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Rechtsextremismus – Phänomen der Mitte

Bei der Universität Leipzig hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Studie zu rechtsextremen Tendenzen im Alltag Deutschlands in Auftrag gegeben, die nun unter dem Titel „Ein Blick in die Mitte“ veröffentlicht wurde.
„Rechtsextremismus ist ein Phänomen der Mitte, nicht nur vom extremen Rand, wie der Begriff es suggeriert.“ – so Marliese Weißmann, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig, an Datenerhebung und Durchführung der Untersuchung, sowie als Koautorin an der Studie beteiligt war.

Auch Gewerkschaftsmitglieder, CDU- oder SPD-Wähler stimmen zum Beispiel Aussagen wie "Deutschland ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet" zu.
Die 495seitige Studie als pdf-Datei zum Download (1,6 MB):
http://library.fes.de/pdf-files/do/05433.pdf
Ein Interview mit Marliese Weißmann findet Ihr auf
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28299/1.html

In der Studie wird Ralf Dahrendorf zitiert, der im Anschluss an den Soziologen Seymour Martin Lipset („Extremismus der Mitte“) formulierte: „Die Zerstörung der Demokratie ist ein Werk des Mittelstandes“.
Die massivsten Angriffe auf die Verfassung dieses Landes, die in den letzten 15 Jahren immer wieder zu Änderungen im Paragraphenwerk des Grundgesetzes führten, kamen aus welchem Teil der Bevölkerung?

david | 17.07.08 12:51 | Permalink