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Lost in Pankow: Kundgebung der NPD für ein trauriges Häuflein Elend

Never

Am Samstag, den 29. August 2015 versammelten sich gegen 11:30 Uhr etwa 100 AntifaschistInnen und AntirassistInnen in der Wolfshagener Straße (Berlin Pankow), um gegen die NPD zu protestieren. Diese hatte eine Kundgebung vor dem Eingang zum Freibad Pankow angemeldet. OST:BLOG informierte dazu bereits am 28. August 2015.

Unter den GegendemonstrantInnen befanden sich viele empörte BürgerInnen aus dem Kiez, sowie Politiker der Linkspartei. Der Kundgebungsort der Neonazis wurde von der Polizei schon im Vorfeld abgeriegelt. Es durften nicht einmal Badegäste durch die Absperrung.

gegenkundgebung_pankow_nea01.jpg Polizei versucht GegendemonstrantInnen abzudrängen und antifachistischen Protest einzuschränken.

Pünktlich um 12 Uhr tauchte dann tatsächlich knapp ein dutzend Neonazis in der Straße auf und begann im hermetisch abgeriegelten Straßenabschnitt ihre "Kundgebung". Neben den üblichen und stumpfsinnigen Hetzreden, die aber niemand hörte außer die Polizeibeamten, gab es aus der Nazi-Lautsprecheranlage auch immer wieder dieses, schon allseits bekannte, Nazi-Jammer-Gedudel.

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Dieser Haufen Elend ist ... Für eine größere Ansicht hier klicken

Am Ort der Gegenproteste ging die Polizei kleinlich zu Werke. So wurde versucht, die AntifaschistInnen mit Ihren Transparenten nicht auf die Straße zu lassen und sie außer Sichtweiter der Neonazis zu halten. Letztendlich gelang Ihnen das aber nicht und die Gegenkundgebung konnte sich quer über die Straße aufstellen, immerhin in Ruf- und Sichtnähe zur dem traurigen Häuflein von der NPD.

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... zwar fast außer Sichtweite, aber nicht außer Hörweite Für eine größere Ansicht hier klicken

Angesichts der lächerlichen Zahl von Nazis war die Stimmung bei den AntifaschistInnen und AntirassistInnen sehr entspannt. Immer wieder gab es laute Sprechchöre, sowie lustige, aber auch entschlossen und kämpferisch Durchsagen über die Lautsprecheranlage.

Lauti: "... Dieser Haufen Elend ist zwar fast außer Sichtweite, aber nicht außer Hörweite. ..."

Lauti: "...Und wir werden ihnen klar machen, dass sie verschwinden sollen wo sie her gekommen sind. Nach Karlshorst oder Buch oder wo sie sonst hausen ..."

Lauti: "... Opa Opa und Hans-Peter keine Opfer sondern Täter! ..."

Lauti: "... Nazis sind jetzt auf beiden Seiten der Straße blockiert. Wenn wir uns gut aufteilen werden sie den Kessel von Pankow nie vergessen. ..."

Lauti: "... auch wenn hier nur wenige Nazis sind. Es ist wichtig den Nazis keinen Meter zu überlassen und sie nicht auf die Straße zu lassen. ..."

Schon nach etwa einer Dreiviertel Stunde erkannten die NPD-Nazis offensichtlich die Sinnlosigkeit ihrer lächerlichen Aktion, bauten ab und verzogen sich so schnell, still und heimlich, wie sie auch gekommen waren.

Gegen 13:15 Uhr wurde dann auch die antifaschistische Kundgebung beendet. Kurz danach setzte ein Greiftrupp der Polizei eine Gruppe AntifaschistInnen fest, die sich auf dem Weg zum S-Bahnhof Pankow begeben wollten. Der Vorwurf lautete offenbar, es hätte angeblich beleidigende Äußerungen gegen die Polizei während der Kundgebung gegeben. OST:BLOG versucht derzeit, genauere Informationen zu erhalten und wird diese dann entsprechend nachreichen.

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Spontane und selbst ausgedachte Aktion eines dreizehnjährigen Berliner Jungen.
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Bolk | 30.08.15 16:26 | Permalink