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Fieberhafte EHEC-Fahndung

Mensch, daß mit den EHEC-Bakterien, das ist schon ein Ding.
Erst war es der Salat und die Gurken aus Spanien, die bakterienverseucht sein sollten, niemand wollte mehr das gesunde Gemüse kaufen. Nun wird untergepflügt. Ein Trauerspiel.
Gestern waren es die Sprossen aus Bienenbüttel. Wer nimmt dem Biobetrieb zukünftig noch die Ware ab?
Angst schaltet Gehirn aus. Jedes Mal sitzen sorgenvolle-Miene-machende Politiker in den Pressekonferenzen und teilen uns ihre neuesten Warnungen mit. Morgen schon sind es vielleicht die genmanipulierten Zuckerrüben von Monsanto, die die Darmbakterien mutieren lassen, zu Fieber, Magenkrämpfen, blutigem Durchfall, Anämie und Nierenversagen führen?
Zuerst sollten das ja Mutationen bekannter Bakterien gewesen sein, nun soll es sich aber um Kreuzungen gehandelt haben. Oh. Hat sich da ein Bakterium aufs andere gestürzt?
Also, wenn ich Gesundheitsminister wäre, ich würde immer gucken, wo in der Gegend, in der die Erkrankungs- und Todesfälle gehäuft auftreten, sich welche Wissenschaftlichen Institute und Forschungslabore befinden. Naja, wissen die wahrscheinlich auch, sollen sie aber nicht hingucken und auch nicht drüber reden. Sonst werden die Sorgen noch größer.
Erinnert sei hier nur kurz an die geographische Nähe vom Auftreten des H5N1-Virus (in den Medien niedlich Vogelgrippe genannt) auf der Insel Rügen und den dicht beiliegenden Kleinstinseln Riems und Koos. Sie werden auch „Seucheninseln“ genannt. Auf diesen arbeiten die Virenforscher vom Friedrich-Loeffler-Institut mit extrem infektiösen Keimen. "Genaues weiß man nicht."
Nur 30 Kilometer von Bienenbüttel entfernt liegt ein riesiges Areal, vollgestopft mit Laboren, technischen Einrichtungen und Großversuchsanlagen, und natürlich jahrzehntelanger deutscher Tradition.

Hier wurde ab 1916 Perstoff, Lost und Phosgen hergestellt, chemische Kampstoffe, die im I. Weltkrieg gegen die üblen Feinde Deutschlands eingesetzt wurden (s. Gasplatz Breloh).
Heute hat man das Programm längst erweitert, erforscht man auf dem Gelände ABC-Waffen, um die „Truppe“ im weltweiten Einsatz für den Frieden („Krieg ist Frieden …“) zu unterstützen.
Mit Sicherheit laborieren die dort auch mit Coli-Bakterien herum, das gehört ja wohl zum Einmaleins eines Bio-Kampfstoff-Labors.
Den Medien nach sagt die WHO, dies sei ein völlig neuer, dann wieder ein äußerst seltener Bakterienstamm. Ach ja? Ach nee!
Aber vielleicht fragen die vom Robert-Koch-Institut mal in dem größten BundeswehrLabor nach, die können sicher zur Aufklärung beitragen. Dann müssen die deutschen Forscher nicht mehr „Jagd auf den Killerkeim“ machen (BILD fragt: „Auf wen sollen wir jetzt noch hören? … Wem soll man jetzt noch vertrauen?“. Ja, wenn wir jetzt noch Minister Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg hätten …).

david | 07.06.11 00:49 | Permalink