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Information Warfare oder was hat Ahmadinedschad wirklich gesagt?

Wir haben die empörenden Meldungen noch alle im Ohr. Der iranische Präsident Machmud Ahmadinedschad habe den Holocaust geleugnet und fordere die Tilgung Israels von der Landkarte.
Arbeiterfotografie.com hat sich jetzt die besagten Präsidentenreden noch einmal genauer angesehen und förderte dabei erstaunliche „Übersetzungsfehler“ zu Tage.

Da wäre beispielsweise aus "Sie haben im Namen des Holocaust einen Mythos geschaffen." von DPA „widmet sich der Westen dem Märchen vom Massaker an den Juden' gemacht worden.

Zugegeben, vieles von dem was Ahmadinedschad da erzählt, klingt immer noch etwas strange. Diese merkwürdige Berichterstattung über seine Statements lassen jedoch die Erinnerung an die unrühmliche Rolle der bürgerlichen Massenmedien vor den letzten großen Waffengängen aufkommen. Schließlich würde ein Krieg gegen den Iran auch für das internationale Nachrichtengeschäft wieder zu einem profitables Ereignis werden.


Foto: economist

Arbeiterfotografie.com meint: „Das Alles deutet auf Krieg. Slobodan Milosevic wurde zu Hitler. Es folgte der Krieg der Nato gegen Jugoslawien. Saddam Hussein wurde zu Hitler. Es folgte der Krieg der USA und ihrer Koalition der Willigen gegen den Irak. Jetzt wird der iranische Präsident zu Hitler.“

Arbeiterfotografie.com:
Leugnet Irans Präsident den Holocaust oder legt er die Finger in die Wunde des Westens?

'Israel von der Landkarte löschen' - Der Krieg gegen den Iran hat längst begonnen

Ein anderer Übersetzungsfehler?
www.ostblog.de : Helmut Kohl, Ahmadi-Nedschad und der Holocaust

A.S.H. | 06.04.06 23:44 | Permalink

Kommentare

Bisher wart Ihr ja in meiner Feedlist, aber das ist ja wohl mal ein krasser Faux Pas. Habt Ihr Euch eigentlich mal den Widerspruch zwischen Bild und Text angesehen?
Was ist mit der Holocaust-Leugner-Veranstaltung, die in Iran vorbereitet wird?

Also, dass da Übersetzungsfehler zur Kriegsvorbereitung dienen würden, ist ja wohl mal ein ziemlich unverschämtes Zurechtbiegen von Tatsachen. Als wenn Ahmadinedschad ein Unschuldslamm wäre, der den Israelis nie an den Kragen gewollt und die Shoa nie geleugnet hätte. Und was "The world without Zionism" bedeutet, ist jawohl mal klar.
Da will einer Israel loswerden, und er ist sicherlich nicht der erste und nicht der Einzige.
Die Frage, ob Krieg das zu wählende Mittel ist, ist eine andere. Aber weg muss diese Herrschaftsform im Iran jedenfalls. Wird das von den AutorInnen dieses Weblogs anders gesehen?

Verfasst von: sammelsurium | 07.04.06 08:26

@sammelsurium
Da hast du was in den falschen Hals gekriegt. Hier geht es, glaube ich, nicht so sehr um die Mullahs sondern um die Kriegspropaganda des Westens. Ließ doch ersteinmal die Analysen auf www.Arbeiterfotografie.com, bevor du dich hier aufregst.

Verfasst von: palomino | 07.04.06 09:41

Was hier zitiert wird, und was dort zitiert wird, ändert jedenfalls nichts daran, dass dieser Präsident Israels Existenzrecht in Frage stellt und dieses Land eine atomare Bedrohung für Israel darstellt.

Dieser Mann ist Präsident, er hat - davon gehe ich aus - Leute, die für ihn Reden schreiben und Leute, die Dementis verfassen können - auch auf Englisch. Und sicherlich auch auf Deutsch.

Ich rege mich hier über Ostblog zu Recht auf, denn das, was der Autor hier zitiert, blendet viele andere Äußerungen des Präsidenten aus, die nicht so uneindeutig sind.

Und die Bezeichung "etwas strange" für die (vielen) Äußerungen Ahmadinedschads in Bezug auf Zionismus und damit Israel ist jawohl ein richtig ekliger Euphemismus.

Nichts gegen Medienkritik. Aber in dieser Form läuft sie - finde ich - am Thema vorbei.

Und deshalb finde ich auch, ich rege mich zurecht auf.

Verfasst von: sammelsurium | 07.04.06 10:43

kann mal bitte jemand diesen antideutschen troll abstellen?

Verfasst von: durutti | 07.04.06 12:07

Ja, früher waren die wenigstens noch antinational. Heute haben die ein geradezu erotisches Verhältnis zu Staaten wie Israel und USA und wollen uns das auch noch als links verkaufen.

Verfasst von: Staatenloser | 07.04.06 12:19

Danke, sammelsurium, für deinen Kommentar.

"Also, dass da Übersetzungsfehler zur Kriegsvorbereitung dienen würden, ist ja wohl mal ein ziemlich unverschämtes Zurechtbiegen von Tatsachen."

Ich wäre heutzutage vorsichtig, im Vorfeld eines möglichen Krieges, unkritisch von "Tatsachen" zu sprechen. Ließ beispielsweise mal das hier, vielleicht hilft’s.

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/rat/2003/loquai.html

„Ich rege mich hier über Ostblog zu Recht auf, denn das, was der Autor hier zitiert, blendet viele andere Äußerungen des Präsidenten aus, die nicht so uneindeutig sind.“

Der Autor hat hier nur auf eine ihm interessant erscheinende Analyse hingewiesen. Zielführender wäre von dir gewesen, die „Tatsachen“ und „vielen Äußerungen“ gleich auf den Tisch zu legen. Soviel ich weiß, würden die Autoren von arbeiterfotografie.com sich auch sehr über authentische Informationen zum Thema freuen.

„Und die Bezeichung "etwas strange" für die (vielen) Äußerungen Ahmadinedschads in Bezug auf Zionismus und damit Israel ist jawohl ein richtig ekliger Euphemismus.“

Das war vielleicht nicht ganz präzise. Gemeint waren nicht die „vielen Äußerungen Ahmadinedschads“, die kenne ich nicht, sondern die in der Analyse zitierten. Selbstverständlich abzüglich der falsch durch die Medien wiedergegebenen Zitate.
Ob Judentum, Zionismus und Israel das Selbe sind, diese Debatte werde ich mit dir hier nicht führen.

Verfasst von: a.s.h | 07.04.06 15:00

Danke, dass wenigstens Sie mich nicht als antideutscher Troll beschimpfen, da stehe ich nämlich gar nicht drauf.

Wie das gegenseitige Aufwiegeln in Konflikten geschieht, ist mir bekannt. Aber Übersetzungen hängen auch immer von Deutung ab, will sagen, in vielen Sprachen sind bestimmte Metaphern oder Worte anders als im Deutschen und müssen dementsprechend sinngemäß übersetzt werden. Dieser Sinn erschließt sich dem Übersetzer aber immer auch über das Verstehen. Daher ist ein Übersetzungsfehler bei Uneindeutigkeiten dieser Art immer schwer nachzuweisen. Es sei denn, jemand weiß nachweisbar, was gemeint war. Ich selbst spreche kein Iranisch, aber ich setze das mal hier voraus, dass welt- und deutschlandweite Medienberichte kaum so falsch gelegen haben können bei Übersetzungen. Zumal es ja dann immer noch "etwas strange" ist.

Kommunikation ist keine Einbahnstraße, und wie gesagt, hätte A. seine Drohung gegen Israel, die ja in den letzten Monaten auch schon einmal zu einem vielberichteten Skandal wurde, nicht so gemeint, hätte es sicherlich die Möglichkeit zum Dementi gegeben. Jemand, der als Oberhaupt eines Staates grundlegend etwas gegen einen anderen Staat hat - aus welchen Gründen auch immer, ist das eben auch eine Bedrohung dieses nicht akzeptierten Staat, und die Menschen, die da leben. (Und ich würde hier weder den IranerInnen noch den Israelis ihr Lebensrecht absprechen wollen.)

Im Übrigen müsste es ja im Sinne eines konsequenten Antinationalismus, der hier bei einigen offenbar favorisiert wird, jawohl auch eine sehr viel kritischere Haltung zum Staatsoberhaupt Ahmadinedschad geben, oder irre ich mich?

Aber das nur am Rande, ich freue mich immerhin schonmal über einen Kommentar, der nicht Schubladen aufmacht und mich reinwirft. Mein Blogeintrag ist auch in der Wut darüber entstanden.

Verfasst von: sammelsurium | 07.04.06 15:31

@sammelsurium

Jetzt komm mal runter Junge!
Was ist denn hier für eine merkwürdige RumMotzerei im Gange? Geht’s hier um die Ostblog-Berichterstattung? Wohl kaum, den der Bericht selber ist korrekt. Er stellt die richtigen Fragen und orientiert sich dabei weder an Vorgaben bürgerlicher Medien noch irgendeiner Sekte, die glaubt die Wahrheit gepachtet zu haben. Wie es sich gehört werden an fraglichen Stellen deshalb "Zitate" und der Konjunktiv benutzt. Der Text gibt also nur Diskussionen anderer wieder. Der Oberlehrerhafte Kommentar von Sammelsurium zielt aber auch gar nicht auf den Inhalt des Berichts. Und ist deshalb nur unangenehm, denn er verfolgt wohl nicht eine sachliche Auseinandersetzung, sondern verstreut hier persönliche Hackereien gegen andere KommentatorInnen.

Dies ist nicht der Ort um über irgendjemands privaten Weltschmerz öffentlich zu diskutieren. Die Berichterstattung des Ostblogs ist in punkto eindeutigem Antifaschismus und hoher Sensibilität was Antisemitismus und Rassismus angeht - egal in welchem Land - eindeutig.
Mein Tip als osteuropäischer Antifaschist: Missbrauch den Ostblog nicht für Deine Manipulierungsversuche, sonder geh lieber Deine Zeit richtig nutzen und hau den Nazis in Deutschland auf die Fresse anstatt hier rumzuspalten.

Vielelicht sollten sich zu diesem spams auch mal die Leute vom Ostblog äußern...

Mit antifaschistischem Gruß aus Prag

Verfasst von: Enkel Überlebender | 07.04.06 15:34

übrigens, sammelsurium schreibt jetzt hier weiter:

http://sammelsurium.blogsport.de/?p=308

Verfasst von: a.s.h | 07.04.06 15:56

@ a.s.h.
Der Trackback, den a.s.h. hier gerade nochmal verlinkt hat, ist vor meinem letzten Kommentar entstanden. Also noch bevor es eine längere, nicht beleidigende Antwort von a.s.h. gab. Auf a.s.h. bezog sich das Beleidigtsein also nicht.

@all:
Desweiteren verzichte ich gerne auf Bezeichnungen wie "antideutscher Troll", "Oberlehrer", "Spalter", "Junge", und wo ich hier angefangen habe, persönlich zu werden, soll mir doch bitte mal nachgewiesen werden.

Das Kritik an einem Artikel hier gleichgesetzt wird mit Denunziation, Spam, Missbrauch, Motzerei, Manipulierung, persönlichen Weltschmerz und persönlichen Hackereien, (andere nannten es auch schon erotischer Gefühle für irgendwelche Staaten) ist nicht nur schade.

Missbrauch kann ganz gewiss nicht sein, wenn eine Leserin und Verlinkerin (und das seit mehreren Monaten) etwas Kritisches anmerkt und die Autoren um Stellungnahme bittet, mehr habe ich nicht gemacht. Darin waren keine Beleidigungen oder Tiefschläge gegen Personen, zumindest empfinde ich das nicht so.

Für meine Begriffe bleibt es allerdings so, dass die "neuen" und "richtigen" Übersetzungen allenfalls abmildern, aber nicht grundlegend abändern, was punktuell das Gesagte betrifft. Und leider ist das hier aus dem Kontext gerissen.

So, sollten sich hiernach nochmehr Beleidungen und Mutmaßungen zu meiner Person ergeben, war das mein letzter qualifizierter Kommentar hier.

Verfasst von: sammelsurium | 07.04.06 17:13

Also ich kann sammelsurium nur recht geben: wenn sich hier jemand auf ein persönliches, beleidigendes, unagemessenes Nieveau begibt dann bestimmt nicht er.
Medienkritik ist auch hier richtig und wichtig. Wenn falsch zitiert wurde, sollte darauf hingewiesen werden. Eine wesentlich abgemilderte Sichtweise der Äußerungen Ahmadinedschads ergeben sich für mich aber auch aus der (ja auch nich vollständigen) Übersetzung von "Arbeiterfotografie" nicht. Auch die dortigen Zitate sind mehr als nur "etwas strange". Was ist denn "the real holocaust should be sought in Palestine" anderes als eine krasse Verharmlosung des Judenmords der Nazis?
Auch dass der iranische Präsident bekannte Holocaustleugner aus aller Welt wie zum Beispiel dem erklärten Antisemiten und Holocaustleugner Horst Mahler zu einer "wissenschaftlichen Konferenz" einlädt, spricht ja Bände. Und worauf der Slogan "A world without Zionism" letzendlich abzielt dürfte ebenso klar sein.

Verfasst von: Niels | 09.04.06 14:44

@Niels
wir drehen uns im kreis. das wurde hier doch alles schon gesagt. bei indimedia wärst du damit jetzt rausgeflogen ;)

Verfasst von: palomino | 09.04.06 18:06

Nein, wäre er wohl nicht. Es sei denn, die Moderationskriterien (1) hätten sich geändert.
Ihr habt hier nirgendwo ein Statement dazu stehen, ob Ihr als Ostblog (und hier spreche ich die AutorInnen an) inhaltliche Diskussion zulasst oder nicht. Oder ob ihr nur Ergänzungen in Form von Fakten und Nachrichten wollt.

Insofern verstehe ich die letzte Bemerkung nicht.

1 http://de.indymedia.org/static/moderation.shtml

Verfasst von: sammelsurium | 10.04.06 09:21

glaub's mir, dass wäre in "BEITRÆGE DIE KEINE INHALTLICHE ERGÆNZUNG DARSTELLEN" gelandet und jetzt hört bitte auf mit dieser kindischen diskussion.

Verfasst von: palomino | 10.04.06 12:38

Der Ausgangsbeitrag scheint mir jedenfalls das Verhältnis von Medien und Krieg verkehrt zu bestimmen, wenn es in ihm heißt:

Diese merkwürdige Berichterstattung über seine Statements lassen jedoch die Erinnerung an die unrühmliche Rolle der bürgerlichen Massenmedien vor den letzten großen Waffengängen aufkommen. Schließlich würde ein Krieg gegen den Iran auch für das internationale Nachrichtengeschäft wieder zu einem profitables Ereignis werden.

Es sind doch nicht die Medien, die über Krieg oder Nicht-Krieg entscheiden, sondern die Staaten (durch ihre jeweiligen Führungen). Das kann man nicht nur daran sehen, dass es diese und nicht die Medien sind, welche die dafür nötigen Waffen haben und als Souveräne darüber eben auch ganz souverän entscheiden, sondern auch daran, dass auch die bürgerlichen Medien in solchen Punkten pluralistisch sind. Und zwar pluralistisch in der Diskussion darüber, ob ein Krieg gegen Land XY für den 'eigenen' Staat gerade taugt oder nicht. Dem kann man erstens eine Parteilichkeit entnehmen: um das Wohl des 'eigenen' Staates sind die Medien allerdings besorgt, allerdings nicht wegen ihrer Verkäufe (es verkaufen sich auch andere Themen), sondern weil auch dort lauter Nationalisten sitzen. Zweitens sieht man das auch daran, dass die Feinbildpflege gegen "schlechte" Herrschaften dann auch genau bei den staatlichen Subjekten aufgeführt wird, mit welchen sich, hier halt Deutschland, gerade anlegt. Kurzum: es geben nicht die Medien um ihrer Verkaufszahlen willen den Staaten ein Kriegsprogramm vor, sondern genau umgekehrt - die Souveräne machen ihre Feindschaftserklärungen auf und die Medien diskutieren dann als nationalistische Parteigänger 'ihres' Staates darüber, ob gerade diese Feindschaftserklärung für den Erfolg 'ihres' Staates gerade zu diesem Zeitpunkt angesagt ist.

@ sammelsurium:
Die Frage, ob Krieg das zu wählende Mittel ist, ist eine andere. Aber weg muss diese Herrschaftsform im Iran jedenfalls.

Das ist ja nun wirklich eine peinliche Herrschaftsaffirmation und ich werde dir dies auch nachweisen. Zum einen führst du hier deinen geistigen Nachvollzug der staatlich aufgemachten Feindschaftserklärungen auf und überlegst dir dann, wie diese am Besten zu lösen wären: naja, vielleicht doch kein Krieg, sondern erst einmal ein Embargo. Oder nicht doch lieber die Förderung der demokratischen Opposition? Klar: der Souverän richtet sich nicht nach deinen Überlegungen (schon das ist ein Grund, diese bleiben zu lassen), aber über solch konstruktive Staatsbürgerinnen wie dich freut er sich allemal. Zum anderen ist der Ruf nach Beseitigung einer Herrschaftsform eine einzige Affirmation der staatlichen Herrschaft. Sonst würde man sich ja auch nicht nur an ihrer Form stören, sondern an der Herrschaft selbst. Als würde sich an den Zwecken z.B. der iranischen Herrschaft (die sich darin nicht von anderen Staaten unterscheidet): abstrakter Reichtum für den Staat und Erfolg in der Staatenkonkurrenz und ihren Mitteln: Herannahme des Staatsvolks dafür etwas ändern, wenn da eine andere Herrschaftsform installiert werden würde. Und was anderes kommt, das ist der Wahrheitsgehalt deines Postings, dann auch nicht heraus, wenn eine zum Feind erklärte Regierung imperialistisch beseitigt wird. Die imperialistischen Staaten sind ja schließlich nicht an Abschaffung staatlicher Herrschaft interessiert, sondern an einer Herrschaft, die ihre Souveränität so einsetzt, wie es ihnen passt.

Verfasst von: MPunkt | 13.04.06 08:13

Nachtrag @ palomino:
Gehe lieber mal auf die Argumente von sammelsurium ein, statt sie auf irgendwelche Indymediarichtlininen zu verweisen. Diese sind nämlich die pure Absage an inhaltliche Diskussionen (jene landen ironischer Weise im kaum lesbaren "BEITRÆGE DIE KEINE INHALTLICHE ERGÆNZUNG DARSTELLEN"-Bereich), weil es Indymedia lediglich um das begriffslose Abfeiern des linken Aktionismus' geht. Insofern sind "inhaltliche Ergänzungen" da immer nur Ergänzungen zur Aktion - und das ist völlig hohl, weil die Aktion ja mit Inhalten verbunden war. Und diese sollen außerhalb der Diskussion stehen? Und das nicht nur bei Indymedia, sondern auch in den Kommentarspalten von Blogs? Tsss ...

Verfasst von: MPunkt | 13.04.06 08:19

Nice try, MPunkt. Aber alle von Dir kritisierten Punkte unterstellst Du mir.

Ich habe mir überhaupt keine Gedanken über das Wie des Abtretens der so seienden Herrschaftsverhältnisse gemacht, und ich habe ebenfalls nicht angenommen, dass irgendeine andere existierende Gesellschaftsform an dessen Stelle errichtet werden soll. Dazu habe ich mich nicht geäußert.

Ich will nur nicht, dass ein blödes Arschloch wie Ahmadinedschad, und der ganze Staatsapparat hinter ihm (und Du als Staatskritiker wirst wohl kaum verneinen können, dass es ein ebensolcher ist) als armes unschuldiges oder bestenfalls nichts dafür könnendes Opfer westlicher Propaganda dargestellt wird.

Das geht mir gegen den Strich, denn das ist er und der ganze Rest, der noch diese (und hier kannst Du Dich auf den Kopf stellen:) spezifische Herrschaft aufrechterhält, eben nicht.

Mich hat einfach nur die Einseitigkeit und das Ausblenden dessen genervt, was Ahmadinedschad aber unmissverständlich gesagt haben soll. Damit habe ich aber noch keine Lösung des Problems vorgegeben. Und zwar mit Absicht. Es kann ja schließlich nicht zwingendes Merkmal von grundsätzlicher Kritik sein, gleich wieder mit realpolitischen Lösungen anzukommen, die mensch doch grade kritisieren will.

und, @palomino:
Verzeihung, aber nochmal. Dass Ihr hier Indymedia seid, oder Euch jemals den Moderationskriterien verpflichtet hättet, ist mir neu. Über diesen vier Eingabefeldern steht "Kommentar schreiben" und nicht "inhaltliche Ergänzung beisteuern".

Verfasst von: sammelsurium | 13.04.06 22:18

@ sammelsurium:

Tja, im Gegensatz zu dir mache ich mir halt nicht die Sorgen um spezifische Herrschafts*formen*, die allesamt nur Formen des Gleichen, nämlich des bürgerlichen Staats, sind. Und schon gar nicht überlege ich mir, wieder im Gegensatz zu dir, ob man eine spezifische Herrschafts*form* per Krieg oder doch lieber anders beseitigen sollte. (Dieses "man" ist nämlich [mindestens] ein Staat, der nach seinen Zwecken sich dort eine ihm genehme Herrschaft hinstellen will, mit dem du dich da gedanklich in eins setzt.) Wenn du nach all dem behauptest, dass es dir nicht um Realpolitik gänge, ist das entweder geheuchelt, oder schlicht unlogisch.

Zu der Tour, welche dich am Ausgangsbeitrag stört: Die bleibt halt auf der Ebene der moralischen Rechtfertigungen für den Krieg und weist diese zurück. (Auch da ist mal der Umkehrschluss angebracht: wenn die moralischen Rechtfertigungen stimmen, sind sie für imperialistische Kriege?) Darauf mit dem Beharren auf diese moralischen Titel zu beharren, macht jedoch den gleichen Unsinn bloß von der anderen Seite her mit.

Verfasst von: MPunkt | 15.04.06 14:02

hmm. reden sie mal mit leuten aus dem iran. die wollen wirklich israel vernichten. diese meinung verfolgt nicht nur der präsident sondern auch ein gro der bevölkerung.

ja ja der böööse westen ist wiedermal kriegstreiber...

Verfasst von: icke | 11.04.07 12:13

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