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Die erste Hälfe der 90er Jahre war eine Zeit voller Widersprüche. Auf der einen Seite stellte die rassistische und nationalistische Mobilisierung die antifaschistische Linke vor neue und schwierige politische Herausforderungen. Die explosionsartige Zunahme faschistischer und rassistischer Gewalt, die ihre Höhepunkte unter anderem in den Pogromen von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen fand, bedeutete für viele Menschen eine alltägliche Bedrohung.
Auf der anderen Seite waren die Nach-Wende-Jahre alles andere als eine bleierne Zeit. Die gesellschaftlichen Umbrüche eröffneten gerade im Osten weite Freiräume, die auch die Linke nutzen konnte und genutzt hat. Überall in der Ex-DDR entstanden Initiativen, wurden alternative Jugendzentren aufgebaut, Häuser besetzt, Bündnisse geschmiedet. Es war zu spüren, dass sich etwas bewegt, dass Veränderung möglich ist. Aus der Notwendigkeit der Selbstverteidigung entstanden überall Antifa-Zusammenhänge, die die Nazis an vielen Orten zurückdrängen konnten.
Mit der Veranstaltung wollen wir AktivistInnen zu Wort kommen lassen, die zwischen Systemzusammenbruch, Einheitswahn und Naziterror versucht haben, linke emanzipatorische Politik durchzusetzen.
Wir wollen mit Leuten aus Strausberg, Magdeburg, Rostock, Greifswald und Berlin darüber debattieren, mit welchen politischen Konzepten damals linke Politik gemacht wurde und welche Bedeutung diese Erfahrungen für die Auseinandersetzungen heute haben können.
Eine Veranstaltung vom Antifaschistischen Infoblatt, analyse & kritik, Avanti - Projekt undogmatische linke, telegraph, avanti, sobi - soziale Bildung e.v. Rostock.
Bolk | 11.09.12 16:07 | Permalink