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DER LEIDENDE DEUTSCHE

Der Leidende, der im Oktober 2013, im Januar 2014 und erneut im Oktober 2014 meinte, Deutschland soll wieder mehr Verantwortung in der Welt übernehmen, unter Umständen auch militärisch, ließ sich die Chance zur Rede am 27. Januar 2015 natürlich nicht entgehen. Ein gehörig Maß an Realitätsverleugnung ließ ihn sagen:
"Und doch konnten wir nach den dunklen Nächten der Diktatur, nach Schuld und Scham und Reue ein taghelles Credo formulieren.
Wir taten es, als wir dem Recht seine Gültigkeit und seine Würde zurückgaben.
Wir taten es, als wir Empathie mit den Opfern entwickelten.
Und wir tun es heute, wenn wir uns jeder Art von Ausgrenzung und Gewalt entgegenstellen und jenen, die vor Verfolgung, Krieg und Terror zu uns flüchten, eine sichere Heimstatt bieten."
Habe ich richtig gehört?
Wann soll das alles gewesen sein?

Die erschütterndsten Sätze in Gaucks Betroffenheitsrede, hier voll aus dem patriotischen Zusammenhang gerissen:
„Hier ist jemand eingetreten in eine Verantwortungsgemeinschaft, die nicht aus einer Erfahrungsgemeinschaft herrührt. Aber wir finden uns wieder in einem gemeinsamen Willen.“
Als ich die Sätze im Radio hörte, sorry, aber ganz unfair blitzte es mir in den Kopf:
„Volksgemeinschaft“.

(Zum Nachlesen, nicht empfohlen.)

david | 28.01.15 22:30 | Permalink