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Rebellion in Guinea gegen französische Abschiebungen

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1. August: Abschiebung von sans-papier, darunter zwei Guiener. Foto: AFP

Sechs französische Polizeibeamte, die zwei aus Frankreich abgeschobene guineische Bürger „begleiteten“, hatten nicht mit einem Begrüßungs-Komitee gerechnet. Doch als Handlanger der rassistischen Migrationspolitik der europäischen Metropolen mussten sie wohl ersatzweise als Prügelknaben herhalten. Als die Beamten am 22. August auf dem Flughafen von Conakri landeteten wurden sie von der dortigen Bevölkerung und guineischen Polizisten verprügelt und beschimpft. Leicht verletzt sind sie sofort wieder los geflogen.

Die zwei abgeschobenen Guineaer wurden am 1. August in Lille festgenommen. Seit Monaten wird in dieser nordfranzösischen Stadt gegen Abschiebungen mobilisiert. Mehr als 50 Sans-papier (ohne Papiere) befinden sich seit 70 Tage im Hungerstreik. Am 21. August wurden sie dennoch von der Polizei festgenommen und ohne medizinische Behandlung in Abschiebezentren gesperrt.

«Es ist bedauerlich, dass Polizeibeamte, die für die skandalöse Politik des Staatspräsidenten und des Départementpräfekts nicht verantwortlich sind, verprügelt werden», sagte Säid Bouamama, Sprecher des Unterstützungs-Komitees für die Sans-papier in Lille. «Diese Ereignisse waren aber voraussehbar, insofern als diese [französische] Politik den Eindruck hinterlässt, dass die Sans-papier wie Untermenschen behandelt werden».

Der französische Minister für « die nationale Identität und Migration » forderte im Gegenzug die Polizei auf in dieser Woche zu mehr Festnahmen von sans-papiers. Die Quote von 25000 MigrantInnen-Abschiebungen in diesem Jahr sei noch nicht erreicht.

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Libération vom 23 août 2007

Michal Stachura | 24.08.07 10:35 | Permalink