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Als musikalische Botschafter gewannen "Haltz Maul Und Spiel" viele neue Freunde in Brasilien und lernten abseits der Bühnen auch eine Welt der sozialen Gegensätze kennen.

Iserlohn. (stef) "Dass die Leute bei unseren Konzerten dermaßen abgehen, hätten wir echt nicht gedacht", schwärmt Holly von "Haltz Maul Und Spiel". Und der 16-jährige Bassmann der Stenner-Schulband gibt zu, dass es schon eine "echt geile Sache" sei, als so junger Musiker auf einem anderen Kontinent auftreten zu dürfen.
Auf Einladung der deutschen Botschaft war die beste Schülerband Deutschlands jetzt acht Tage lang in Brasilien und spielte dort vier umjubelte Konzerte in S°o Paolo und Brazilia. Das deutsche Konsulat gab sich alle Mühe, den Iserlohnern ihren Aufenthalt so angenehm, vor allem aber so sicher wie möglich zu gestalten. Schließlich gilt S°o Paolo als eines der gefährlichsten Pflaster der Welt mit statistischen fünf Morden pro Tag. Und so wurde der Band tatsächlich eine gepanzerte VW-Caravelle für ihre Tour zur Verfügung gestellt. "Es ist schon verrückt zu sehen, wenn ganz normale Wohnhäuser mit Eingangsschleusen versehen und Stacheldraht gesichert sind", sagt der Stenner-Schüler, dem noch lange das Bild eines Jugendlichen im Gedächtnis bleiben wird, der auf der Straße eines Vororts von Brazilia mit einem geschulterten Maschinengewehr im Müll nach irgendetwas Verwertbarem suchte. "Es ist ein Land der absoluten Gegensätze zwischen arm und reich", sagt der Musiker.

Vier Auftritte an den Eliteschulen des Landes haben Holly, FC Baum, Vitamin T. und ZippÖr bei ihrer Brasilen-Tour gegeben und dabei eine überwältigende Resonanz gefunden. Zwischen 800 und 1400 Zuhörer jubelten den musikalischen Botschaftern aus Iserlohn zu. "Ich durfte noch nie eine halbe Stunde lang Autogramme geben", beschreibt Holly die Begeisterung der jungen Brasilianer mit oftmals deutschen Wurzeln - allein in S°o Paolo leben 300 000 Deutsche..."