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Beckmann, öffentlich-rechtlich.


Obwohl das sonst nicht meine Art ist, will ich hier mal von meinem Seelenkäse zu riechen geben.

Nach einer unsäglichen Beckmann-Sendung, gestern Abend, hätte ich fast kotzen müssen. Ich habe mich so sehr darüber aufgeregt, dass ich lange nicht einschlafen konnte. „Beckmann“ ist ja wirklich „unterste Schublade“. Erst kamen die beiden Langweiler Karl Moik und Andre Rieu. Geschenkt. Dann diese Frau Zu-Hause-in-der-Welt-der-Schönen-und-Reichen-Ruge, wie sie von Ihrem Frühstück erzählte (lauwarmes Wasser mit Honig und Zitrone und das jeden Tag. Brrr!), für ihr neustes Produkt warb, diese Clowns (inklusive Beckmann) dazu brachte sich in den Lotussitz zu setzen und gemeinsam „a u s z u a t m e n“. Übel.

Anschließend machte sich Beckmann gemeinsam mit Ruge in einer, wie ich fand, unbeschreiblich arroganten Art und Weise über CDU-Blüm her. Der schlug sich verhältnismäßig gut. Thema: "Die Renten sind sicher!". Blüm deutete an, dass die gerade laufende Renten-Kampagne eine Verschwörung der Bildzeitung und des Allianz-Konzerns wäre, was in der letzten Woche auch Recherchen des Fernsehmagazins MONITOR bestätigten. Der „Journalist“ Beckmann wollte davon aber nichts wissen. Beckmann, sonst ein eher schleimiger Fragensteller, unterbrach Blüm auffällig oft, immer dann, wenn es gerade drohte spannend zu werden.

Hey, dort „draußen“ werden den meisten Menschen gerade, immense soziale Einschnitte zugemutet und diese, von öffentlichen Gebühren subventionierten Schwätzer, labern davon, dass doch bitte jeder etwas mehr „Eigenverantwortung“ übernehmen solle. Übles Neoliberales Gewäsch – öffentlich-rechtlich.

A.S.H. | 21.03.06 10:23 | Permalink

Kommentare

Mit Ich-AGs und - so wie es aussieht - auch mit dem "Grundeinkommen" sollen wir uns ja dran gewöhnen, dass unser Leben in unseren Händen und somit privat und unpolitisch ist. So sollen wir keine rechtlichen Ansprüche äußern gegen diesen Staat. Auch nicht ihm die Verantwortung für die gesellschaftlichen Zustände zuschreiben. Unsere Arbeitslosigkeit soll demnach selbst verschuldet sein, egal die wie-viel-hundertste Umschulung wir hinter uns haben. Am Schluss liegt ja alles bei uns ...das trichtern uns solche Fernsehsendungen und links-liberale Soziologen wie Ulrich Beck und Konsorten seit Jahren ein. Ist halt ne „Risikogesellschaft“, freuen wir uns über die tollen Chancen und Risiken die sie für unser Leben mit sich bringt.

Nur warum gilt das dann nicht umgekehrt? Wenn alles privat ist und wir NUR selber verantwortlich sind für unser Leben, dann holen wir uns doch das alles zurück wie die Protestierenden in Frankreich! Leben ist apolitisch? Okay. Wir entscheiden also was Demokratie ist nicht durch bürgerliche Parlamentswahlen - in den wir nicht unsere Meinung äußern, sondern Abstimmen über das Angebot von Oben - sondern äußern unsere Stimme auf der Strasse!

Verfasst von: SelbstSchuld | 21.03.06 17:47

Die ARD sollte darüber nachdenken, ob sie auf auf den Moderator Reinhold Beckmann verzichtet. Es ist einfach nicht einzusehen, dass Beckmann eine Fernsehsendung moderiert, in der es unter anderem um die Renten-Problematik geht. Man muss nämlich wissen, dass Beckmann ein Lobbyist ist. Denn Beckmann wirbt für einen privaten Rentenversicherer. Diesen Umstand sollte man den Zuschauern nicht verschweigen.
Der Ansicht von »SelbstSchuld« ist zuzustimmen - wir sollten »unsere Stimme auf der Straße« äußern!

http://www.kai-schott.de/wiki/Reinhold_Beckmann

Verfasst von: Kai | 11.04.06 09:19

Mach mit! www.stopptbeckmann.de

Verfasst von: Robert | 03.07.06 15:56

Ich hätte nie gedacht, dass mir Herr Blüm so aus dem Herzen spricht. Es ist ein Skandal, wie sich die "öffentlich rechtlichen" Sender vor den Karren der Privatwirtschaft spannen lassen. Dass diese Kampagne Wirkung zeigt, merke ich in meiner Umgebung bei Menschen, die sonst durchaus kritisch denken. Angesichts dieser neoliberalen Flut, die im Begriff ist, auch noch die letzten verbliebenen Werte wegzuspülen, überkommt einen doch oft ein Gefühl der Ohnmacht und man fragt sich ob wir noch in einer Demokratie leben.

Verfasst von: Klaus Baumann | 21.03.07 16:15

Stimme voll zu! Beckmann ist extrem überheblich geworden. Das gleiche konnte man in einer Illner Talkshow zum Thema Bildung beobachten. Als Gast ist er sogar noch schlimmer!

Verfasst von: Steffen | 16.06.08 20:32

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