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Na? Heute schon gekotzt?

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Wir sind dabei: Bald auch wieder Bücherverbrennungen

Ein oberflächlich betriebener Pressespiegel müsste heute selbst Analphabeten davon überzeugt haben, dass wir es mit einer neuen Qualität der Repressionen in Europa zu tun haben. Die offen zur Schau getragene Missachtung elementarster Grundrechte, die praktische Abschaffung des Rechts auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit gegen den G8-Gipfel lässt keinen Zweifel mehr aufkommen lassen: vor unseren Augen vollzieht sich die Faschisierung der Gesellschaft. Im vorauseilenden Gehorsam versuchen sich schnell die letzten Demokraten auf die vermeintlich gute Seite zu retten und schreiben für die Wandzeitung des Führers ein Loblied auf die Sicherheit und verwechseln dabei- nicht nur Ursache mit Wirkung- sondern den Unterschied zwischen Behauptung und Beweis. Die Pressefreiheit hat in just dem Moment aufgehört einen Sinn zu machen, in dem die heutigen Aufklärer aufgehört haben zu Denken. Aber was nutzen schon "freie Gedanken", wenn der Große Bruder zuschaut, mithört und die Gedanken längst patentiert hat? Und genau darum ging es bei den heutigen Durchsuchungen. Selbst ohne formale Abschaffung der Demokratie ist diese de facto längst eine rechtsstaatliche Despotie.

Über Ungereimtheiten bei der heutigen Durchsuchungswelle und Mängel an einer rechtlichen Grundlage findet man in der gleichgeschalteten Presse kaum etwas. Vereinzelt finden sich aber zutreffende Vergleiche mit der Atmosphäre von Genua.

Michal Stachura | 10.05.07 00:07 | Permalink