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"Unterschicht", "neue Armut" und alte soziale Fragen

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Foto: HALZ-Online

Die Friedrich-Ebert-Stiftung ist in diesen Tagen mit ihrer Untersuchung zu Einstellungen und Werteorientierungen der gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland in die Schlagzeilen aller Medien geraten.

Leider dienen die Opfer von Hartz IV und anderer neoliberaler Reformen bei der gegenwärtigen Diskussion nur als Manövriermasse der SPD in ihren Auseinadersetzungen mit der CDU. Die sozial Ausgegrenzten stellen hier lediglich ein notwendiges Requisit eines genauso verlogenen aber öffentlichkeitswirksamen Demokratie-Spektakels, wie eins Münterferings "kapitalismuskritische" (ha ha ha) Rede, mit der sich die populistische SPD ein „soziales“ Profil geben wollte.

Die eigentliche Studie "Gesellschaft im Reformprozess" wird erst zum Jahresende vorliegen und dann in Buchform veröffentlicht werden. Im Moment existieren erste Ergebnisse der repräsentativen Befragung der bundesdeutschen Wählerschaft, die im Frühjahr durchgeführt wurden. Es ist jedoch fraglich wie diese Daten im einzeln interpretiert werden sollten. Eine systematische Auswertung und sachgerechte Interpretation dieser Befragung wird deshalb wohl erst nach der Veröffentlichung der kompletten "Armutsstudie" erfolgen können.

Um mehr Licht auf die Debatte zu werfen, kann eine erste Übersicht über die Befragungsergebnisse nun eingesehen werden:

www.fes.de/aktuell/documents/061017_Gesellschaft_im_Reformprozess_komplett.pdf

Michal Stachura | 17.10.06 14:28 | Permalink

Kommentare

Rubrik „Zusammendenken, was zusammengehört“
Das Photo gibt schon den Hinweis, eine Meldung vom heutigen Tage aber unterstreicht noch einmal deutlich den Zusammenhang:

Im Jahre 2005 erhielten die einfachen Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank im Durchschnitt 3,8 Millionen Euro (ca. 7,4 Millionen D-Mark), d.h. 26 % mehr als im Vorjahr. Erinnern wir uns der Appelle von Politikern und ihrer Wirtschaftsinstitute an die Gewerkschaften zugunsten des „zaghaften Aufschwungs“ Zurückhaltung in den Lohn- und Gehaltsforderungen zu üben. Die sollten zufrieden sein, wenn sie einen Inflationsausgleich erhalten. Die Vorstandsmitglieder haben jedoch noch deutlich mehr verdient, denn in den Zahlen sind Aktienoptionen u.a. Zusatzgratifikationen nicht enthalten.

Quelle: Studie der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), zit. in der heutigen Berliner Zeitung vom 17.10.2006.

Verfasst von: peter perlacke | 17.10.06 15:38

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