im Osten entsprechend häufiger krank – und dick. Und natürlich schaffte man schnellstens den Pflichtsport an Unis und Hochschulen ab, zerstörte auch an den öffentlichen Schulen den Breitensport – alles mit Absicht und Methode.
Zisenis meint, Naturschutz rechne sich vielleicht nicht betriebswirtschaftlich, aber volkswirtschaftlich. In naturnaher Stadtlandschaft, mit genügend Grünflächen und Tieren, würden die Leute weniger oft krank, verringere das die vieldiskutierten Gesundheitskosten.
„Vielfach ist es doch so – wenn Häuser saniert werden, fliegen die bisherigen Mieter, aber auch Vögel, Fledermäuse raus, ziehen notgedrungen ins Umland.“ Bonner Regierungsbeamte, die jetzt in teure, schick sanierte Häuser der Innenstadt zögen, hätten keine Ahnung von früherer Artenvielfalt, würden deshalb eben auch nicht protestieren. Der Schöneberger zieht Vergleiche:“Im Westen wurde die letzten Jahrzehnte sehr viel Natur-Lebensraum, aber auch viel Kulturgeschichte zerstört – dasselbe wiederholt man nach der Wende jetzt in Ostberlin.“
Jürgen Engel jedenfalls, Landschaftsarchitekt und Gartengestalter im Ruhestand, machen die schleichenden bis einschneidenden Veränderungen im Dreh zwischen Brandenburger Tor und Alex regelrecht „krank“. Keiner, aber auch wirklich keiner, ist täglich so oft und so lange mit dem Spezial-Fernglas dort als Umweltbeobachter unterwegs wie er. Am Roten Rathaus kennt er jedes Detail, jede Verzierung – wegen der beiden extrem raren Wanderfalken, die hoch oben in einer Nisthilfe brüten. Mit über dreihundert Kilometern pro Stunde – kein Vogel der Welt ist schneller – jagen sie Stadttauben, packen sie stets im Fluge, unten in der Menge bekommt es keiner mit. Doch links und rechts vom Roten Rathaus haben andere Stadttiere immer mehr das Nachsehen. „Gleich daneben haben sie etwa fünfzig Spatzenpaaren die Niststätten vernichtet“, regt sich Engel auf, „die oben ignorieren einfach die Gesetze, setzen sich brutal drüber hinweg.“ In ganz Ostberlin hätten die Mauersegler jetzt nur noch zehn Prozent der früheren Niststätten. „Früher war es ein herrlicher Anblick, wenn bis zu fünfzig im Schwarm vorübersausten. Auch Wildkräuter, die kleine Flora, sind jetzt futsch.“
Minister Trittin jedenfalls hat sich von der stetig bohrenden Grünen Liga Ostberlins breitschlagen lassen - über seinem Ministerium am Alex wurden einunddreißig Nisthilfen für Mauersegler, Fledermäuse, Spatzen und Turmfalken installiert. Ob es demnächst am Alex-Ministerium nur so zirpt, tschilpt, pfeift und tiriliert? Erfahrene Experten wie Zisenis sind skeptisch. An dessen Amt hängen vierundzwanzig Mauerseglerkästen – nicht einer wurde angenommen, da gibts keinen Automatismus. „Die frühere Artenvielfalt kann in Mitte nicht mehr entstehen – viele zerstörte Lebensräume und Niststätten waren unersetzbar.“

Über Marcus Zisenis:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/06.01.2001/ak-be-12461.html

http://www.ostblog.de/2005/05/windkraft_wegen_laecherlichen.php

http://www.ostblog.de/2007/01/atomund_windkraftindustrie_imm.php

Windrad liquidiert Großtrappe in Spanien:
http://www.grosstrappe.de/index/index_news.htm

Aus: www.gegenwind-neuendorf.de
Kernprobleme der Windkraft – Eine Zusammenfassung
Aus den anschließend dargelegten Schwachpunkten (Leistungsdichte,
Windgeschwindigkeit, Reserve-Kraftwerke, Energiebilanz, Umweltbelastung,
Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungseffekt) ergeben sich folgende Kernprobleme:
1. Windkraft kann keine sichere Stromversorgung gewährleisten. Sie kann nur
zusätzlich zu konventionellen Kraftwerken genutzt werden - mit der Erwartung,
wenigstens etwas an fossilen Brennstoffen einzusparen, dies aber viel zu teuer (siehe
unten Stichwort Reservekraftwerke)
2. Windkraft ist keine Alternative zu Kernkraftwerken. Jedes Kernkraftwerk, das
abgeschaltet wird, kann nur durch konventionelle Kraftwerke (Kohle, Gas) und
folglich mit einer Erhöhung der Emissionen ersetzt werden.
3. Ohne hohe Subventionen ist eine konkurrenzfähige Stromerzeugung mit Windkraft
nicht möglich. Ausgewiesen werden sie auf jeder Stromrechnung als Entgelt für
Mehrkosten aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
4. Das Herausstreichen der zusätzlichen Arbeitsplätze ist eine
Milchmädchenrechnung. Von einem positiven Beschäftigungseffekt [Bundesverband
Windenergie e.V.: www.wind-energie.de] kann entgegen anderer Behauptungen keine
Rede sein. Der angeblich positive Beschäftigungseffekt ist negativ. Außerdem wird
jeder Arbeitsplatz in der Windbranche mittlerweile mit rund 35 000 Euro im Jahr
bezuschußt
5. Die möglichen Einsparungen an fossilen Brennstoffen und an CO2-Emissionen
sind marginal, und zwar selbst dann, wenn man den Energieaufwand für den Bau
und Betrieb der Windkraftanlagen nicht berücksichtigt. Sie liegen für den geplanten
Ausbau der Windkraft auf 15 Millionen kW mit über 15.000 Anlagen in Jumbojet-
Größe unter 2 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs [BMWI, Energie Daten
97/98]. Aber nur mit diesem äußerst geringen und zudem nicht unbestrittenem
Einsparungspotential wird die Stromgewinnung aus Windkraft gerechtfertigt.
6. Der Energieaufwand für den Bau und Betrieb der Windkraftanlagen liegt in der
Größenordnung ihres zwanzigjährigen Ertrags. Der untere Grenzwert des
Energieaufwands für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen kommt bereits dem
erwarteten Lebensertrag der Anlagen von 20 Jahren sehr nahe. Damit werden Sinn
und Zweck dieser Anlagen verfehlt.
7. Auch die Windkraft belastet die Umwelt, und zwar erheblich. Mit ihr findet
Umweltzerstörung ausgerechnet im Namen der Ökologie statt.
8. Windräder können für Menschen sogar zur tödlichen Gefahr werden.
Alle diese Tatsachen meiden die Windkraft-Befürworter wie die Pest oder suchen sie
zu verharmlosen. Damit werden Bürger für dumm verkauft. Wer das mit sich
geschehen lässt, sollte bedenken, daß dann auch er für die schweren Schäden in
unserer Umwelt und unserer Wirtschaft mitverantwortlich ist, die diese
verantwortungslose Politik anrichtet.
2
Wenn die Windkraft-Befürworter diese Tatsachen gleichsam in den Wind schlagen,
setzen sie sich dem Verdacht aus, in Wirklichkeit andere Ziele zu verfolgen, Ziele, die
sie nicht preiszugeben wagen, weil das ihr politisches Ende wäre. Denn Windkraft
wirkt daran mit, Deutschland zu ruinieren.
Der große Schwindel Windstrom
Daß Strom aus Wind ein Riesenschwindel ist, hat u.a auch ein ganzseitiger Beitrag in
der FAZ vom 24. Oktober 1996 beschrieben (Prof. Dr. Otfried Wolfrum, TH Darmstadt: Ein
energiepolitischer Irrweg). Der große Schwindel geht trotzdem weiter.
Wolfrum hat auch ein Buch geschrieben: Windkraft: Eine Alternative, die keine ist.
Dritte, aktualisierte und nochmals erweiterte Auflage. Verlag Zweitausendeins,
Frankfurt am Main 2000. 327 Seiten.
Zum Schluß Goethe
„Und dann muß man das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum uns immer
wieder gepredigt wird, und zwar nicht vom Einzelnen, sondern von der Masse. In
Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist Irrtum
obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner
Seite ist.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Dieses Goethe-Wort aus dem 18. Jahrhundert gilt leider auch für unser 21.
Jahrhundert – besonders in Sachen Windstrom. Denn
Strom aus Wind ist ein Windei.
T a t s a c h e n ,
die gegen die Windkraft sprechen
die aber Windkraft-Befürworter wie unbelehrbar beiseiteschieben
Begriffliches
Primär-Energien = Energien, die in der Natur vorkommen
- erschöpfliche Primär-Energie: Kohle, Erdöl, Erdgas, Uran …
- unerschöpfliche Primär-Energie: Sonne, Wasser, Wind …
1. Schwachpunkt Leistungsdichte
Eine pysikalische Tatsache, an der kein ökonomischer Weg vorbeiführt, ist die
Leistungsdichte von Energien. Mit der Leistungsdichte wird bezeichnet, wieviel
Leistung ein Energieträger (Uran, Kohle, Öl, Wasser, Sonne, Wind) bezogen auf eine
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bestimmte Fläche anbieten kann. Maßeinheit für die Leistung ist das Watt bzw. das
Kilowatt (kW). Als Flächeneinheit wird der Quadratmeter (qm) zugrundegelegt.
Grundsatz:
je leistungsdichter ein Energieträger, desto rentabler seine Nutzung
je weniger leistungsdicht, um so weniger oder gar nicht rentabel
„So ist zum Beispiel ein Kohlekraftwerk mit 650 Megawatt elektrischer Leistung auf
ein Areal von circa ein bis zwei Quadratkilometern konzentriert. Um die gleiche
Leistung aus Windenergie zu erbringen, müssten 325 Anlagen zu je 2 Megawatt oder
6500 Anlagen zu je 100 Kilowatt errichtet werden. Wenn zwischen den 2-Megawatt-
Konvertern jeweils nur 300 Meter Abstand beständen, ergäbe das einen
Flächenstreifen, der mehr als 100 Kilometer lang wäre.“ (Quelle: Jürgen Seidel.
Elektrische Energie aus dem Wind. Schulinformation der Hamburgischen Elekricitäts-Werke AG.
1992. 54 Seiten)
Die Leistungsdichte von Windenergie in Deutschland ist minimal – ebenso wie die
der Sonnenenergie, die in Deutschland nur ein Tausendstel der Energie schneller
Wasserströmung entspricht. Daher unterliegen die Nutzung der Windenergie und ihre
staatliche Förderung mit Propaganda und hohen Subventionen einer krassen
Fehlbewertung.
2. Schwachpunkt Windgeschwindigkeit
„Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Nutzung der Windenergie ist die
Windgeschwindigkeit.“ (Quelle: OVAG-Broschüre „Windenergiepark Vogelsberg – Strom aus
Windkraft“)
Ihr zufälliges und zu geringes Aufkommen sowie ihre unzureichende Energiedichte
sind der entscheidende und offensichtliche Schwachpunkt der Windkraft. Die
Windkraft in Strom umzusetzen, erfordert einen außerordentlich hohen Aufwand:
Die Nennleistung der Windkraftanlagen wird erst bei starkem Wind von 50 km/h =
13,5 m/s [Herstellerangaben, z.B. www.nordex.de] erreicht. Das ist die Windstärke 6. So ein
Wind weht, wenn sich dicke Äste bewegen und Regenschirme kaum noch benutzt
werden können [Beaufortskala, www.einstein.de].
Als Eignungskriterium für die Nutzung der Windkraft bei mittlerem Windaufkommen
gilt eine Windgeschwindigkeit von 6 m/s (Windstärke 4). Diese tritt aber nur in den
Küstengebieten und in wenigen exponierten Lagen des Binnenlandes auf. Hier
jedoch werden weniger als 10 Prozent der Nennleistung erzielt, denn die
Nennleistung ist von der Windgeschwindigkeit in der 3. Potenz abhängig (siehe
übernächsten Absatz).
Die kumulierte Windenergie liegt bei nur 20 Prozent des Potentials der Nennleistung
[Betreiberdaten z.B. RWE - Umweltplus: www.umweltplus.de], unregelmäßig verteilt über das
ganze Jahr.
im Windenergiepark Vogelsberg GmbH:
Jahresmittelwerte 1992 bis einschließlich 1998: 5,4 – 5,9 – 5,6 – 4,9 – 4,8 – 5,2 m/s
(Quelle: OVAG-Betriebsergebnisse)
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Einschaltgeschwindigkeit: 2,5 – 4,5 m/s je nach Anlage
Nenngeschwindigkeit: 10 – 16 m/s je nach Anlage
Ausschaltgeschwindigkeit: 20 – 28 m/s je nach Anlage
Wenn der Wind schwächer bläst, vermindert sich die Leistung überproportional. Geht
die Windgeschwindigkeit zum Beispiel auf die Hälfte zurück, sinkt die Stromleistung
nicht etwa auch auf die Hälfte, sondern auf ein Achtel. Eine 160-kW-Anlage bringt
dann nur noch 20 kW. Das reicht gerade für 10 Elektroherde und 20
Bügeleisen.(Quelle: FAZ-Leserbrief vom 22.11.1997 Prof.Dipl.Ing. Wilhelm Ruckdeschel)
Wenn der Wind zu stark bläst, bleibt die Leistung sogar ganz aus. Denn „technisch
viel schwieriger zu beherrschen als häufiger Windmangel sind starke Winde, die sich
zum Sturm oder gar Orkan mausern. Das war etwa im Frühjahr des vergangenen
Jahres (2002) in Schleswig-Holstein der Fall, als innerhalb weniger Minuten die
Leistung aller 2300 in diesem Bundesland installierten Windräder mit einer Leistung
von zusammen rund 3300 Megawatt fast vollständig wegbrach. Die
Windgeschwindigkeit war über die für die Stabilität der Anlagen kritischen 25 Meter je
Sekunde gestiegen. Daraufhin drehten die Windräder aus dem Wind und stellten
ihren Betrieb ein.
Damit das Stromnetz nicht zusammenbrach, mußte schnellstens Ersatzenergie
bereitgestellt werden. Dafür gibt es sogenannte Reserveleistungskraftwerke, zum
Beispiel Pumpspeicherwerke. Im Falle eines plötzlichen Strombedarfs wird hier ein
Schieber geöffnet, die Wasserturbine und damit der Generator beginnen sich zu
drehen, elektrischer Strom fließt. Doch zur Absicherung der heute in Deutschland
installierten 12 Gigawatt Windstrom reichen die klassischen
Reserveleistungsanlagen (zu denen auch schnell startende Gaskraftwerke gehören)
längst nicht mehr aus. Immer mehr konventionelle Kohlekraftwerke müssen diese
Aufgabe übernehmen. Dazu laufen sie die meiste Zeit des Jahres "angedrosselt",
das heißt mit reduzierter Leistung. Das bedeutet aber, daß sie nicht den optimalen
Wirkungsgrad erreichen. Sie verbrauchen mehr Brennstoff und produzieren mehr
Kohlendioxyd pro erzeugter Kilowattstunde Strom als unter Vollast.“
(Quelle: Georg Küffner. Völlig durchgedreht. FAZ vom 28. August 2003)
3. Schwachpunkt Reservekraftwerke
Also: Mal weht der Wind, mal weht er nicht. Mal weht er zu schwach, mal weht er zu
stark. Nicht anders die Sonne; sie scheint zu unregelmäßig und in Deutschland nicht
stark genug. Auch die Laufwasserkraft ist nicht immer beständig genug. Um dies
auszugleichen, müssen herkömmliche Kohle-, Gas- oder Kenkraftwerke als schnelle
Reserve vorgehalten und in Dauerbereitschaft gehalten werden.
Das unstete Windangebot dazu, daß Windräder die konventionelle
Wärmekrafterzeugung nur zu rund zehn Prozent ersetzen können. Die Konsequenz
ist: 1000 Megawatt zusätzlicher Windleistung entsprechen energiewirtschaftlich
gerade 100 Megawatt. Anders ausgedrückt: Sollen Kohle- und Gaskraftwerke mit
einer Leistung von 1000 Megawatt durch Windkraft ersetzt werden, müssen
Windräder mit einer Leistung von 10 000 Megawatt aufgestellt werden.
(Quelle: Georg Küffner. Völlig durchgedreht. FAZ vom 28. August 2003)
5
Ein Beispiel aus einer umfangreichen Studie an der RWTH Aachen: Will man mit
Laufwasserkraft zusätzlich 4300 Megawatt Strom erzeugen, mit Wind 6200 Megawatt
und mit der Sonnenstrahlung 40.000 Megawatt, also zusammen 50.500 Megawatt,
dann müssen in Reservekraftwerken 46.000 Megawatt vorgehalten werden.
Das heißt: Mit der zusätzlich installierten Kapazität von 50.500 Megawatt aus
Wasser, Wind und Sonne können nur schlappe 4500 Megawatt Strom aus
herkömmlichen Kraftwerken tatsächlich ersetzt werden.
Würde die Solarkapazität nicht nur auf 40.000, sondern gar auf 100.000 Megawatt
ausgeweitet, was manchem auf lange Sicht vorschwebt, wäre das Verhältnis noch
krasser.
Das sogenannte Substitutionspotenzial beläuft sich nach der Studie in diesem
Beispiel für die
Laufwasserkraft auf immerhin …………………… 42 Prozent
Windenergie aber nur auf ………………………… 14 Prozent
Sonnenenergie (bei 40.000 MW) gar nur auf…… 4,5 Prozent
Sonnenenergie (bei 100.000 MW) nur auf ……... 1,5 Prozent
Mit anderen Worten: 1 Megawatt Wasserkraft ersetzt immerhin 0,42 Megawatt Strom
aus herkömmlichen Kraftwerken. Aber 1 Megawatt Windkraft ersetzt nur 0,14
Megawatt Stromgewinnung aus herkömmlichen Kraftwerken.
Quelle: Kurt W. Edwin (*1925 - † 2003) Dieser Beitrag wurde am 10. Oktober 2004
veröffentlicht.
Dies bedeutet: Je mehr Strom man aus Wasser, Wind und Sonne gewinnen will, um
so mehr herkömmliche Kraftwerke muß man als Reserve laufen lassen.
Aber um sofort anzuspringen, wenn der Windstrom plötzlich ausfällt, müssen Kohle-,
Öl- oder Kernenergieanlagen ständig in Betrieb sein. Das heißt also: Ohne Strom aus
herkömmlichen Kraftwerken kein Strom aus Windkraft.
Das heißt außerdem: Erhebliche Mengen Brennstoffe werden allein dafür verbraucht,
um Windkraft überhaupt einsetzen zu können. Und deren Abgase verschmutzen die
Umwelt, was die scheinbar positive Umweltbilanz von Windkraft entsprechend
belastet.
Energiewirtschaft und Windradbetreiber haben – unter Moderation der Deutschen
Energie-Agentur (Dena) – in einer gemeinsamen Studie (Dena-Studie) u.a. dies
prognostiziert: Im Jahr 2015 – also in bereits zehn Jahren – werde die aus
Windenergie gewinnbare elektrische Leistung 36.000 MW ausmachen, davon
26.200 MW an Land und 9.800 MW auf See. Das bedeutet: Diese 36.000 Megawatt
Windstrom müssen mit 33.840 Megawatt mittels konventioneller Wärmekraftwerke im
Dauereinsatz abgesichert werden. Oder anders formuliert: Für 100 Prozent
Windstrom müssen zugleich 94 Prozent „schmutziger“ Strom erzeugt werden. Doch
dürfen die konventionellen Kraftwerke in Phasen, in denen der Wind "vorrangig"
weht, diesen Strom nicht verkaufen, weil dann der von Rot-Grün gewollte und
begünstigte Windstrom verkauft werden muß. Die Kosten für das Vorhalten, aber
nicht Verkaufen-Dürfen dieser 94 Prozent müssen die Betreiber der herkömmlichen
Kraftwerke zwangsläufig auf ihre Strompreise aufschlagen.
(Quelle: Stephan Kohler zur Dena-Studie. Unter: www.windkraftgegner.de)
6
Gesetzt den Fall, durch die rot-grüne Energiepolitik würden tatsächlich noch weit
mehr Windräder aufgestellt als schon jetzt vorhanden, was Rot-Grün erklärtermaßen
zumindest will, dann müssten – um die bisherige Versorgungsmenge an Strom zu
sichern - zusätzliche herkömmliche Kraftwerke gebaut werden. Würden aber – der
rot-grünen Energie-Ideologie folgend – herkömmliche Kraftwerke nicht mehr gebaut
werden, würde die Versorgung mit Strom unbeständiger und geringer werden. Das
Ergebnis wäre: Strom würde rationiert werden müssen.
In diesem Fall würde wieder einmal wahr werden, was ein alter Witz über die
Errungenschaften des Sozialismus so ausmalt: Was passiert, wenn Sozialisten über
die Sahara herrschen? Die Antwort: Erst passiert drei Jahre lang nichts, und dann
wird der Sand knapp. Insofern ist die rot-grüne Energiepolitik eine Politik des
Sozialismus.
Allerdings: Das rot-grün regierte Nordrhein-Westfalen plant 13 neue herkömmliche
Kraftwerke. Vorgestellt wurden sie beim nordrhein-westfälischen Energiedialog am
18. März 2005. Beim Dialog dabei waren Ministerpräsident Peer Steinbrück und
Energieminister Axel Horstmann. Vorgestellt wurden Kraftwerksprojekte mit
Investitionen von rund 5 Milliarden Euro vorgestellt. Es handelt sich
- um die 2.100 MW-Braunkohle-Doppelblockanlage des RWE am Standort
Neurath,
- um zwei jeweils 190 MW leistende Vorschaltgasturbinen beim RWEBraunkohlekraftwerk
Weisweiler,
- um das 750 MW-Steinkohlekraftwerk Walsum der Steag,
- um ein 800 MW-Steinkohlekraft der Eon in Datteln,
- um die 800 MW-Doppelblockanlage der Trianel-Gruppe in Hamm-Uentrop,
- um ein 400 MW-GuD-Projekt von Mark-E/AVU/Statkraft in Herdecke sowie
- um weitere 960 MW in kommunalen Anlagen (RheinEnergie, Bocholt,
Wuppertal, Duisburg, Bielefeld, Münster). Das berichtete die Zeitschrift für
Kommunalwesen am 21.03.2005.
Ende 2004 war NRW mit 2.277 Windkraftanlagen bestückt. Ihre Gesamtleistung
belief sich auf von 2053 Megawatt. Schon allein die 2100 MW-Braunkohle-
Doppelblockanlage macht, wenn sie in Betrieb geht sowie ökonomisch und
ökologisch sinnvoll ausgelastet wird sämtliche gegenwärtig installierten
Windkraftanlagen überflüssig. Die 13 neuen herkömmlichen Kraftwerke insgesamt
sollen 6190 Megawatt erzeugen, also dreimal so viel wie die heutigen Windräder.
Damit werden die Windkraftanlagen entweder sinnlos. Oder aber die neuen
Kraftwerke sind als Reserve-Bereitschaftsdienst für noch viel mehr Windräder in
NRW gedacht.
Beginnt also NRW aus der Windkraft auszusteigen, oder es will sich noch tiefer in sie
verstricken?
4. Schwachpunkt Energiebilanz
7
Nach Berechnungen auf der Datenbasis für "Umweltökonomische
Gesamtrechnungen" des „Umweltökonomische Gesamtrechnungen" des
Statistischen Bundesamtes [Umweltökonomische Gesamtberechnung 2000, Statistisches
Bundesamt: www.destatis.de] liegt der Energieaufwand für den Bau und Betrieb der
Windkraftanlagen in der Größenordnung ihres zwanzigjährigen Ertrags.
Dieses Ergebnis stellt einen einfach nachvollziehbaren Richtwert dar und beruht auf Berechnungen
mit Hilfe der bekannten Kosten der Windkraftanlagen und des "Spezifischen Verbrauchs" von 4,3
kWh/Euro für das "Produzierende Gewerbe insgesamt", der einen Durchschnittswert des gesamten
direkten Energieverbrauch je Bruttowertschöpfung für alle im Inland produzierten Produkte bis zur
"letzten Verwendung" angibt und somit auch die durchschnittlichen Anteile für Materialien,
Investitionen u. a. beinhaltet. Wichtig bei dieser Methodik der "Umweltökonomischen
Gesamtrechnungen" ist, daß auch die Subventionen und Finanzierungskosten mit ihrem Energieanteil
berücksichtigt werden können; denn kein EURO wird ohne Verbrauch an Energie erwirtschaftet!
Hierfür erscheint es logisch, den Gesamt- Energieverbrauch pro Einheit BIP von 2,5 kWh/EUR (1997)
anzusetzen. Auf der Basis dieser einfachen Berechnungsmethode ergibt sich bereits ein
Energieaufwand für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen von ~10 Jahreserträgen. Dies stellt
einen unteren Grenzwert dar: denn der Energie intensive Aufwand an hochwertigen Materialien,
Investitionen von großen Gebäuden und Maschinen, an Verkehr und Infrastruktur für
Windkraftanlagen liegt sicherlich weit über dem Durchschnitt des produzierenden Gewerbes. Dafür
dürften zusätzlich mehrere Jahreserträgeanfallen. Für diesen Anteile erscheint z. B. der "spezifische
Energieverbrauch" von 12 ~ kWh /EUR für die "Metallerzeugung und -bearbeitung" eher repräsentativ.
Genauere Daten können laut Statistischem Bundesamt "mit einem modellmäßigen Ansatz auf der
Grundlage von Input- Output-Tabellen abgeschätzt werden". In Anbetracht des bereits sehr hohen
unteren Grenzwerts für den Energieaufwand erscheint es allerdings müßig in weitere Details
einzusteigen, zumal eher sichere und überschaubare Richtwerte als unübersichtliche Details
überzeugen und noch weitere bedeutende Faktoren unberücksichtigt blieben: Denn bei der
vorliegenden Betrachtung wurde nur der direkte Energieverbrauch bei der Herstellung der Produkte im
Inland berücksichtigt. Unter dem Blickwinkel der "letzten Verwendung" und des Zwecks der
Windkraftanlagen, der Energieeinsparung muß auch der indirekte Energieverbrauch (42% des
direkten Energieverbrauchs) [1] einbezogen werden, der bei der Produktion in den Vorstufen z. B. zur
Rohstoffgewinnung u. a. im Ausland anfällt, ebenso wie Anteile des Verbrauchs der privaten
Energieaufwand für Bau und Betrieb von Windkraftanlagen
Kosten
EUR/kW
installierter
Leistung
(Hersteller-angaben)
Spez. Energieverbrauch
kWh/EUR
Statistisches Bundesamt 2000
Energieaufwand in
Betriebsjahren
WKA-Erträge/Jahr
*2000 - 1500
kWh/kW
Bau der Windkraftanlage 1000 Produzier. Gewerbe 4,2 2,2 - 2,9
Infrastruktur, Fundament
Planung, Netzanbindung
225 Produzier. Gewerbe 4,2 0,6 - 0,8
Wartung in 20 Jahren
110 DM/ kW (RWE)
1100 Produzier. Gewerbe 4,2 2,4 - 3,1
Subvention in 20 Jahren
ca. 0,05 EUR/kWh
Finanzierungskosten**
2000 - 1500
750
Gesamtenergie/BIP 2,5 3,6 -3,9
Gesamt Energieaufwand in
20 Jahren
~ 10 Jahreserträge
8
20 Jahren
* Jährliche Erträge (2000/1500 kWh) pro kW installierter Leistung im Küstenbereich /
Binnenland ** 20 Jahre Amortisation, ~ 6 % Zinsen
Nachweise bei: Technische Monitoring Berichte der Fraunhofer Gesellschaft für Umwelttarif der RWE
und [Prüfbericht, BDO, Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft für Umwelttarif der RWE
Haushalte für die Mitarbeiter der Windkraftindustrie, was zusammen ca. 5 Jahreserträge ausmacht.
Mehrere Jahreserträge gehen sicherlich zusätzlich beim Einsatz der Windkraft verloren, um die
Wirkungsgradverluste bei den konventionellen Kraftwerken für die Grundversorgung wegen der
unsteten Windstromeinspeisung zu kompensieren.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß der untere Grenzwert des
Energieaufwands für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen bereits dem
erwarteten Lebensertrag der Anlagen von 20 Jahren sehr nahe kommt und damit
Sinn und Zweck dieser Anlagen verfehlt wird!
(Quelle: H. Jochen Höppner, Hermann-Löns-Straße 8, 53757 St. Augustin Tel. 02241-924060
Fax 02241-924062 eMail 02241924060-0001@t-online.de)
5. Schwachpunkt Umweltbelastung
Tatsächlich belastet auch die Windkraft die Umwelt, und zwar erheblich. Mit ihr findet
Umweltzerstörung ausgerechnet im Namen der Ökologie statt, also im Namen der
der Lehre vom Umweltschutz und von der Umweltbewahrung. Windenergie ist
umweltfeindlich.
Belastungen der Umwelt bestehen aus:
Belastungen der Luft
Belastungen der Landschaft
Belastungen der Menschen
Belastungen der Tierwelt
Belastungen der Luft: Für den Fall, daß Windstrom ausfällt, müssen herkömmliche
Kraftwerke als Reserve bereitstehen – nicht nur für den Extremfall, wenn alle
Windräder plötzlich ausfallen (wie beim Orkan im Frühjahr 2002 in Schleswig-
Holstein) oder wenn überall Windstille herrscht, sondern auch sonst (siehe oben).
Schnellen Ersatzstrom liefern Wasser- und Gaskraftwerke. Doch die reichen schon
lange nicht mehr aus, weil in Deutschland schon zu viele Windstromanlagen
installiert sind.
Folglich müssen Stein-, Braunkohle- und Ölkraftwerke für Ersatzstrom bereitgehalten
werden, und zwar immer mehr, weil immer noch mehr Windräder aufgestellt werden
und aufgestellt werden sollen.
9
Diese Kohlekraftwerke müssen die meiste Zeit des Jahres am Laufen gehalten
werden. Das geschieht zwar angedrosselt, also mit reduzierter Leistung, aber sie
erreichen damit nicht mehr den optimalen Wirkungsgrad. Das heißt: Sie verbrauchen
je erzeugter Kilowattstunde Strom
1. mehr Brennstoff als unter Vollast und
2. produzieren mehr Kohlendioxyd als unter Vollast
Damit werden erstens rund um die Uhr mehr Kohle und Öl verfeuert, als es ohne
Windräder nötig wäre, und zweitens wird Kohlendioxyd emittiert, das die
Umweltschützer doch gerade vermeiden wollen. Außerdem sind die
Kraftwerksbetreiber seit Antritt der rot-grünen Bundesregierung so verunsichert, daß
sie die Erneuerung ihrer alten Kohlekraftwerke vor sich herschieben. Das hat die
Umweltentlastung durch moderne Anlagen auf die lange Bank geschoben. Auch sind
dadurch im Kraftwerksbau Arbeitsplätze verlorengeangen (Helmut Uebbing: Hängepartie
im Kraftwerksbau. FAZ vom 14. April 2005).
Dieser Zustand verschlimmert sich, wenn ständig mehr Windräder installiert werden,
denn dann müssen die herkömmlichen Kraftwerke eine immer größere Reserve
vorhalten. Damit vergrößert sich die Umweltbelastung durch die Windkraftanlagen
noch mehr.
Schon 2003 mußte jede Tonne Kohlendioxyd, die durch Windkraft vermieden wird,
erkauft werden mit mindestens 200 Kilogramm (= 0,2 Tonnen) Kohlendioxyd aus
den Schloten der Reservekraftwerke. Je mehr Windräder hinzukommen und je mehr
Stromreserve folglich vorgehalten werden muß, um so mehr Brennstoff wird unnötig
verheizt und um so größer ist der Kohlendioxyd-Ausstoß der Reservekraftwerke, mit
dem durch Windkraft das Vermeiden von Kohlendioxyd erkauft wird.
6. Schwachpunkt Wirtschaftlichkeit
„Doch nicht nur die durch die Windkraft "induzierte" Umweltbelastung nimmt zu; im
gleichen Maße steigen die Kosten. Bereits heute (August 2003) verteuert sich jede
Kilowattstunde Windstrom durch das Absichern der unsteten Windkraft mit
konventionellen Kraftwerken um rund 1,5 Cent. Der mit dem Einspeisen der
Windkraft verbundene größere Regelungsaufwand schlägt mit rund 0,7 Cent je
Kilowattstunde zu Buche. Und um den vorwiegend an den Küsten produzierten
Strom in die Ballungsräume zu transportieren, müssen noch einmal mindestens 0,2
Cent aufgeschlagen werden.
Damit ist Windstrom unverhältnismäßig teuer. Einschließlich des im Erneuerbare-
Energien-Gesetz festgelegten Garantiepreises von derzeit 8,9 Cent für jede ins Netz
eingespeiste Kilowattstunde kostet eine solche aus Windstrom mehr als 11 Cent
gegenüber drei Cent aus konventionellen Kraftwerken. Hochgerechnet wurde damit
im zurückliegenden Jahr die Windkraft mit rund 1,4 Milliarden Euro "gefördert" (die
durch den Betrieb der Windräder vermiedenen Stromkosten sind hierbei
berücksichtigt), wobei das Geld von allen Stromverbrauchern und nicht aus dem
Bundesetat kommt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß damit jeder
Arbeitsplatz in der Windbranche mittlerweile mit rund 35 000 Euro im Jahr
bezuschußt wird. Das ist nicht viel weniger als im Steinkohlebergbau, wo jeder
10
Arbeitsplatz etwa 50 000 Euro kostet.“
(Quelle: Georg Küffner „Völlig durchgedreht“, Leitartikel in der FAZ vom 28. Augusr 2003)
Greenpeace-Aktivist Sven Teske hat das Vorhaben der rot-grünen Bundesregierung,
den Windkraftanteil am deutschen Stromverbrauch auf mindestens 25 Prozent zu
steigern, schon 2002 als „reine Traumtänzerei“ bezeichnet. In Sachen Windkraft
kann sich Deutschland höchstens noch vier bis fünf Jahre steigern. Mehr als 6,6
Prozent der Stromerzeugung sind nicht drin. Für eine Wirtschaftlichkeit muß die
jahresdurchschnittliche Windgeschwindigkeit mindestens 5,5 m/sec betragen. Das
ist jedoch nur bei 4 Prozent der Fläche in Deutschland gegeben. Die
Steuervergünstigungen und Zinsverbilligungen kosten den Bundeshaushalt bis 2010
mehr als 51 Milliarden Euro (Welt am Sonntag 10. Februar 2002).
7. Schwachpunkt Beschäftigungseffekt
Der Wirtschaftsverband Windkraftwerke hebt hervor, die Nutzung der
Windkraft zur Stromgewinnung schaffe viele Arbeitsplätze:
„Die Windenergiebranche hat bei einem Marktanteil von ca. 4 Prozent an der
Stromerzeugung und über 40.000 Arbeitsplätzen gegenüber z.B. der Atomwirtschaft mit
einem Marktanteil von ca. 30 Prozent und 40.000 Arbeitsplätzen einen vielfach höheren
Arbeitsplatzeffekt.
Der kontinuierliche Ausbau der Windenergienutzung wird zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
So hat die Europäische Kommission in ihrem Weißbuch "Energie für die Zukunft:
Erneuerbare Energieträger" ihr Ziel definiert, bis zum Jahr 2010 europaweit den Anteil der
erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung von 6 Prozent auf 12 Prozent zu
verdoppeln. Den Schätzungen der Kommission zufolge können hierdurch bis zu 1.000.000
neue Arbeitsplätze im Bereich der regenerativen Energiewirtschaft geschaffen werden. Allein
in der Windenergiebranche können bei einem EU-weiten Ausbau der Windenergienutzung
auf 40.000 MW bis zum Jahr 2010 bis zu 330.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Wer die Windenergienutzung fördert, betreibt gleichzeitig auch immer aktive
Arbeitsmarktpolitik. Investitionen in die Windenergie sind gleichzeitig Investitionen in
Arbeitsplätze.“
Aus: http://www.wvwindkraft.de/info/1/windenergie-und-arbeitsplaetze.htm
Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Wie sieht die ganze aus?
Die positiven Beschäftigungseffekte:
Einmaliger positiver Beschäftigungseffekt beim Bau einer WKA: rund 17 Mann-Jahre
(d.h. rein rechnerisch haben 17 Mann ein Jahr Arbeit)
Positiver Beschäftigungseffekt in den 20 Jahren Betriebszeit (Abschreibungszeit) der
Anlage durch Wartung, Reparatur, Verwaltung und dgl. Weitere 13,5 Mann-Jahre.
Das sind zusammen: 30,5 Mann-Jahre.
Dagegen stehen die negativen Beschäftigungseffekte:
Für eine 1,2 MW–Windkraftanlage beträgt die jährliche Subvention (= Differenz
zwischen Marktpreis und Zwangsabnahmepreis) rund 130 000 Euro. Dieser Betrag
wird abgewälzt auf die Stromverbraucher und steht ihnen für andere Ausgaben nicht
mehr zur Verfügung. Dieser Ausfall an Kaufkraft geht zu Lasten anderer Branchen
11
und bewirkt dort einen entsprechenden Beschäftigungsverlust. Diesen Verlust
beziffert die (gewerkschaftsnahe) Hans-Böckler-Stiftung in einer Analyse für die 20
Jahre Betriebszeit auf 38-Mann-Jahre.
Per Saldo gehen durch die Windkraft also Arbeitsplätze verloren (7,5 Mann-Jahre)
Quelle: © Harry Zingel 2004; Neue Straße 8, 99091 Erfurt, Tel. 0172-3642082, 0361-2606029, Fax 0361-
2118928 EMail: HZingel@aol.com Veröffentlichungsdatum: 25.07.2004. Aus: www.windkraftgegner.de
Aber weit mehr noch zählt dies: Die Subventionsmilliarden ließen sich sinnvoller für
ganz andere Zukunftsaufgaben einsetzen (Bildung, Ausbildung, Forschung,
Entwicklung) und damit Arbeitsplätze hier schaffen.
So las man in einem Gespräch der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) mit Werner
Wenning, dem Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG (FAS-Ausgabe vom 24. April 2005, Seite 37):
FAS: „Minister Trittin rechnet ständig vor, wie viele Jobs er mit seiner Öko-Politik geschaffen hat.“
Wenning: „Herr Trittin hat da eine selektive Wahrnehmung. In der Gesamtbilanz werden durch seine
Politik tausende Arbeitsplätze vernichtet. Für sich betrachtet, schafft die Windenergie Jobs, sie sorgt
aber für eine Verteuerung des Stroms und somit für einen Abbau von Jobs an anderer Stelle. Für mich
ist nicht nachvollziehbar, Milliarden in die Entwicklung einer so ineffizienten Energie zu stecken – und
auf der anderen Seite fehlen die Mittel für Schulen und Hochschulen, Forschung und Entwicklung.
Hier sollte man Prioritäten setzen.“
8. Schwachpunkt Emissionen, Belastungen, Gefahren
Geräusch-Emissionen
- Aerodynamische Geräusche (durch Luftströmungen um die Rotorblätter)
- Laufgeräusche von Maschinen in der Rotorgondel (zB von Getriebe,
Stellmotoren, Generatorkühlung)
Mittlere Anlagen: Rotordurchmesser 20 - 30 m
Nennleistung 100 – 300 kW
Geräuschwahrnehmung bis 200 m
Große Anlagen: Rotordurchmesser 40 – 100 m (hier: 77 m)
Nennleistung 0,7 – 3 MW
Geräuschwahrnehmung bis 2000 m
(Quelle: Jürgen Seidel – Elektrische Energie aus dem Wind. Hamburgische Elektrizitätswerke AG.
Schulinformation. 2., aktualisierte Auflage. 1996. Seite 37)
Wie laut – wie schädlich ?
0 Dezibel = Hörschwelle
25 Dezibel = Atemgeräusche in 1 m Entfernung
40 Dezibel = Lern- und Konzentrationsstörungen möglich
45 Dezibel = Wohngeräusche durch Sprechen oder Radio im Hintergrund
65 Dezibel = erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei dauernder Einwirkung
70 Dezibel = Dauerschallpegel an Hauptverkehrsstraße tagsüber
85 Dezibel = Hörschaden bei Einwirkdauer von 40 Stunden wöchentlich möglich
100 Dezibel = häufiger Pegel bei Musik über Kopfhörer
120 Dezibel = Schmerzschwelle, ab hier Gehörschaden schon bei kurzer Einwirkung möglich
12
(Quelle: medizin heute 6/2001, Seite 8)
Windräder dürfen bestimmte Lärmpegel nicht überschreiten. Diese Werte
richten sich nach der sogenannten TA Lärm.
o In Industriegebieten 70 dB
o In Gewerbegebieten tagsüber 65 dB nachts 50 dB
o in Kern-, Dorf- und Mischgebieten tagsüber 60 dB nachts 45 dB
o In allg. Wohn- und Kleinsiedlungsgebieten tagsüber 55 dB nachts 40 dB
o In reinen Wohngebieten tagsüber 50 dB nachts 35 dB
o In Kurgebieten, für Krankenhäuser und Pflegeanstalten
tagsüber 45 dB nachts 35 dB
Am meisten Wind weht in Deutschland in den frühen Morgenstunden zwischen 2 und
5 Uhr, also dann, wenn alle schlafen. Windrad-Anwohner sind also gerade nachts
dem Brummen und Rauschen der Räder dauer- und schmerzhaft ausgesetzt.
(Auskunft v. Nicolai, Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern)
Optische Belastungen der Landschaft
„Eine schwedische Untersuchung hat ergeben, daß die optische Beurteilung von
Windkraftanlagen wesentlich von den Assoziationen abhängt, die der Betrachter
persönlich einbringt. Außerdem spielt die landschaftliche Umgebung eine Rolle, und
nicht zuletzt ist die Größe der Anlage von Bedeutung.“ (Quelle: Jürgen Seidel – Elektrische
Energie aus dem Wind. Hamburgische Elektrizitätswerke AG. Schulinformation. 2., aktualisierte
Auflage. 1996. Seite 38)
„Veränderungen des Landschaftsbildes können zu beträchtlichen Beeinträchtigungen
menschlicher Befindlichkeit führen. Dabei spielen Gewohnheit und Tradition eine
wesentliche Rolle. Die Einführung dominanter Strukturen wie WKA in ‚gewachsene’
Landschaften ist deshalb besonders sensibel zu handhaben.“ (Quelle: Naturschutzbund
Deutschland – Infoblatt „Windenergie und Naturschutz)
„Um einen Anteil von 10 Prozent unseres heutigen Energieverbrauchs zu erzeugen,
müssten etwa 50.000 bis 100.000 mittelgroße Windkraftanlagen aufgestellt werden.“
(Quelle: Naturschutzbund Deutschland – Infoblatt „Windenergie und Naturschutz)
Reinhold Messner gegen Landschaftszerstörung durch Windräder / Auch zweifelt er
am Nutzen der Windenergie
Messner betont, er sei nicht generell gegen Windkraft, sehr wohl aber gegen
Atomkraft. Er lobt den Vorstoß der deutschen Regierung, aus der Atomkraft
auszusteigen. Wirklich Sinn mache dieser Ausstieg aber erst, wenn er europaweit
durchgesezt werde. Die Notwendigkeit regenerativer Energiegewinnung und der
CO2-Verminderung sei unbestritten. Allerdings sehe er die Art und Weise, wie
Landschaften durch Windparks dauerhaft zerstört werden, sehr kritisch. Zum Begriff
der Nachhaltigkeit, der in Messners Worten einen großen Stellenwert einnahm,
gehöre für ihn auch der Erhalt unberührter Natur und gewachsener Kulturlandschaft.
Im Sinne der Nachhaltigkeit sei es fragwürdig, das Landschaftsbild massiv zu
verändern und große Flächen durch Betonfundamente zu versiegeln. Außerdem
habe er starke Zweifel am Nutzen der Windenergie, insbesondere im Binnenland.
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Landschaft ist für Reinhold Messer, wie er im ersten Teil des Vortrags ausführlich
erläuterte, ein umfassender Begriff, der die Natur, die dort lebenden Menschen und
die kulturellen Veränderungen mit einschließt. Menschen seien durch die Landschaft,
in der sie aufgewachsen sind, ein Leben lang geprägt. Er schilderte dies anschaulich
am Beispiel seiner eigenen Kindheit in Südtirol. Er bedaure den fehlenden Bezug
junger Stadtbewohner zur Natur. Vielen Menschen fehle das echte Naturerlebnis,
das in den Ballungsräumen durch künstlich angelegte Erlebnisparks ersetzt worden
sei. Messner unterscheidet unberührte Naturlandschaften, etwa im Hochgebirge, und
gewachsene Kulturlandschaften wie das Allgäu. Beides sei in hohem Maße
schützenswert.
Jede Veränderung einer Landschaft ist für Reinhold Messner ein Eingriff, der gut
überlegt sein will. Er forderte im Hinblick auf unsere Nachfahren eine Politik der
Nachhaltigkeit, die den Erhalt der Landschaft mit einschließt. Groß-Windkraftanlagen
seien noch viel zu wenig erprobt, um ihren langfristigen Nutzen für die Umwelt
überhaupt beurteilen zu können. Daher sei es nicht sinnvoll, zum jetzigen Zeitpunkt
nur auf der Basis von Machbarkeitsstudien unser Landschaftsbild durch den Bau von
Windparks für viele Jahrzehnte zu schädigen.
Die Politik - und da schließt Messner seine eigenen Fraktionskollegen nicht aus -
habe ihre Hoffnungen zu voreilig in die Energiegewinnung durch Windkraft gelegt.
Betroffene Landwirte forderte er daher auf, nicht auf den kurzfristigen Profit zu
setzen, sondern sich gegen die Zerstörung ihrer Heimat durch Windkraftanlagen zu
wehren. Selbst wenn die Windkraftnutzung im Allgäu erfolgreich wäre, aber durch sie
die Abwanderung der Menschen beginne, sei dies das Ende unserer Landschaft
Quelle: Reinhold Messner. Vortrag zum Thema "Was ist Landschaft?" am 19.10.2002 in Ingenried
(Allgäu). Messner ist Extrembergsteiger, Abenteurer und Filmemacher. Er betreibt auch zwei Bio-
Bauernhöfe in Südtirol und sitzt für die italienischen Grünen im Europa-Parlament.
Belastungen für die Vogelwelt
„Windkraftanlagen werden von Zugvögeln als Hindernisse erkannt und zwingen diese
lokal gelegentlich zu einem beträchtlichen Abweichen von traditionellen Flugrouten.
Dies betrifft vor allem auch größere Vogelarten. … Durch Störung von
Verbindungswegen zwischen funktional zusammenhängenden Brut-, Nahrungs- und
Rastgebieten kann es zu zusätzlichen Beeinträchtigungen kommen. Insbesondere
Winfparks werden als Barriere empfunden … Für Brut- und Standvögel in der
Umgebung von Windkraftanlagen konnten in Einzelbeobachtungen auffällige
Verhaltensänderungen nachgewiesen werden (übrigens auch für Schmetterlinge). In
dänischen und niederländischen Untersuchungen wurde festgestellt, daß die
Siedlungsdichte und der Bruterfolg von Bodenbrütern abnahm – besonders um
Umkreis von 1000 Metern um die Anlagen. Selbst als relativ gewöhnungsfähig
eingeschätzte Arten wie Feldlerche und Wiesenpieper mieden Windfelder und ihre
engere Umgebung. … Übereinstimmend stellen Studien aus den Niederlanden und
Deutschland fest, daß weder durch Einzelanlagen noch durch Windparks ein
ernsthaftes Vogelschlagrisiko entsteht. Gegenüber anderen Bauwerken oder dem
Verkehr ist die Zahl der Opfer bon untergeordneter Bedeutung.“ (Quelle:
Naturschutzbund Deutschland – Infoblatt „Windenergie und Naturschutz)
14
Unfälle an Windkraftanlagen
Zerstörungen an Windrädern kommen häufiger vor, als man meint. Rotorblätter
brechen ab, Gondeln verschmoren, Gondeln fallen herunter, Windräder brennen ab.
Die Betreiber wollen solche Unfälle nicht an die große Glocke gehängt sehen, zumal
zu viele Windräder zu dicht an Straßen und Wohngebieten stehen, die durch
herabstürzende Teile hochgefährdet sind. Zeitungen und andere Medien berichten
nur darüber, wenn sie zufällig davon erfahren.
Die Gefahr ist so groß, weil keine regelmäßigen Kontrollen durch den TÜV
vorgeschrieben sind. Auf Norderney krachte im Mai 2000 ein Rotorblatt der 120
Meter entfernten Windkraftanlage in einen benachbarten Garten und durchschlug
eine 36 Zentimeter dicke Hauswand. (Bild am Sonntag, 16. Dezember 2001, Seite 34,35).
Der schwerste Unfall war das komplette Umknicken eines Windrades bei Sturm in
Husum am 28. Januar 2002: Schaden 250.000 Euro. (Mitteilung Bundesverband
Landschaftsschutz, 26. Februar 2002).
Im Jahr 2002 traten innerhalb eines Monats weitere 5 Windkraftunfälle auf (3
Flügelabbrüche bzw. Flügelzersplitterungen, 1 Blitzeinschlag).
Für 2001 und 2002 sind mindestens 38 Unfälle dokumentiert:
• 26 Flügel,
• 6 Blitzeinschläge,
• 4 Brände,
• 2 komplette Gondelabstürze,
• 22 Unfälle wegen Vereisung.
Quelle: Dieter Krämer vom Bundesverband Landschaftsschutz (BLS)
22 Unfälle sind für 2003 dokumentiert
24 Unfälle für 2004 und bisher
6 Unfälle für 2005 (Stand: Ende Februar 2005)
(Quelle: www.windkraftgegner.de)
9. Schwachpunkt Allgemeine Unfallgefahren für Menschen
Tödliche Gefahr bei und nach Gewitter: Bei Gewitter soll sich niemand (mit liegt eine
Kopie des Handbuches einer NEG-Micon vor) der Anlage auf 500 m nähern, dieser
Abstand soll auch noch eine Stunde nach Ende des Gewitters eingehalten werden,
da die Rotorblätter sich elektrisch aufladen können. Es besteht die Gefahr eines
Blitzeinschlages und die Gefahr, dass der Rotor unkontrolliert durchgeht (Abstand
halten 500 m).
Der Fachanwalt für Strafrecht Wolfgang Ferner kommentiert: "Wie sieht es aus mit
den Gefahren, die von WKA ausgehen. Der Landrat hat meine Befürchtung bestätigt,
dass er bei den Genehmigungen lieber nicht in die Handbücher der
Windkraftanlagen hineinschaut! Denn dann könnten viele der Anlagen in der Eifel
nicht genehmigt werden…. Schöne Aussichten.“ (Wolfgang Ferner, 54597
Rommersheim) Quelle: www.windkraftgegner.de
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Gefahr durch Eiswurf
Sie wird geleugnet und kleingeredet, solange es geht. Doch gibt es zur
Eiswurfproblematik inzwischen Ausführungen des Verwaltungsgerichts Koblenz (7.
Kammer). Dies hat für tatsächlich Betroffene, die um ihr Recht stritten, wie folgt
entschieden: Die Gefahr von Eiswurf durch Windenergieanlagen für eine
Weihnachtsbaumkultur kann der Erteilung einer Baugenehmigung für
Windkraftanlagen entgegenstehen (Urteil 7 K 2362/04.KO). In den Ausführungen
heißt es: »Sicherheitseinrichtungen wie beispielsweise Detektoren oder
Rotorheizungen, für welche die Anlagenhersteller keine Erfolgsgarantien abgäben,
seien nicht geeignet, die Gefährdung von Nachbargrundstücken auszuschließen.
Durch Unwuchtdetektoren werde der Rotor erst dann abgeschaltet, wenn aufgrund
Eisbildung am Flügel eine Unwucht der gesamten Anlage auftrete. Bei gleichmäßiger
Vereisung der Flügel werde die Anlage erst abschalten, wenn auf einem Rotorblatt
bereits ein Eisklotz weggeflogen sei, so dass aufgrund der größeren Unwucht eine
Abschaltung erfolge. Auch Rotorheizungen oder eine Betreiberverpflichtung zur
Abschaltung der Anlage bei Temperaturen von 2° C und geringer seien zur
Gefahrenabwehr nicht geeignet. Denn beim Wiederanfahren der Anlage könnten
verbliebene Eisreste wegfliegen.«
Anmerkung: Die teuren "Schutzmaßnahmen" taugen allenfalls zur Irreführung von
Windkraftbetreibern und deren Genehmigungsbehörden. Verfolgt man die
Argumentation der Beklagten, dann muß erst etwas passieren, ehe man sich auf
derartige Diskussionen einläßt. Windanlagenbetreiber behaupten gern, bundesweit
sei bisher kein Schadensfall durch Eiswurf nachgewiesen, und jede Windkraftanlage
sei für derartige Risiken haftpflichtversichert, Haftpflichtfälle seien aber nicht bekannt.
Aussagen zu angeblichen Gefahren von Windkraftanlagen würden aufgebauschten
Artikeln von Windkraftgegnern entstammen. Das Urteil ist noch nicht endgültig
rechtskräftig.
2001 und 2002 hat es zusammen immerhin 22 Eiswurf-Unfälle gegeben.
Aus: www.windkraftgegner.de
Straßenverkehr: Der Einfluß von Windrädern nahe an Landstraßen als
Unfallmitverursacher ist anhand von Beispielen belegbar. Die Irritation der
Verkehrsteilnehmer durch Schattenschlag und Lichtreflektionen der sich drehenden
Rotorblätter (Disco-Effekt) ist je nach örtlichen Verhältnissen teilweise sehr hoch. Ein
Beispiel ist die nur 4 Kilometer lange L 290 mit Windrädern nahe der Straße,
zwischen Eichelhardt (Kreis Altenkirchen) und Kroppach (Westerwaldkreis) wo es in
nur 4 Jahren immerhin 73 Unfälle (darunter: 1 Toter, 4 Schwerverletzte) gegeben hat.
(Informationsquelle: Rhein-Zeitung - LT Westerwald-Wied vom 29.7.2000)
Reitsport: Reitsport: Wegen der hochsensiblen Reaktionen von Pferden sollten
gemäß einer Aktion von Olympiasiegern (Beerbaum, Sloothak, Werth, Cappelmann,
Balkenhol) kein Windräder näher als 2500 bis 3000 Meter an Anlagen zum
Pferdesportbetrieb gebaut werden. Die Reiter befürchten, daß sich Reitunfälle
häufen. Auslöser war ein Schreiben des US-Verbandes der Reiter.

Klaus | 18.03.07 19:15 | Permalink

Kommentare

Verkehrs- und Fluglärm machen auf Dauer krank

Internationale Studie zeigt erneut: Mit steigender Lärmbelastung, steigt der Blutdruck

Und was ist mit dem Lärm von Windindustrieanlagen zu Nahe an der Wohnbebauung?

In Deutschland ist Infra- und niederfrequenter Schall unterhalb der "Wahrnehmungsgrenze" ungefährlich!
Das ist die einhellige Auffassung in der Politik, den Behörden und natürlich auch der Windindustrie etc..
Jedoch nicht in der Wissenschaft! Die sieht das vollkommen anders. Jedoch soll die Wissenschaft sich - nach Aufassung der Politiker - ruhig verhalten und sich nicht in die Politik einmischen.

In Portugal ist die Krankheit VAD (vibroaccustic disease) die durch den Infraschall / niedrfrequenten Schall ausgelöst wird, eine anerkannte Berufskrankheit.
Bisher wurde diese Krankheit bei Piloten und Stewardessen festgestellt. Nun auch bei Winenergieanlagen -Opfern. Somit ist die Brücke vom Flug- Verkehrslärm zum Lärm von WEAn geschlagen. In Deutschland scheint jedoch alles anders zu sein. Es gibt auch das Spandau- Survey, dass zu interessanten Ergebnissen kommt. Natürlich nicht für WEAn. Immer noch werden WEAn viel zu Nahe an die Wohnbebaung platziert. Entgegen der Forderungen aus der Wissenschaft und den Verbänden, endlich eine Norm zu schaffen und diese in die TA Lärm (auch Genehmigungsgrundlage nach BimschG) einfließen zu lassen.

Nun wird der Leser übberrascht sein. Keine Norm für die Bewertung der Schallausbreitung für WEAn in Deutschland? Unglaublich. Das kann nicht sein!. Jedoch ist es so. Seit 10 Jahren werden WEAn im Außenbereich berechnet, "geprüft" und errichtet, nach Normen, die Industrieanlagen bis Maximalhöhe 30 m betreffen. Nur bis 30 m! Nicht bis 200 m. Das ist unglaublich! Natürlich wurden "Annäherungsformeln" kreiert. Ohne wissenschaftliche Grundlage und zum großen Teil durch die Windindustrie und die Lobby selber.

Warum ist es denn so wie es ist? Sollte der hier Ausführende etwa träumen müssen, dass da Machterhalt und Geldgier eine Rolle spielen? Natürlich nur träumen!
Internationale Studien weisen nach: Infraschall/ niederfrequenter Schall von Windenergieanlagen (beileibe nicht nur diese) lösen die Krankheit VAD aus. Risse in den Bronchien, enorme Schädigungen an den Herzen, irreparable Schädigung der Hinbreiche die zum Atmen zuständig sind, epileptische Anfälle - bis hin zur Erblindung, Leistungsverlust etc. etc.. Besonders Schwangere, ältere Menschen und Kinder sind betroffen.

Und unsere Politiker? Die wurden fast alle angeschrieben. Auch die Behörden. Die Behörden teilen durch die Blume mit (wenn diese überhaut antworteten), dass alles i.O. sei oder auch, dass man verpflichtet sei, den politischen Willen erfüllen zu müssen.

Die Politiker aus Landes- und Bundesebene antworteten nicht - außer die FDP- Bundestagsfraktion. Und nun auch die Bundesgesundheitsministerin. Die meint: "Alles ist - incl. der TA Lärm - in Ordnung im Staate Deutschland".
Nun hat jedoch, auf Grundlage der neuesten internationalen Forschungsergebnisse das Robert-Koch-Institut eine Empfehlung im neuesten Bundesgesundheitsblatt (30.11.2007) herausgegeben. Eine Empfehlung, für den in Deutschland bisher "ungefährlichen Infra- und niederfrequenten Schall", der nun doch - laut Auffassung der Kommission RKI und eines Großteils der restlichen Forschergemeinschaft weltweit- erheblich gefährlich sein soll.

Die betroffenen Bürger (bis über 10 km in der Nähe von WEAn!) hoffen nun, das die Bundes- und Landespolitiker die Behandlung der Infraschall- Problematik mit einer "inneren Ruhe" (Zitat aus einem Brief des Präsidenten Fraunhofer an meine Person) beenden und zeitnah handeln.
Auch, da die Bundesanstalt für Rohstoffe und Geowissenschaften auch zu diesem Thema ausgeführt hat. Die sorgen sich um die Instrumente, die durch den vollkommen "ungefährlichen Infraschall" kaputt gehen oder extrem beeinflusst werden können. Bis in eine Umgebung von 20 km! Wir Bürger müssen bis zu 300 oder 700 m an diese möglicherweise krankmachnenden und auch möglicherweise todbringenden Industrieanlagen wohnen.
Ansonsten laufen die Verantwortlichen in Politik und Behörden Gefahr, sich der Unterlassung und der Billigung von schweren Körperverletzungen mit einem möglichen frühen Tod an 100.000en beroffenen Bürgern und besonders den Kindern schuldig zu machen.

Wenn die Zahl der betroffenen Bürger nicht schon in die Milionen geht. Wer weis das schon? Geforscht wird nicht in Deutschland. In Deutschland ist "nichtwarnehmbarer Infra-/ niederfrequenter Schall nun mal bis heute ungefährlich". Durch die TA Lärm aus 1998 mit Forschungen aus sage und schreibe 1982 wurde diese falsche Aussage in Deutschland bis heute als amtlich erklärt und manifestiert. Obwohl das ehemalige Bundesgesundheitsamt schon 1982 Forschungen zum Infra- und niederfrequenten Schall angemahnt hat. Warum wurde nicht geforscht? Aus Versehen vergessen? Ich verweise hier auf meinen o.g. Traum.

Verantwortlich für die TA Lärm ist der Bund. Das soll nicht heißen, dass alle anderen Verantwortlichen aus der Verantwortung sind.
Der einfache Bürger fragt sich: Erfüllen die Behörden in Deutschland immer kritik- und widerstandslos die Befehle "von Politik-Oben"?

Das kennen wir ja noch. "Ich habe ja nur einen Befehl befolgt". Heute heisst der Befehl einfach nur "politischer Wille". Wir betroffenen Bürger und alle Bürger mit Verantwortung für dieses Land, sollten uns das zu den nächtsten Wahlen merken, wer unsere Gesundheit und die unserer Kinder irreparabel und schwer schädigen will. Machen wir - die Bürger mit Verantwortung - den Verantwortlichen klar und teilen es vielfach mit , was wir von ihnen halten.
Leider spielen die Umweltorganisationen eine beschämende Rolle. Mal abgesehen von dem LUA BRB, dass - auf politischen Druck -viele Windindustrieanlagen gegen jedes Recht und unter Missachtung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse genehmigt.
Windkraftanlagen in Pankow- im Angesicht der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Empfehlung des RKI? Sind wir - mit den Zwangsmaßnahmen der Bundesregierung gegen die eigenen Bürger - im 4. Reich angekommen? Oder haben wir das 3. Reich nie abgeschlossen?

Lernen wir nicht hinzu?
Bürger wehrt Euch! Schützt wenigstens Eure Kinder!

23.01.08
Wolfgang Neumann
14778 Golzow

Verfasst von: Wolfgang Neumann | 23.01.08 08:42

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