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Schwuppdiwupp – das schnell inszenierte Filmchen – gescheitert

„Sarrazin in Kreuzberg - ZDF.de - aspekte
aspekte.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,8284586,00.html
Lange hat man von Thilo Sarrazin nichts mehr gehört. Der Besuch letzte Woche mit unserer Autorin Güner Balci in Kreuzberg bringt ihn jetzt wieder in die ...“ [Medien].

So lesen wir noch bei google, denn auf der Seite des zdf können wir das schon nicht mehr lesen. Offensichtlich war der Hinweis zu direkt, daß die Journalistin Güner Balci Herrn Sarrazin und sich selbst mit Unterstützung eines TV-Kulturmagazins promotet.
Balci: „Was mich interessierte, war eine Begegnung Thilo Sarrazins mit den Menschen, um die es geht, wenn von gescheiterter Integration die Rede ist. Deshalb habe ich ihn eingeladen, mit mir einen kleinen Rundgang durch Kreuzberg zu machen.“
Nun haben es Kultur-Sendungen im „Öffentlich-rechtlichen Fernsehen“ ja nicht leicht. Dumm nur, wenn die Verantwortlichen mit Niveaureduktion versuchen dem entgegenzuwirken.
Hier wollten wohl alle von einer Inszenierung auf ihre individuelle Art profitieren: der Sender, das aspekte-Team, Frau Balci, Herr Sarrazin.

Der Sender: mit erhöhten Zuschauerzahlen und Medienpräsenz.

Das aspekte-Team gegenüber dem Sender: „Wir sind wichtig, wickelt uns nicht ab!“

Frau Balci: Um für die Medien-Welt weiter interessant zu erscheinen, beackert sie das Feld „Migration“ auf ihre ganz persönliche Weise: mit Skandalisierung und Vereinfachung dient sie sich zeitgemäß den Medien an: z.B. mit ihrem ARD-Dokumentarfilm „Kampf im Klassenzimmer – DEUTSCHE SCHÜLER IN DER MINDERHEIT
(zum Film ein interessantes Interview mit der ehemaligen Schulleiterin Tschüter mit der Überschrift: „Manipulation“),
z.B. mit ihrem Artikel in der „Welt“ von den "beleidigten Muslimen" oder jetzt in der „Berliner Morgenpost“: „Kreuzberg schafft sich ab“ bzw. im Cache
(hier, als Antwort, ein lesenswerter Offener Brief von Beri Tunç an Güner Balci !)

und zuletzt
Herr Sarrazin: der die Medien braucht, um weiter „Bestsellerautor“ bleiben zu können und seine Mission, den „Rassismus in der Mitte der Gesellschaft“ weiter zu verankern, vorantreiben möchte.

Alle o.g. Akteure haben nur begrenzt ihre Ziele erreicht, weil die Menschen aus Kreuzberg sich nicht vorführen ließen, sie in dieser Inszenierung ihre zugedachte Rolle nicht übernahmen bzw. verweigerten.

Frau Balci im Interview: „Deswegen bin ich auch froh, daß das letztendlich dann nicht gewalttätig abgelaufen ist tatsächlich, sondern wirklich nur das Vertreiben war von ihm …“.
Sarrazin läuft die Adalbertstraße hoch und runter, bewegt sich also in einem Stadtteil hin und her, dessen Bewohner er wiederholt und anhaltend beleidigt und diffamiert hat. Was ist das, wenn nicht eine inszenierte Provokation. Frau Balci mit Kamerateam immer hinterher. Sie hat das inszeniert, sie hat die Termine im Restaurant „Hasir“ und in der alevitischen Gemeinde arrangiert.
Da hat ihn auch keine „Schwuppdiwupp“-Antifa zusammengeschlagen (Balci: Die „Leute von der Antifa, die kommen ja sowieso immer um die Ecke, wenn irgendwas ist, wo sie randalieren können“).
Wenn Frau Balci tatsächlich, wie sie ja öfter betonte, der „Dialog“ am Herzen gelegen wäre, an der Begegnung von Herrn Sarrazin mit den “Integrationsgescheiterten“, hätte sie diese Begegnung an irgendeinem Ort, ohne Medien, organisieren können. Ihr ging es aber gerade um eine mediale Inszenierung in Spiegel-TV-Manier.
Das hat diesmal nicht geklappt.


david | 22.07.11 20:28 | Permalink