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Ziel der Schnüffler: Social Networking

Eigentlich ist es ein alter Hut, aber natürlich bringen neue Technologien immer auch neue Gefahren mit sich. Nicht nur UNS eröffnen sie neue Möglichkeiten, sondern auch IHNEN – unendliche Möglichkeiten:

„Offenbar haben US-Geheimdienste damit begonnen, neue Möglichkeiten des Webs für das Sammeln privater Informationen über Internetuser zu nutzen. Entgegen kommt ihnen dabei die Auskunftsfreude der Surfer selbst, die ohne größere Bedenken private Informationen über sich und ihre Beziehungen zu anderen Menschen im Web veröffentlichen.

So seien Angebote wie MySpace mit seinen 80 Millionen Mitgliedern ein gefundenes Fressen für das Pentagon und die Geheimen, berichtet "New Scientist". Nicht nur, dass die Nutzer solcher Freundschaftsnetzwerke dort persönliche Auskünfte über die eigene Person, über Vorlieben und Beruf gäben, sie vernetzten sich zudem mit Anderen mit ähnlichen Interessen.
Heraus kommen regelrechte Soziogramme, die interessengebundene Netzwerke von Gleichgesinnten offenbaren. Solche Daten, behauptet "New Scientist", versuchten die Geheimen mit anderen Datenpools zu kombinieren. Die Möglichkeiten sind schier grenzenlos: Die Kombination mit Finanzdaten von Banken, Grundbucheinträgen, Einkaufs-Rabattkarten, Handy- und Kreditkartenabrechnungen verspräche mittelfristig, die Bürger durch selbst zugelieferte Daten wahrhaft transparent zu machen.
Möglich wäre alles, von der Erfassung politischer Einstellungen über verdächtige Hobbys wie Fliegen oder Schießen bis hin zu Bewegungsprofilen.“ (SPIEGEL ONLINE)

Aber nicht nur staatliche Stellen nutzen immer häufiger das Internet um den Menschen nachzuschnüffeln.

„Social Networking Seiten werden in den USA zunehmend auch von Personalabteilungen großer Firmen genutzt, wie die New York Times berichtet. Sie durchsuchen Internetcommunities wie MySpace, Facebook, Xanga oder Friendster nach den Profilen junger Jobanwärter, um einen Eindruck über den persönlichen Hintergrund der Bewerber zu bekommen. Das ist nicht immer zum Vorteil der jungen Leute, die sich selber oft sehr freizügig in ihren Internetprofilen darstellen. Wenn ‚Joints rauchen’ und ‚Sachen in die Luft jagen’ als Hobbys auf Social Networking Seiten angegeben werden, können Zeugnisnoten noch so vielversprechend sein, den Job wird ein anderer Bewerber erhalten.“ (derstandard.at)

A.S.H. | 15.06.06 09:16 | Permalink