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Bildquelle: Peter Morrison / Associated Press

General de Chastelain, Andrew Sens und Tauno Nieminen von der Independent International Commission on Decommissioning (IICD) erklärten auf einer Pressekonferenz in Belfast, dass die Irisch-Republikanische Armee (IRA) alle ihre Waffen sowie all ihren Sprengstoff – wie im Belfaster Abkommen von 1998 vorgesehen – abgegeben und unbrauchbar gemacht hat. Die Kommissionsmitglieder hielten sich seit Anfang September in Irland auf, um die Waffenabgabe zu beaufsichtigen. Die IRA hatte in den vergangenen Jahren bereits dreimal einen Teil ihres Arsenals unter den Augen der IICD vernichtet.

General de Chastelain brachte seiner Hoffnung zum Ausdruck, dass nun auch die übrigen paramilitärischen Organisation in Nordirland ihre Waffen abgeben. Seit Juni hatten die loyalistische Ulster Volunteer Force (UVF) und die Ulster Defence Association (UDA) Nordirland mit einer Terrorkampagne überzogen. In Belfast hatten sie sich vor zwei Wochen Straßenschlachten mit Polizei und britischer Armee geliefert, das Feuer auf Polizisten eröffnet und katholische Wohnviertel belagert, um eine Reaktion der IRA zu provozieren.
Der Waffenabgabe durch die IRA wohnten „Minute für Minute“ als unabhängige Beobachter auch der Redemptorist Father Alex Reid, der im Clonard-Kloster , Westbelfast, residiert, und der frühere Präsident der Methodist Church, Reverend Harold Good, bei. Sie bestätigten, dass die IRA ihr gesamtes Arsenal unbrauchbar gemacht hat und betonten zudem, dass sie nicht von der IRA als Beobachter eingeladen wurden, sondern von einer anderen im nordirischen Friedensprozess engagierten Person.
Ende 2003 war die Waffenabgabe der IRA gescheitert, weil die Democratic Unionist Party (DUP) unter dem Hardliner Ian Paisley deren fotografische Dokumentation gefordert hatte. Fotos, so de Chastelain während der Pressekonferenz, wurden bei der im Laufe der vergangenen Woche erfolgten Beerdigung der IRA-Waffen nicht geschossen.

Jürgen Schneider