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Die Polizei schlägt und der Staat schaut weg

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Doch nicht so sicher im Sattel? - Nicht immer gehen Akrobatikübungen der Polizei so glimpflich aus wie bei diesem Stunt.

Bei einem chaotischen wild-west Einsatz der Polizei in Berlin-Prenzlauer Berg fielen am Wochenende wieder Schüsse. Die exzesive Gewaltanwendung durch Polizei hat in Deutschland lange Tradition und forderte bislang mehrere Todesopfer.

Dokumentationen belegen schwere Misshandlungen durch die deutsche Polizei

Akribisch führt die deutsche Polizei ihre Kriminalitätsstatistiken. Die mutmaßlichen Täter werden fein säuberlich registriert nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit, die einzelnen Straftaten werden in verschiedenste Delikte aufgeteilt. Nur Misshandlungen und Gewalttaten durch die Polizei selbst sucht man in den offiziellen Statistiken vergeblich.

Amnesty International: Deutschland - Erneut im Fokus Vorwürfe über polizeiliche Misshandlungen und den Einsatz unverhältnismäßiger Gewalt in Deutschland.
Der Bericht dokumentiert anhaltende Vorwürfe über polizeiliche Misshandlungen und unverhältnismäßige Gewaltanwendung in Deutschland. In den zurück liegenden Jahren hat amnesty international immer wieder von Beschwerden über Misshandlungen und den Einsatz unverhältnismäßiger Gewalt durch Polizeibeamte Kenntnis erhalten. Die fraglichen Übergriffe haben sich gewöhnlich bei der Festnahme der mutmaßlichen Opfer oder in Polizeihaft zugetragen.

"In der Bundesrepublik werden seit den 70er Jahren in jedem Jahrzehnt im Durschnitt 125 Menschen von Polizeikugeln tödlich getroffen. (...) Durchschnittlich fallen also Jahr für Jahr zwölf bis dreizehn Menschen polizeilichen Todesschüssen zum Opfer, mal sind es, wie etwa 1999, neunzehn, mal, wie im Jahr 2001, lediglich acht." [Hervorhebung E.H.] In den amtlichen Statistiken werden seit 1983 "unbeabsichtigte Schussabgaben" auch dann nicht mitgezählt, wenn sie zu tödlichen Folgen führen.

vgl. zum Ganzen:
Gössner, Rolf, "Fürsorgepflicht oder organisierte Verantwortungslosigkeit? Strukturelle Probleme bei der justiziellen Aufarbeitung von Polizeigewalt in Thüringen", in: Neue Kriminalpolitik 2003, S.133, 136.

Quellen und andere interessante Links zum Thema:
http://www.wsws.org/de/2004/feb2004/amne-f05.shtml

http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/windexde/LB2004001

Ausmaß von Polizeiübergriffen und ihre Sanktionierung
Über das Problem einer zahlenmäßigen Erfassung

Tödlicher Schußwaffeneinsatz der Polizei 1974 - 1992
Vorsichtige Korrektur einer These

Siehe auch:

Diederichs, Otto: Polizeiliche Todesschüsse 2003, Bürgerrechte & Polizei/CILIP 2004/Heft 78

Michal Stachura | 14.03.05 23:02 | Permalink

Kommentare

Hey,
das gibt einem mal die Möglichkeit Kritik los zu werden. Was soll den der Scheiß? Wissen Sie wie viele Morde die Polizei jedes Jahr verhindert? Wenn es in einer Menschenmenge dann nicht mehr zu kontrollieren ist und die angetrunkenen Leute anfangen zu randalieren, dann hat die Polizei durchaus das Recht und DIE PFLICHT hart durchzugreifen.

Jedes Todesopfer ist bemitleidenswert aber schauen sie sich mal an, um was für Leute es da größtenteils handelt. Das sind anarchistische Leute die Randalieren wollen oder eben die Kriminellen die auf der tat erwischt werden und ohne hartes Eingreifen nicht von der Polizei gefasst werden können.

Ich halte AI für eine sehr wichtige Organisation, aber leider seht ihr nur MORD ohne abzuwägen, was schlimmer ist - den Täter zu erschießen oder dass der Täter weiterhim frei rumläuft und zahlreich Unschuldige tötet.

Ihr könnt sowieso nichts ändern!!! Hört auf zu meckern. Kümmert auch um Iran und lasst unsere Freunde und Helfer in Ruhe. Sie tun eine tolle Arbeit und ich bin Stolz auf sie!!

ANMERKUNG DES MODERATORS: Bürgerliches Querfront bla bla:

Die Burgeosie spricht zwar immer die gleiche langweilige Sprache, versucht sich dabei jedoch jedesmal als vermeintliche BeschützerInn der Mehrheitsgesellschaft in Szene zu setzen. Da hält es doch tatsächlich ein Troll aus Berlin-Brandenburg Namens Anja, Kirstin und Sonja zugleich (IP: 84.191.2.122) für notwendig ihren bürgerlichen Weltschmerz über guten deutschen Patriofaschismus loszuwerden. Der Ostblog ist dafür wohl die falsche Adresse.

Die "stolzen" Kommentare werden zur Erheiterung der LeserInnen dennoch publiziert, daran wird sichtbar wie Querfront funktioniert :

Die Polizei schlägt und der Staat schaut weg / als Anna
2006-07-20 07:38:44

Erstes Opfer des Deutschland-Fahnen-Fetischismus / als Sonja
2006-07-20 07:42:47

Auch Nazis lieben Tiere / als Kirstin
2006-07-20 07:48:28

Verfasst von: Anna | 20.07.06 07:38

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