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Am Samstag Nachmittag griff, die Polizei -kurz vor Ende der Groß-Demo gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm- TeilnehmerInnen einer Kundgebung gegen G8 an. Ein Foto-Bericht vom Wochenende.
Das Video unten zeigt, wie die Ausschreitungen am Rostocker Stadthafen, wo die Abschlusskundgebung statt fand, durch verdeckte Ermittler der Polizei provoziert wurden. Nach der im Video zu sehenden Szene kam es zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen Demonstrant_innen und der Polizei, bei denen unter anderem ein Mannschaftswagen der Polizei angegriffen und entglast wurde. Der Rest ist bekannt. Später griff die Polizei mmerwieder in die Demo rein und versuchte Menschen zu verhaften.
Situationsbeschreibung Das Video entstand direkt am Rostocker Stadthafen, der sich im Rücken des Kameramanns befindet. An dieser Stelle trafen die beiden Züge der Großdemonstration zusammen. Der Zug, der aus westlicher Richtung vom Schutower Kreuz kam, wurde angeführt von einem Block zum Thema Flucht und Migration. Der Kameramann steht neben dem zweiten Lautsprecherwagen dieses Blocks der Demonstration. Vom Lautsprecherwagen wird gerade ein Redebeitrag zum Thema rassistische Polizeigewalt in Rio de Janeiro verlesen. Bis dahin kam es auf dem Westzug der Demonstration zu keinerlei Vorkommnissen. Die Stimmung war entspannt, was unter anderem an den friedlich herumstehenden Leuten zu erkennen ist. Die Kamera wird auf die Polizei gerichtet, als diese sich aus für die Demonstrant_innen unerfindlichen Gründen maskiert und ihre Helme aufzieht. Was nun auf dem Video zu sehen ist belegt, dass die Ausschreitungen am Stadthafen in direkter Nähe zur Abschlußkundgebung von der Polizei bewußt herbeigeführt wurden. Man erkennt zwei komplett schwarz vermummte Gestalten, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht im Block zu Migration mitgelaufen waren. Diese tuscheln kurz miteinander, eine Person steckt der anderen etwas zu. Dann verlassen sie das Bild. Sekunden später kommen zwei Zivilpolizisten ins Bild. Auch diese besprechen sich kurz und telefonieren. Eine der vermummten Personen erscheint wieder im Bild und wird von den beiden verdeckten Ermittlern (scheinbar) angegriffen; diese winken sodann Verstärkung herbei. Der Vermummte setzt sich nicht im Geringsten zur Wehr; im Gegenteil, er lässt sich willfährig festhalten und unternimmt keinerlei Fluchtversuch, obwohl er nur halbherzig festgehalten wird. Offensichtlich handelte es sich also auch bei den beiden Vermummten um Polizeibeamte. Beide Vermummte (oder Vermummte überhaupt) hatten bis zu diesem Zeitpunkt nicht an der westlichen Demonstration teilgenommen. Auf die fingierte Festnahme folgen Flaschenwürfe durch herbeieilende Demonstrant_innen und der Einsatz der Polizei. Das Video ist ungeschnitten. Kommentar Die Auseinandersetzungen am Stadthafen sind klar von der Polizei provoziert worden. Gerade der migrationspolitische Block ist mit einer deutlichen Absage an Gewalt und Eskalation in die Demonstration gestartet. Hier liefen viele Flüchtlinge und Migrant_innen mit unsicherem Aufenthaltsstatus mit. Allein schon deswegen war der Block klar gewaltfrei ausgerichtet. Die Ausschreitungen an prominenter Stelle kamen der Polizei gerade recht. Schließlich müssen Fernsehbilder her, die das unglaubliche Ausmaß der Maßnahmen gegen die Proteste gegen den G8-Gipfel rechtfertigen. Auch die außer Kraft Setzung bürgerlicher Grundrechte (bspw. die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit, so geschehen im Falle des geplanten Sternmarsches), die maßlose Bespitzelung (Hausdurchsuchungen, erkennungsdienstliche Behandlungen, DNA- und Geruchsproben im Vorfeld der Protestwoche) und das insgesamt obrigkeitsstaatliche und autoritäre Auftreten der Staatsgewalt bedürfen der Legitimation durch produzierte Bilder. Weiter Bilder aus Rostock: Das Camp Reedelich, eins von drei Anlaufstellen der GipfelgegnerInnen wird selbstverwaltet aufgebaut. Jeder und jede hilft mit. Der Hafen in Kühlungsborn wird von Polizei und Wasser-Spezialeinheiten genutzt Strand in Kühlungsborn… die ruhige Stimmung trübt Großdemo in Rostock am Samstag Nach der simulierten Festnahme am Hafen stürmen plötzlich Polizisten aus allen Richtungen in den Demonstrationszug und machen jagt auf Personen die am Parkplatz stehen „Gewalt ist unser Mettier“: Bei dem brutalen Einsatz der Polizei macht sich wiederholt die bekannte Berliner Hundertschaft Nummer 23 stark. Der Hooligen-Mob in grüner Uniform macht mit seinem Verhalten (u.a. wurde sich gratuliert und „durchgeschlagen“) unmissverständlich klar, dass es auf diesen Einsatz mit Freude gewartet hat Der Veranstalter (in grünem Kapuzenpulli) versucht die Polizei von einer erneuten Provokation abzuhalten. Vergeblich. Doch immer wieder stürmt die Polizei in die Demo rein und verhaftet wahllos einige Demonstranten. Räumpanzer fahren vor Viele Personen haben genug und wollen sich nicht mehr abknüppeln lassen. Einige verteidigen sich gegen den brutalen Polizeieinsatz Die Polizei schießt ohne Vorwarnung Tränengas-Geschosse in die Menge auf Augenhöhe ab. Gleichzeitig spritzen Wasserwerfer ein Reizgasgemisch Aus gegebenem Anlass … ein verschwommenes Bild aus der Froschperspektive Die aggressive Polizei stürmt immer wieder in die Kundgebung und Verhaftet wahllos in Griffnähe stehende Personen. Eine Strasse weiter… Erneut wird versucht die Polizei zum Rückzug aus der Kundgebung zu bewegen "Wir sind friedlich! Was seid ihr?"
Situationsbeschreibung
Das Video entstand direkt am Rostocker Stadthafen, der sich im Rücken des Kameramanns befindet. An dieser Stelle trafen die beiden Züge der Großdemonstration zusammen. Der Zug, der aus westlicher Richtung vom Schutower Kreuz kam, wurde angeführt von einem Block zum Thema Flucht und Migration. Der Kameramann steht neben dem zweiten Lautsprecherwagen dieses Blocks der Demonstration. Vom Lautsprecherwagen wird gerade ein Redebeitrag zum Thema rassistische Polizeigewalt in Rio de Janeiro verlesen. Bis dahin kam es auf dem Westzug der Demonstration zu keinerlei Vorkommnissen. Die Stimmung war entspannt, was unter anderem an den friedlich herumstehenden Leuten zu erkennen ist. Die Kamera wird auf die Polizei gerichtet, als diese sich aus für die Demonstrant_innen unerfindlichen Gründen maskiert und ihre Helme aufzieht.
Was nun auf dem Video zu sehen ist belegt, dass die Ausschreitungen am Stadthafen in direkter Nähe zur Abschlußkundgebung von der Polizei bewußt herbeigeführt wurden. Man erkennt zwei komplett schwarz vermummte Gestalten, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht im Block zu Migration mitgelaufen waren. Diese tuscheln kurz miteinander, eine Person steckt der anderen etwas zu. Dann verlassen sie das Bild. Sekunden später kommen zwei Zivilpolizisten ins Bild. Auch diese besprechen sich kurz und telefonieren. Eine der vermummten Personen erscheint wieder im Bild und wird von den beiden verdeckten Ermittlern (scheinbar) angegriffen; diese winken sodann Verstärkung herbei. Der Vermummte setzt sich nicht im Geringsten zur Wehr; im Gegenteil, er lässt sich willfährig festhalten und unternimmt keinerlei Fluchtversuch, obwohl er nur halbherzig festgehalten wird. Offensichtlich handelte es sich also auch bei den beiden Vermummten um Polizeibeamte. Beide Vermummte (oder Vermummte überhaupt) hatten bis zu diesem Zeitpunkt nicht an der westlichen Demonstration teilgenommen. Auf die fingierte Festnahme folgen Flaschenwürfe durch herbeieilende Demonstrant_innen und der Einsatz der Polizei.
Das Video ist ungeschnitten.
Kommentar
Die Auseinandersetzungen am Stadthafen sind klar von der Polizei provoziert worden. Gerade der migrationspolitische Block ist mit einer deutlichen Absage an Gewalt und Eskalation in die Demonstration gestartet. Hier liefen viele Flüchtlinge und Migrant_innen mit unsicherem Aufenthaltsstatus mit. Allein schon deswegen war der Block klar gewaltfrei ausgerichtet. Die Ausschreitungen an prominenter Stelle kamen der Polizei gerade recht. Schließlich müssen Fernsehbilder her, die das unglaubliche Ausmaß der Maßnahmen gegen die Proteste gegen den G8-Gipfel rechtfertigen. Auch die außer Kraft Setzung bürgerlicher Grundrechte (bspw. die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit, so geschehen im Falle des geplanten Sternmarsches), die maßlose Bespitzelung (Hausdurchsuchungen, erkennungsdienstliche Behandlungen, DNA- und Geruchsproben im Vorfeld der Protestwoche) und das insgesamt obrigkeitsstaatliche und autoritäre Auftreten der Staatsgewalt bedürfen der Legitimation durch produzierte Bilder.
Weiter Bilder aus Rostock:
Das Camp Reedelich, eins von drei Anlaufstellen der GipfelgegnerInnen wird selbstverwaltet aufgebaut. Jeder und jede hilft mit.
Der Hafen in Kühlungsborn wird von Polizei und Wasser-Spezialeinheiten genutzt
Strand in Kühlungsborn… die ruhige Stimmung trübt
Großdemo in Rostock am Samstag
Nach der simulierten Festnahme am Hafen stürmen plötzlich Polizisten aus allen Richtungen in den Demonstrationszug und machen jagt auf Personen die am Parkplatz stehen
„Gewalt ist unser Mettier“: Bei dem brutalen Einsatz der Polizei macht sich wiederholt die bekannte Berliner Hundertschaft Nummer 23 stark. Der Hooligen-Mob in grüner Uniform macht mit seinem Verhalten (u.a. wurde sich gratuliert und „durchgeschlagen“) unmissverständlich klar, dass es auf diesen Einsatz mit Freude gewartet hat
Der Veranstalter (in grünem Kapuzenpulli) versucht die Polizei von einer erneuten Provokation abzuhalten. Vergeblich. Doch immer wieder stürmt die Polizei in die Demo rein und verhaftet wahllos einige Demonstranten.
Räumpanzer fahren vor
Viele Personen haben genug und wollen sich nicht mehr abknüppeln lassen. Einige verteidigen sich gegen den brutalen Polizeieinsatz
Die Polizei schießt ohne Vorwarnung Tränengas-Geschosse in die Menge auf Augenhöhe ab. Gleichzeitig spritzen Wasserwerfer ein Reizgasgemisch
Aus gegebenem Anlass … ein verschwommenes Bild aus der Froschperspektive
Die aggressive Polizei stürmt immer wieder in die Kundgebung und Verhaftet wahllos in Griffnähe stehende Personen.
Eine Strasse weiter…
Erneut wird versucht die Polizei zum Rückzug aus der Kundgebung zu bewegen
"Wir sind friedlich! Was seid ihr?"
Michal Stachura | 03.06.07 14:04 | Permalink