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Zum Scheitern verurteilt - Linke Opposition in der untergehenden DDR

Das in Deutschland vorherrschende Geschichtsverständnis setzt die in der späten DDR agierende oppositionelle Bewegung mit Kirchengemeinden und Gruppen von Ausreisewilligen gleich und unterstellt ihr das Ziel einer schnellen "Wiedervereinigung". Als zeithistorisches Standardwerk gilt das 1997 erschienene Buch "Geschichte der DDR-Opposition 1949-1989" des ehemaligen Studentenpfarrers Ehrhart Neubert. Thomas Klein - gewesener politischer Häftling und Aktivist im politischen Untergrund der DDR - hat die zum Teil noch unveröffentlichten Materialien der unabhängigen Friedens- und Umweltbewegung in der DDR gesichtet. In seinem Buch über die im Berlin-Brandenburgischen Raum wirkenden Unabhängigen Friedensgruppen der DDR widerspricht er Neuberts Darstellung.

Das Buch hat kurz nach seinem Erscheinen konträre Stellungnahmen ausgelöst: In dem Magazin sehepunkte lobt Ilko-Sascha Kowalczuk (Mitarbeiter der Birthler-Behörde, somit hauptberuflicher Kommunistenfresser) die detailgetreue Darstellung, verweist jedoch gleichzeitig darauf, dass Klein versuche, "kommunistische Ideen in die Gegenwart zu retten", sich überdies nicht an der denunziatorischen Hetzjagd auf ehemalige MfS-Mitarbeiter beteiligte und ihnen in dem Buch weitgehend Anonymität gewährte. In der jungen Welt wurde das Buch ebenfalls verrissen - als nationalkonservatives Machwerk.

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Michal Stachura | 15.07.08 08:31 | Permalink