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„Verschwiegenes Leid – Der Umgang mit der NS-Sterilisation in der Bundesrepublik Deutschland“

Vortrag von Dr. Stefanie Westermann/Aachen

Stefanie Westermann, die am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH Aachen arbeitet, behandelt in ihrem Vortrag das lebenslange Leiden von Menschen, die in der Nazi-Zeit zwangssterilisiert wurden.

Im Nationalsozialismus wurden 300.000 bis 400.000 Menschen zwangssterilisiert. Am Beispiel der Wiederaufnahmeverfahren von Erbgesundheitsprozessen in der Bundesrepublik zeigt die Aachener Medizinhistorikerin Stefanie Westermann auf, dass auch in der Nachkriegszeit noch eugenisches Gedankengut verbreitet war und eine von Juristen und Medizinern in Anspruch genommene Definitionshoheit über Lebensentwürfe von Zwangssterilisierten bis in die 1980er-Jahre hinein herrschte. Darüber hinaus werden die Perspektive von Opfern skizziert sowie das lebenslange Leiden von Betroffenen an dem Eingriff, aber auch an dem gesellschaftlichen Umgang mit ihnen in der Bundesrepublik Deutschland.

Der Vortrag ist Teil des Begleitveranstaltungsprogrammes zu der Ausstellung: "Bilder einer Zwangssterilisierung - Wilhelm Werner (1898-1940)" 17. März - 6. Juni 2010.
Dienstag, 27.04.10, 19.30 Uhr, Museum Sammlung Prinzhorn, Voßstr. 2, 69115 Heidelberg
Eintritt 5,00 €, ermässigt 3,00 €

A.S.H. | 22.04.10 13:15 | Permalink