OST:BLOG

Von Jürgen Schneider

Die Zeitschrift Die Aktion – begründet von Franz Pfemfert, Berlin 1911-1932, neubegründet 1981 von Lutz Schulenburg – wurde mit Heft 214 einer gründlichen Überholung unterzogen: Aufmachung und Layout sind verändert, die thematische Auswahl der Zeitschrift erweitert (u.a. um Reportagen, Interviews) und neue Autoren gewonnen worden. Die Aktion nimmt eine außergewöhnliche Position zwischen Politik und Belletristik ein und gibt dem Zeitgeist einen Tritt. In den Heften 211-213 bot Die Aktion unter der Überschrift ›Guerilla-Monolog‹ (I-III) Materialien zum bewaffneten Kampf in Westdeutschland.

Protagonisten des Aust-Eichinger-Komplexes kamen hier selbstverständlich nicht zu Wort..
In den einleitenden ›Capriccios‹ des neuen Heftes schreibt der Herausgeber Schulenburg, dem es um den Kampf für eine Gesellschaft geht, »aus der die Macht des Kapitals verschwunden ist, und stattdessen Kooperation, Solidarität und gegenseitige Hilfe die Produktionsweise des Menschen bestimmen«: »Der Bankrott der kapitalistischen Allmachtsfantasien, wie sie von den ›Finanzmärkten‹ genährt wurden, verlangt eine Antwort von unten, denn die entscheidet darüber, ob die Krise zu Lasten der arbeitenden Klassen ausgetragen wird.«
Marc Thörner berichtet in dieser Ausgabe vom Krieg am Hindukusch, Raúl Zibechi analysiert die Situation in Bolivien, das Collective Reinventions aus Palo Alto untersucht den Aufstand in der mexikanischen Stadt Oaxaca, von Anna Rheinsberg erscheint eine Erzählung, und Albrecht Götz von Olenhusen interviewt den Künstler Rudolf Schönwald über seine Erlebnisse als untergetauchter Jude in Budapest 1943. Weitere Beiträge steuern u.a. Abdourahman A. Waberi, Michael Warschawski, Etel Adnan, Hans-Christian Dany, Manfred Ach bei. Das Heft umfasst 112 Seiten, kostet 8,00 Euro und ist ab sofort erhältlich bei EDITION NAUTILUS (Alte Holstenstraße 22, D-21031 Hamburg) oder in der gut sortierten Buchhandlung.