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Hitler-Schmidski und Polenhetze – Renaissance alter Stereotype

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Titelseite des heutigen Berliner Kurier

Der ostblog geht ja nicht sparsam mit der Kritik an den Zuständen in Polen um. Homophobie, Antisemitismus, Neofaschismus sind ja nicht nur ein deutsches, sondern auch ein polnisches Problem. Die Polenhetze während der WM hat im Gegensatz dazu allerdings nichts mit sachlicher Kritik zu tun, sondern mit der Renaissance alter Stereotype. Galt noch zu Kaiser Wilhelms Zeiten die Parole „Jeder Stoss ein Franzos“ um die deutschen Fünfer-Reihen auf die kommende Auseinandersetzung mit Frankreich vorzubereiten, erfüllen nach der Machtergreifung der Familie Kaczyński wieder "der Pole" diese Ersatz-Hass-Funktion. So kann der deutsche Spießer mit Deutschlandfahne unisono mit der „von Auschwitz befreiten“ bürgerlich-demokratischen Gesellschaft von eigenen Problemen wie Rassismus, Hartz IV, Wohlstandschauvinismus, Ausgrenzung und Aushorchung ablenken.

Was hatten wir bislang nicht alles: "Ich bin doch nicht blöd" und klauende Polen in einer TV-Werbung von Media Markt, Polenwitze bei Harald Schmid, wiederholte Griffe ins Klo bei Oliver Pocher und dem unterdurchschnittlichen TV-Blödler Ingolf Lück in der ZDF-Sendung Nachgetreten ... und jetzt der "deutsche Segen" der WM als verspätetes rundes Trost-Jubiläum zur gescheiterten Olympiade 1996.

"Man das Gesülze macht einen ja mürbe, das Problem liegt doch ganz wo anders (…) und gehört deshalb in die Fikalientonne versenkt" [Höre mp3]

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Titelseite der heutigen Bild

Michal Stachura | 14.06.06 11:33 | Permalink