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taz über Windkraftunternehmer Wobben: "Ökologisch und unsozial"
"Blood and Feathers everywhere"
von Klaus Hart
"Offshore-Windstromerzeugung in der Nordsee - eine ökonomische und ökologische Sackgasse?" So lautet der Titel einer neuen, im Internet anklickbaren Studie der Universität Hamburg. Laut Studie sind "die geplanten Investitionen in die Windstromerzeugung in Nord-und Ostsee für die nächsten 20 bis 30 Jahre keine geeignete Option zur notwendigen optimalen Minderung der Treibhausgasemissionen zur Reduzierung der Folgen des Klimawandels. Allein die Strategie einer vorgezogenen Erneuerung des Kraftwerksparks mit der derzeit verfügbaren Technik mit Wirkungsgradsteigerungen von 30 % zum jetzigen Durchschnitt ist ökologisch und ökonomisch nachhaltig und vermeidet Wohlfahrtsverluste."
Wie sieht das die Windkraftbranche selbst? Ihr Manager Ralf Bischof jetzt zur "Welt":
Windkraft auf hoher See in der Flaute
Hohe Kosten und technische Probleme stoppen den Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee. Wegen der hohen Investitions- und Betriebskosten ist der Strom aus Offshore-Anlagen momentan etwa doppelt so teuer wie der Strom aus Windanlagen auf dem Festland.
Hohe Kosten und technische Probleme stoppen den Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee. "In den nächsten Jahren werden sich die Hoffnungen in Offshore-Windparks nicht erfüllen", sagte Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie, am Rande eines Kongresses in Hamburg. Die Technik sei nicht ausgereift, außerdem sei die Finanzierung unklar. "In den nächsten Jahren wird der Windstrom von Windmühlen an Land kommen."
Wegen der hohen Investitions- und Betriebskosten ist der Strom aus Offshore-Anlagen momentan etwa doppelt so teuer wie der Strom aus Windanlagen auf dem Festland. Allein die Wartungskosten der Anlagen fallen auf See viel höher aus, als Hersteller bisher vermuteten. So mussten vor Kurzem die Hauptlager von 30 Windrädern der dänischen Firma Vestas ausgetauscht werden. An Land Alltagsgeschäft, ist es für die Techniker auf See eine Katastrophe: Sie kommen an die Windräder kaum heran. So kosten die Reparaturen etwa das Zehnfache der Arbeiten an Land. Bei 30 Windrädern, so schätzen Fachleute, könnten 30 Millionen Euro zusammenkommen. Wer das zahlt? "Wir jedenfalls nicht", sagt Betreiber E.on.
Hersteller und Politik haben die Probleme auf See offenbar unterschätzt. "Für Nord- und Ostsee gibt es keine Erfahrungen", sagt Michael Hausschildt, Zertifizierer vom Germanischen Lloyd, "die Anlagen werden nach US-Richtlinien gebaut, die eigentlich für Ölplattformen im Golf von Mexiko gelten. Doch in der Nordsee herrscht viel raueres Wetter." Bisher wurde in Deutschland nur eine Offshore-Windmühle gebaut: Vor Rostock dreht sich seit Juni ein Prototyp der Firma Nordex. In einem vertraulichen Papier von E.on, das die Fachzeitschrift "Neue Energie" zitiert, heißt es über einen in der Ostsee geplanten Park: "In der gegenwärtigen Situation nicht finanzierbar."
Entgegen der täglichen Mainstream-PR hat das ZDF jetzt einige altbekannte Fakten wiederholt:
"Durch Fotovoltaik läßt sich die Sonnenstrahlung in elektrische Energie umwandeln. Für die Gewinnung von Solarstrom im größeren Rahmen benötigt man aber viel Fläche. Und natürlich hängt die Leistung einer Fotovoltaikanlage stark vom Wetter, von den Jahreszeiten und von der Tageszeit ab: In Deutschland gibt es pro Jahr etwa 1400 optimale Sonnenstunden für die Solarzellen. Kommen Wolken auf, liefern sie nur noch wenig Strom, in der Nacht gar keinen."
Merkwürdig, in den PR-Texten der Medien steht immer, Solaranlagen könnten Dörfer, ganze Städte mit Strom versorgen. Was stimmt denn nun, mag der unbedarfte Bürger fragen. Wir zitieren weiter:
"Teurer Solarstrom
Um diese Zeiten zu überbrücken, muss der Strom gespeichert werden. An
geeigneten Lösungen, wie zum Beispiel der Umwandlung in Wasserstoff, wird
derzeit noch geforscht. Wenn Solaranlagen mehr Strom erzeugen, als vor Ort
verbraucht werden kann, wird dieser gegen Bezahlung in das öffentliche
Stromnetz eingespeist.
Für die Kilowattstunde bekommen die Betreiber von Solaranlagen derzeit rund
50 Cent von den Energieversorgern vergütet - bis zu dreimal mehr, als sie
beim Verbrauch von normalem Netzstrom zahlen. Die dabei entstehenden Kosten
reichen die Netzbetreiber in Form höherer Strompreise an alle Verbraucher
weiter.
Keine konstanten Windverhältnisse
Auch die Energiegewinnung mit Hilfe von Windkraft hat ihre Schwierigkeiten.
Da der Wind nicht immer und wenn, dann nicht mit konstanter Stärke weht,
können die Windräder übers Jahr nur ein Fünftel der installierten Leistung
liefern. Offshore-Windparks im küstennahen Meer, wo die
Windgeschwindigkeiten höher und konstanter sind, sollen diesen mageren
Nutzungsgrad verbessern. Doch dabei muss der elektrische Strom durch Kabel
oft kilometerweit zum Festland transportiert werden - technisch aufwendig
und mit hohen Leitungsverlusten verbunden.
Außerdem ist der Wind von den Meteorologen nur schwer vorhersagbar. Damit
schwankt die Einspeisung ins Netz recht kurzfristig. In den Schaltzentralen
der Kraftwerke muss jedoch dafür gesorgt werden, dass jederzeit genügend
Strom zur Verfügung steht. Denn der Strom muss immer in dem Augenblick
produziert werden, in dem er gebraucht wird.
Reserveleistung notwendig
Um die Lücken zu schließen, muss man deshalb kurzfristig über
Reserveleistungen verfügen können. Am besten eignen sich hierfür
Wasserkraftwerke. Doch aus Mangel an geografischen Gegebenheiten ist deren
Anzahl in Deutschland begrenzt. Deshalb werden vor allem Kohlekraftwerke als
Reserve für den ausbleibenden Wind bereitgehalten.
Sie laufen zunächst gedrosselt. Bei Bedarf werden sie auf volle Leistung
gebracht und können so schnell den nötigen Strom produzieren. Mit dieser
Vorhaltetechnik aber wird wiederum Kohle verfeuert. So kommt es
paradoxerweise durch Windenergie teilweise zu einem zusätzlichen Verbrauch
an fossilen Brennstoffen und zusätzlichen Kohlendioxid-Emissionen."
Den letzten Satz wird wohl mancher zweimal lesen...
Nette Leute übrigens, diese Windkraftunternehmer - im Jahr 2000 hatte der damalige Bundespräsident Rau den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt just mit großem Pomp an Wobben verliehen. Wieviel bezahlt er doch gleich seinen Arbeitern im Enercon-Werk bei Sao Paulo, das vom Billigstlohn- Drittweltstandort aus auch nach Deutschland liefert? Wir zitieren aus der taz:
Ökologisch und unsozial
Deutschlands führende Windenergie-Firma Enercon kündigt in Izmir 70
Gewerkschaftsmitgliedern. IG Metall prüft eine Beschwerde bei der OECD
VON HANNES KOCH
Ökologische und soziale Qualität gehören nicht immer zusammen, haben 70
Beschäftigte der deutschen Windenergie-Firma Enercon erfahren. Bis vor
kurzem arbeiteten sie im Enercon-Werk in der türkischen Stadt Izmir. Nun
habe ihnen die Geschäftsleitung gekündigt, berichtet die türkische
Gewerkschaft Birlesik Metal-Is. Der Grund für die Entlassungen, so
Birlesik-Mitarbeiter Hasan Arslan gegenüber der taz, seien die Eintritte der
Beschäftigten in die Arbeitnehmerorganisation.
Seit Mai versucht Birlesik, die Beschäftigten von Enercon zu organisieren,
um Verhandlungen für höhere Löhne zu führen. Das wolle Enercon durch die
Entlassungen unterbinden, erklärt Arslan. Wie in früheren Fällen will sich
die Enercon-Zentrale in Aurich auch aktuell nicht äußern. "Wir geben keine
Stellungnahme ab", sagte gestern Enercon-Sprecher Volker Uphoff.
Enercon ist der führende deutsche Hersteller von Windkraftwerken zur
Stromerzeugung. Weltweit beschäftigt die Firma rund 8.000 Mitarbeiter, in
Izmir sind es nach den Kündigungen noch 350. "Die Vorfälle sind ein weiteres
Indiz für die Gewerkschaftsfeindlichkeit der Firmenleitung", erklärte
IG-Metall-Vorstand Wolfgang Rhode.
Bereits im Mai und Juni hatte die taz über Kündigungen bei Enercon im In-
und Ausland berichtet. Auch in Deutschland versucht das Unternehmen,
gewerkschaftliche Tätigkeiten möglichst zu unterbinden. So entließ eine
Enercon-Tochter 2004 zwei Beschäftigte, als sie einen Betriebsrat gründeten,
sagt Grit Rolke von der IG Metall in Mainz. Bei Enercon gehören Repressalien
und Einschüchterungen zur Geschäftspolitik: Firmengründer und Öko-Visionär
Aloys Wobben kann Gewerkschaften nicht ausstehen.
Nachdem Birlesik Metal die deutsche Gewerkschaft um Hilfe gebeten hat, will
IG-Metall-Vorstand Rhode dem Treiben nun nicht mehr tatenlos zusehen.
"Enercon muss wissen, dass wir das Unternehmen verschärft beobachten", so
Rhode. Jedem Vorwurf werde man "juristisch nachgehen".
Rhodes Kollege Klaus Priegnitz bringt ein Instrument ins Spiel, das bei
Öko-Unternehmen noch nie angewandt wurde. "Wir streben ein Verfahren gegen
Enercon vor der deutschen OECD-Kontaktstelle an", sagt Priegnitz.
Dieses Gremium der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) sitzt im Bundeswirtschaftsministerium. Es überwacht
internationale Regeln, an die die Unternehmen sich halten müssen. Dazu
gehört unter anderem, dass die Firmen keine Kinder- und Zwangsarbeiter
beschäftigen und die Koalitionsfreiheit der Belegschaft garantieren. Alle
Beschäftigten transnational tätiger Unternehmen haben demnach das Recht,
einer Gewerkschaft beizutreten und diese mit Tarifverhandlungen zu
beauftragen.
In Deutschland gab es bislang rund zehn OECD-Verfahren. Beispielsweise
reichten Bürgerrechtsorganisationen eine Beschwerde gegen die
Sportartikel-Firma Adidas wegen schlechter Entlohnung in Indonesien ein.
Solche Verfahren haben nicht den Charakter eines juristischen Prozesses,
sondern einer vermittelnden Anhörung. Am Ende steht kein Urteil, sondern ein
Bericht. Die Diskussion des jeweiligen Falles in der Öffentlichkeit ist den
Firmen nichtsdestoweniger unangenehm.
taz vom 26.8.2006, S. 7, 112 Z. (TAZ-Bericht), HANNES KOCH
taz)Betriebsräte bei Enercon unerwünscht
Wer bei Deutschlands führender Windenergie-Firma eine Arbeitnehmervertretung gründen will, muss mit Versetzung oder Kündigung rechnen. Metall-Gewerkschafter kritisieren: Bei den 8.000 Mitarbeitern weltweit "regiert das Prinzip Angst"
VON HANNES KOCH
Manche Dinge, so möchte man annehmen, passieren in Deutschland nicht mehr. Zum Beispiel, dass Beschäftigte gekündigt werden, weil sie einen Betriebsrat gründen. Bei Enercon, dem führenden deutschen Hersteller von Windenergie-Anlagen mit Sitz in Aurich, ist die alte Zeit jedoch noch nicht vorbei. In dem Unternehmen kommt es immer wieder zu Kündigungen, Versetzungen und anderen Repressalien gegen Beschäftigte, die ihre gesetzlichen Rechte in Anspruch nehmen.
Im Sommer 2004 entschlossen sich fünf Beschäftigte der zu Enercon gehörenden Firma Windturbinen Alzey, einen Betriebsrat zu gründen. Das Unternehmen habe von Beginn an keinen Zweifel daran gelassen, dass dies nicht erwünscht sei, sagt Grit Rolke von der Industriegewerkschaft Metall in Mainz. "Noch in der Zeit der Vorbereitung zur Betriebsratswahl wurden die Arbeitsverhältnisse mit zwei der fünf Kollegen beendet", so Rolke. Weil sie bei Enercon keine Zukunft mehr für sich sahen, stimmten die Entlassenen einem Vergleich vor dem Arbeitsgericht zu und suchten sich andere Arbeitsplätze. Das Unternehmen selbst will zu den Anfragen der taz keine Stellung nehmen.
Fast jede zweite Windanlage in Deutschland stammt von Enercon, 8.000 Menschen beschäftigt die Firma nach eigenen Angaben weltweit. Eine der größten Niederlassungen liegt in Magdeburg - und auch dort wurden Beschäftigte drangsaliert. Nachdem bei einer örtlichen Enercon-GmbH ein Betriebsrat gewählt worden war, versetzte die Firma zwei der Kandidaten in einen anderen Tochterbetrieb. In einem Fall hatte die Klage vor dem Arbeitsgericht Erfolg: Der Mitarbeiter durfte auf seinen alten Arbeitsplatz zurückkehren.
"Betriebsräte sind bei Enercon nicht gerne gesehen", sagt Wolfgang Rhode vom Vorstand der IG Metall. Das gilt nicht nur für die deutschen Werke der Windfirma. Am 20. Mai 2005 berichtete die taz über die Entlassung von aktiven Gewerkschaftern im Enercon-Werk der türkischen Stadt Izmir. Derartige Repressalien sind sowohl nach deutschem als auch nach internationalem Recht verboten.
Aber es gibt auch andere Stimmen. "Enercon hält das Betriebsverfassungsgesetz genau ein", sagt ein gewählter Betriebsrat der Enercon-Tochter Aero. "Unser Verhältnis zur Firmenleitung ist freundschaftlich." Behinderungen von Gewerkschaftern seien ihm nicht bekannt. Solche Einschätzungen interpretieren Mitarbeiter der IG Metall in Aurich so: "Bei Enercon regiert das Prinzip Angst." Durch gezielten Druck auf einzelne Mitarbeiter versuche die Firmenleitung die Organisierung der Beschäftigten zu verhindern. Und meistens sei Enercon dabei erfolgreich: Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit von 13 Prozent in Aurich und 20 Prozent in Magdeburg wollten nur die wenigsten Mitarbeiter ihren Job riskieren.
Ökologisch, aber unsozial - diese Unternehmenspolitik ist ein Markenzeichen von Enercon-Chef Aloys Wobben. Einerseits ist Wobben ein Star und Visionär der sauberen Energiegewinnung. Vor Jahrzehnten schon, als fast keiner an Windenergie glaubte, hat er anfangen, kleine Windräder zu entwickeln. Aber Wobben gilt auch als Eigenbrötler und Querkopf. Gewerkschaften kann er nicht ausstehen.
Enercon scheint eine Ausnahmeerscheinung unter den Öko-Betrieben zu sein. In anderen großen Unternehmen der Branche gibt es funktionierende Betriebsräte, so etwa bei der Solon AG in Berlin. Aber ein genauerer Überblick fehlt. Selbst das gewerkschaftliche Forschungsinstitut WSI in Düsseldorf kann nicht weiterhelfen. Fest steht eines: Mittlerweile halten Manager anderer Öko-Firmen für rufschädigend, was bei Enercon passiert.
Rein interessehalber, wie sieht denn die FDP Wobbens Zweigfirma in Brasilien? Wir zitieren:
"Die Aktivitäten der Firma Wobben Windpower betrachten wir aus unternehmerischer Bewertung als intelligent und global orientiert. Allerdings ist das Ausmaß der in Brasilien produzierten Flügel, die in brasilianischen Windparks installiert werden bislang so unbedeutend, dass man nicht wirklich von der Erschließung eines neuen Absatzmarktes sprechen kann. Der extrem hohe Anteil der Flügel, die auf den deutschen Markt geliefert werden, lassen eher die nüchterne Erkenntnis zu, dass es sich hier bereits um die Auslagerung von Arbeitsplätzen handelt. Die oft durch die Regierungsparteien so hoch gelobte Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Branche der Erneuerbaren Energien wird hier stark unter Druck geraten."
Deutschlands Kommerzmedien melden gar nicht gerne, die Pressedienste Industrie-naher "Umweltverbände" gleich gar nicht, wie Windkraftwerke, die entgegen Bundesnaturschutzgesetz nach wie vor im Lebensraum streng geschützter Tiere errichtet werden, mit der Natur umgehen. In Wales dagegen werden sogar Augenzeugenberichte abgedruckt:
Swan 'cut to pieces' by wind turbine blades
Sep 8 2006
Western Mail
HORRIFIED office workers watched a swan "cut to pieces" by the blades of a wind turbine.
The incident took place at Swansea's Enterprise Zone earlier this week.
A worker at an office overlooking the turbine said, "It was cut to pieces and there was blood and feathers everywhere."
The turbine is owned by toiletries company Montagne Jeunesse.
A company spokeswoman said, "We were saddened to hear of the incident. The turbine normally makes enough noise to keep birds away."
Auch in Deutschland werden Schwäne, Störche, Greifvögel und andere geschützte Tiere, darunter die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse tagtäglich von "ökologischen" Windkraftwerken in Stücke gehackt - in Deutschland wie in Wales "blood and feathers everywhere"...
Wer mit seinen Kindern gerne zum Schwänefüttern in Münchens Englischen Garten, an die Alster in Hamburg oder an die Spree in Berlin geht, sollte die Sprößlinge einfach mal fragen, wie sie das finden, daß deutsche Windkraftwerke diese Wunder der Evolution zerfetzen, von den Schwänen dann nur noch Blut und Federn übrigbleiben. Und daß Adler, ungezählte Kleinvögel, selbst Feldlerchen, das gleiche Schicksal erleiden. Die Antworten der Kinder könnte man übrigens hier als Ostblog-Kommentar anhängen.
"Die Welt" 2005 zum Thema:
Windräder werden Todesfallen
Seeadler, Milane, Abendsegler und andere Vögel sind Opfer der rasenden Rotoren
Von Dieter Salzmann
Potsdam - Immer häufiger werden Vögel und Fledermäuse im Flug durch Rotoren von Windkraftanlagen erschlagen. Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) gab jetzt die Zahl der nachweislich so getöteten Tiere im Land mit 299 an. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage sagte der Minister, in den vergangenen zehn Jahren seien neben 180 Vögeln aus 53 Arten 119 Fledermäuse in der unmittelbaren Nähe von Windrädern tot aufgefunden worden. Der Chef des Landesumweltamtes, Matthias Freude, hatte im vergangenen Jahr 477 gezählte tote Vögel und Fledermäuse aus rund 70 Arten genannt, die in ganz Deutschland hauptsächlich während der vorausgegangenen beiden Jahre in die Rotoren geraten waren - darunter 40 Rotmilane, 115 Große Abendsegler und 13 Seeadler.
Gegen die scheinbar gemächlich schlagenden Rotoren haben die Vögel keine Chance. Die Flügelspitzen bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern - zu schnell, um von einem Vogel als Hindernis wahrgenommen zu werden, dem es auszuweichen gilt.
Die Dunkelziffer bei der Zahl der erschlagenen Tiere ist nach Einschätzung von Freude enorm; so töten einer Studie des Naturschutzbundes zufolge die rund 17 000 Windräder in Deutschland jährlich 100 000 bis 150 000 Vögel und Fledermäuse. Denn, so Freude, zum einen werde die Umgebung der Anlagen nur stichprobenartig nach Tierkadavern abgesucht: Zwischen 2002 und 2004 wurden lediglich 239 der insgesamt rund 1700 Anlagen in Brandenburg entsprechend inspiziert. Zum anderen komme auch bei diesen untersuchten Windrädern meist der Fuchs dem Menschen zuvor - und schleppe die Kadaver weg, bevor diese in die Statistik der Tierschützer aufgenommen werden können. Tests, bei denen Kükenkadaver ausgelegt worden waren, hätten das erwiesen, sagte der Landesumweltsamts-Präsident: Spätestens nach zwei Wochen waren die zum Teil gut versteckten toten Tiere meist restlos verschwunden - aufgefressen von Füchsen und anderen Raubsäugern. In einigen Fällen seien schon am zweiten Tag alle toten Küken weg gewesen.
Freude fordert, bei der Errichtung von Windkraftanlagen mehr Rücksicht zu nehmen: "An bekannten Vogelzugtrassen und in der unmittelbaren Umgebung von Müllhalden sollte auf Windkraftanlagen verzichtet werden, da hier die Anflugopferzahlen deutlich über dem Durchschnitt liegen." In unmittelbarer Nähe zum Waldrand oder im Wald verunglückten besonders viele Fledermäuse und Kleinvögel. Eine Bündelung der Windkraftanlagen zu Windparks könne die durchschnittliche Anflugrate deutlich senken, so Matthias Freude...
Auch das "Komitee gegen den Vogelmord" aus Bonn betont die von Windkraftwerken ausgehende Gefahr für Natur und bedrohte Arten:
"Das Institut für Wildtierforschung und Zoologie in Berlin (IWZ) hat herausgefunden, daß Verletzungen durch Windkraftanlagen inzwischen zur dritthäufigsten Todesursache beim Seeadler geworden sind. Die großen Vögel können die oft hohen Geschwindigkeiten der Rotorblätter nicht einschätzen und werden erschlagen. Um die Konflikte zwischen Mensch, Tier und Windkraft zu minimieren, hat das Komitee gegen den Vogelmord folgende Punkte als Mindestforderung aufgestellt:
-Kein Bau von Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten, Nationalparks, Vogelschutz-und FFH-Gebieten. Einhaltung eines Mindestabstands von 1000 m zu den Grenzen der Reservate
-Völliger Verzicht auf Windkraftanlagen im offenen Meer(Offshore-Anlagen)
Kein Bau von Windkraftanlagen im Bereich landschaftlich besonders reizvoller Gegenden
-Einhaltung eines Mindestabstands von 500 m um Wohnbebauung, Industriegebieten und Freizeiteinrichtungen. Zwischen 500 und 1500 m muß geprüft werden, ob eine Beeinträchtigung der Lebensqualität der Anwohner eintreten kann."
Der Ausgewogenheit halber hier die fulminante Gegendarstellung - laut Oberexperte Franz Alt töten Windräder entgegen den Aussagen des "Komitee gegen den Vogelmord" keine Vögel, besser noch - schützen Vögel! Das Komitee gegen den Vogelmord liegt laut Franz Alt also völlig falsch.
Quelle: ECO-News - die grüne Presseagentur
Partner: Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik: Politik Datum: 05.08.2001
Windräder stören weder Hasen noch Vögel
Ein weiterer Mythos der Windkraftgegner wurde jetzt widerlegt: von Windkraftanlagen gehen keine negativen Einflüsse auf den Lebensraum von Hase und Reh, Fasanen und Vögeln aus. Dass Windräder "laut" seien und Vögel töteten, ist schon länger als reiner Mythos entlarvt. Die Gegner werden trotzdem bei ihrer ideologisch motivierten Haltung bleiben.
Ihr Motto: Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse stören nur - wir haben unsere schönen Vorurteile und diese pflegen wir!
Also: Im Auftrag der niedersächsischen Jägerschaft (!) hat das Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover wissen wollen, was Hasen von Windkrafträdern halten. Das Ergebnis ist das Gegenteil dessen, was die Auftraggeber erwartet hatten. Die Jäger hatten nämlich vermutet, dass Hasen Windräder überhaupt nicht mögen. Aber diese Befürchtungen haben sich nun "in erstaunlicherweise nicht bewahrheitet", sagt der Sprecher der niedersächsischen Jäger. Hasen sind schlauer als Jäger.
Die Jägerschaft hatte "Schattenschlag" oder "Flügelgeräusche" für die Hasen befürchtet. Aber das lässt sich nicht nachweisen, meint die Autorin der Studie, die Diplombiologin Claudia Menzel.
Das Gegenteil sei vielmehr richtig: Direkt an den Windanlagen hat die Wissenschaftlerin vielmehr Hasen, Raben und Rebhühner gezählt, als in vergleichbaren Gegenden ohne Windräder. Die Windräder, so Claudia Menzel, würden die Raubvögel davon abhalten, Jagd auf Niederwild machen.
Kontakt: Dr. Franz Alt
Email: franzalt@sonnenseite.com
Homepage: http://www.sonnenseite.com
Windräder schützen Vögel
14.9.2004
Was war das jahrelang für ein Geschrei. Landauf und landab war zu lesen und zu hören: Windräder machen Vögel tot!
+ 11.09.2004 + Nun plötzlich ist dieses scheinbare Totschlag-Argument heimlich, still und leise aus der jetzigen Debatte pro und contra Windkraft verschwunden. Den Ornithologen, die bisher aus Vogelschutzgründen gegen Windräder waren, geben nun nicht nur zu, dass sie sich getäuscht haben, sondern stellen sogar fest, dass Windräder Vögel schützen und selbst Vogelarten auf der Roten Liste in der Nähe von Windrädern wieder zu finden sind.
Die Stadtwerke Emden und das Ingenieurbüro für Umweltplanung Schmal+Ratzbor in Lehrte-Aligse verteilen deshalb Plakate, auf den etwa 90 Vogelarten abgebildet sind, die sich alle im großen Windpark Wybelsumer Polder aufhalten.
Dort nisten und leben heute weit mehr Vögel als zur Zeit vor dem Windpark: Alpenstrandläufer und Amseln, Brandgänse und Flußregenpfeifer, Mäusebussarde und Uferschnepfen, Dohlen, Mehlschwalben, Uferschwalben, große Brachvögel, Lachmöven, Höckerschwäne, Mauersegler, Silbermöven, Turmfalken und Zwergtaucher sind einige von ihnen.
Weitere Informationen:
Windpark Wybelsumer Polder
„Die Vogelwelt im Windpark Wybelsumer Polder in: Wind-Kraft Journal, 4/2003, S. 8-11
Quelle: © Dr. Franz und Bigi Alt / Sonnenseite.com
[ pawek ]
Industriefreundliche Umweltverbände trommeln für das Vollstellen der Landschaft mit Windkraftwerken - nur folgerichtig, daß diese Pseudo-Organisationen gegen absolut antiökologischen Straßen-und Luftverkehr nichts unternehmen - die Zuwächse, auch beim deutschen Autobahnbau, sprechen Bände - Zitat DLF:
"Verhagelt wird die Bilanz der Kioto-Vertragsstaaten vor allem durch die
Entwicklung im Transport-Sektor. Kein anderer Zweig im Bereich
Energieerzeugung und Energienutzung legt nach den Daten aus dem
UN-Klima-Sekretariat im Moment so stark zu. Im Verkehr sind die
Kohlendioxid-Emissionen in den anderthalb Jahrzehnten von 1990 bis 2004 um
24 Prozent gestiegen - also um fast ein Viertel. Besonders mulmig zumute ist
UN-Klimaexperte Thorgeirsson bei den Zahlen aus dem Luftverkehr. Da beträgt
der Zuwachs sogar über 50 Prozent ...
Den stärksten Trend sieht man tatsächlich beim Flugverkehr. Aber auch die
Emissionen des Straßenverkehrs haben zugenommen. Das ist sehr
besorgniserregend. Hier hat man die Option, stärker auf öffentliche
Verkehrsmittel zu setzen und alles zu versuchen, um den Kraftstoffverbrauch
von Autos weiter zu senken. Aber unsere größte Sorge ist wirklich die
Zunahme im Luftverkehr."
http://www.ostblog.de/cgi-bin/mt/mt.cgi?__mode=view&_type=entry&id=1408&blog_id=1#
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Klaus | 05.10.06 14:19 | Permalink
Kommentare
Es ist schwer zu verstehen, wie kritiklos und kenntnisarm ein linker Autor seit Jahren die PR-Märchen der Kohlekonzerne und die reflexhaften Ängste rechtskonservativer "Bürger" wiederholt. An erneuerbaren Energien lässt sich manches kritisieren, aber solche Rundumschläge mit "argumentativen" Anleihen bei den größten Klimazerstörern sind nur noch peinlich. Eine Aneinanderreihung uralter Textbausteine dann auch noch "Neues vom Windkraft- und Solarbluff" zu überschreiben, könnte ein befreiendes Lachen auslösen, wenn die Sache nicht so ernst wäre.
(Diese Nachricht wurde mit Regenerativ- und KWK-Strom erstellt. Näheres unter www.ews-schoenau.de)
Verfasst von: Matthias Bauer | 12.10.06 03:20
Lieber Matthias Bauer aus der Abteilung Presse-und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Naturschutzrings(DNR)
Wir vom Industrie-kritischen Basis-Naturschutz würden gerne befreiend mitlachen und genauso gerne Selbstkritik üben, wenn wir nur wüßten, auf was Sie sich da genau beziehen. Der Text nimmt als Aufhänger eine neuere Studie von der Universität Hamburg, die eigentlich in ganz gutem Rufe steht:
"Offshore-Windstromerzeugung in der Nordsee -
eine ökonomische und ökologische Sackgasse?
Thomas Heinzow
a
, Richard S.J. Tol
abc
und Burghard Brümmer
d
a
Forschungsstelle Nachhaltige Umweltentwicklung, Zentrum für Marine und Atmosphärische
Wissenschaften der Universität Hamburg, Hamburg, Germany
b
Institute for Environmental Studies, Vrije Universiteit, Amsterdam, The Netherlands
c
Engineering and Public Policy, Carnegie Mellon University, Pittsburgh, PA, USA
d
Meteorologisches Institut der Universität Hamburg, Hamburg, Germany"
Die Verfasser machen auch einen ganz ordentlichen Eindruck. Doch siehe da, wie Sie schreiben, nur ein weiteres Mal "die PR-Märchen der Kohlekonzerne und die reflexhaften Ängste rechtskonservativer Bürger". Auch die Verfasser der Studie würden gerne wissen, wie Sie deren Argumente wiederlegen - also nur zu, frisch ans Werk, wir sind gespannt.
Hinterher hatte ich aus einer Sendung des Zweiten Deutschen Fernsehens zitiert - auch da wüßten wir - und natürlich auch die ZDF-Kollegen - sehr gerne, wo sich jene "PR-Märchen der Kohlekonzerne" in den Argumenten verstecken, was da alles nicht stimmt, Punkt für Punkt. Ich bin mir sicher, Sie widerlegen auch diese Berichte von angeblich durch Windkraftwerke zerstückelten Schwänen, Adlern, Kleinvögeln oder Fledermäusen. Denn wenn ich richtig informiert bin, versteht sich der DNR als Interessenvertreter der zunehmend bedrohten Natur und ihrer Arten - und nicht von irgendwelchen Industriellen, Anlegern, Spekulanten. Glückwunsch zu den DNR-Sponsoren - sogar der Allianz-Versicherungskonzern ist dabei.
Freundlichst
Klaus Hart
Verfasst von: Klaus Hart | 19.10.06 21:08
ich finde man sollte noch mehr die solar und regenerativen energielieferanten nutzen .. denn die natur ist wie man nahc diesem winter sieht wirklich stark belastet und so könnte man eine kleine wohltat der natur zu liebe machen
Verfasst von: tobsen | 15.01.07 13:16