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"Freie Menschen brauchen keine Präsidenten!" II

Selten so gelacht
Gibt es eigentlich z.Zt. wichtige Probleme in Deutschland, Europa, der Welt? Scheinbar nicht.
Einfach wunderbar, immer wieder vorgeführt zu bekommen, wie ähnlich diese Parteien-Demokratie der Parteien-Diktatur doch ist, und die Medien ihr Geschäft erledigen, als würden sie den Richtlinien der Agitations- und Propagandaabteilung des Zentralkomitees folgen.
Gauck ist noch nicht gewählt, schon gibt es die Aufforderungen von CSU bis SPD, er möge „… seine persönlichen Verhältnisse so schnell als möglich … ordnen …“. Gemeint ist: Gauck müsse seine Lebensgefährtin heiraten, mit der er seit über 10 Jahren „in wilder Ehe“ liiert sei. Das erinnert an die SED-Praxis der 50er und 60er Jahre, also der Blütezeit stalinistischer Repression, sich in die persönlichen und intimen Beziehungen ihrer Mitglieder einmischen zu wollen. Wer ist wichtiger, die Partnerin/der Partner oder die Partei? Ein äußerer und innerer Konflikt, der zu zahlreichen Tragödien führte.
Wie löst Gauck diesen Konflikt? Der, der von Freiheit und Mut schwafelt, wird er sich dem Druck der Partei(en) unterwerfen, sich anpassen, ein Duckmäuser, ein feiger Mensch sein? Auf der anderen Seite winkt Belohnung, die Wunscherfüllung für das eitle, hochmütige und aufgeblasene Selbst: ein Amt, welches Beachtung verspricht, statt Pastor vor zehn Leuten, lauschen 10 Millionen der weihnachtlichen TV-Andacht, durch die Welt fliegen und über kostbare Teppiche laufen, sich für bedeutsam halten und von anderen dafür gehalten werden.
Gauck wird sich der Forderung der Partei unterwerfen, er wird gehorsam sein und sich einfügen und er wird sich dafür nicht selbst verachten. Die Verachtung wird dann an andere weitergegeben.

david | 21.02.12 20:15 | Permalink