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KIOSK für nützliches Wissen

[Berlin] Im April beginnt eine neue Dialogserie im KIOSK für nützliches Wissen:
„Ein Leben in vier Stunden“ - eine Versuchsanordnung zur Erinnerung an die Stadt.
Es sind Autobiografien von Zeitgenossen, die sie einem Zuhörer ihrer Wahl erzählen.
Ein live präsentierter autobiografischer Roman im Vier -Stunden-Format.
Das Publikum verfolgt Erzähler und Zuhörer über Projektionen und mit Kopfhörern.

1. Berlin
Den Beginn macht Bruno Flierl, Architekturtheoretiker. Zuhörer ist Thomas Heise, Dokumentarfilmer.

Flierl, 1927 geboren, war 3 Jahre in französischer Kriegsgefangenschaft, studierte Architektur an der Hochschule für bildende Künste in Westberlin, ging 1951 nach Ostberlin und arbeitete dort am Institut für Städtebau und Architektur der Deutschen Bauakademie, vorübergehend
Chefredakteur von „Deutsche Architektur“, später Dozent an der Humboldt-Universität. Flierl formulierte eine Architekturtheorie, die „nicht nur die gesellschaftliche Dimension des Räumlichen, sondern auch die räumliche Dimension des Gesellschaftlichen“ untersucht. Als
"Konterrevolutionär" wurde er 1982 aller Funktionen in den Fachverbänden enthoben. Seit 1984 arbeitet er freiberuflich.
Neuere Publikationen: Berlin baut um. Wessen Stadt wird die Stadt? (1998), Gebaute DDR. Über Stadtplaner, Architekten und die Macht (1998), Hundert Jahre Hochhäuser. Hochhaus und Stadt im 20.Jahrhundert (2000).

„Man muss generell darauf hinarbeiten, dass man sich im Grunde nicht für die Gegenwart interessiert, sondern für die Betrachtung der Vergangenheit aus der Zukunft heraus“.
Thomas Heise im Interview 1992
Filme u.a.: Wozu denn über diese Leute einen Film (1980), Das Haus – 1984 (1984/UA 2001), Imbiss-spezial (1989), Eisenzeit (1990), Stau- jetzt geht`s los (1992), Barluschke (1997), Neustadt (2000), Meine Kneipe (1999), Vaterland (2002), Der Ausländer (1987/2004).

Mittwoch, 21. April, 21.00 Uhr – 1.00 Uhr, Bar, Karl Marx Allee 36, im ehemaligen Kosmetiksalon Babette, gegenüber dem Kino International.
Eintritt frei.
Informationen und definitive Kopfhörer- Reservierungen : 030 – 259 004 53 oder info@tuliphouse.de

Ein Projekt von Tulip House für ErsatzStadt.
ErsatzStadt, ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, wird in wechselnden Präsentationen von zwei Kuratorenteams, metroZones (Becker/Lanz) und Tulip House (Hurtzig/Franke) realisiert.

A.S.H. | 14.04.04 15:29 | Permalink