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Die Länder-Bestenliste der Wahlbeteiligung

Das vergangene Wahl-Wochenende in Brandenburg und Thüringen hat die Bestenliste der Wahlbeteiligung bzw. Nichtbeteiligung bei Landtagswahlen der Bundesrepublik Deutschland völlig neu sortiert:

Wahlbeteiligung

1. Platz Sachsen-Anhalt (26.03.2006) 44,4%
2. Platz Brandenburg (14.09.2014) 47,9%
3. Platz Sachsen (31.08.2014) 49,2%
4. Platz Meckl-Vorpomm (04.09.2011) 51,5%
5. Platz Thüringen (14.09.2014) 52,7%

6. Platz Baden-Württberg (26.03.2006) 53,4%

Deutlicher geht's kaum: Die ostdeutschen Länder besetzen nun die Plätze 1. bis 5. und geben damit ein eindrückliches Zeichen, was die Mehrheit, im Jahr der „Großen Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution“, von der repräsentativen oder indirekten Demokratie, von der Veranstaltung „freier und demokratischer Wahlen“, die am Ungerechtigkeits- und Ungleichheitssystem nichts ändern, halten.
Den Staatsmedien ist die große Nichtbeteiligung an den Wahlen natürlich weder Meldung noch Diskussion wert. Auch wenn es diese gäbe, nach drei Tagen Gelaber, daß die Bürgerinnen und Bürger die Wahlprogramme, die doch so viel Gutes wollen für das Land, nicht verstanden hätten, es also nur ein Vermittlungsproblem gäbe, würde sowieso zum Bewährten zurückgekehrt. Fünf Jahre später erinnert sich dann auch kaum noch jemand der Programme der vorigen Wahl und alles beginnt von vorn: PR-Firmen geben der stinkenden Suppe eine noch schönere Farbe und einen verbesserten Cocktail angenehmer Geschmacks- und Geruchsaromen.

Bürgerinnen und Bürger, so können wir nicht auf eine Änderung hoffen!

1. Die Parteipolitiker könnten auch bei einer Wahlbeteiligung von 1% noch über die „Politikverdrossenheit“ fabulieren, um dann dennoch zu errechnen, daß ihre Partei 25,6% der abgegebenen Stimmen erreicht hat und deshalb Koalitionsverhandlungen führen wird oder eine andere Partei mit 15,3% einen herben Verlust gegenüber der Vorwahl erlitten hat und vom Wähler abgestraft worden sei. (Dem Einwurf, die Wahlgesetze ließen die Gültigkeit der Wahl bei so geringer Wahlbeteiligung nicht zu, kann entgegnet werden: Die Wahlgesetze würden von den Politikern in die gewünschte Richtung geändert werden, um den Fortbestand von „Freiheit, Demokratie und Wohlstand“ für das Land zu sichern.)

2. Hält der Trend der Nichtbeteiligung z.B. für Sachsen (2009 = 52,2 % → 2014 = 49,2 %) an, müßten wir noch 80 Jahre warten, um zu hören, daß nur 300.000 zur Wahl gegangen sind.
So geht das nicht! In 80 Jahren sind wir tot!
Das muß deutlich schneller gehen! Deshalb: Gebt Euch Alle alle Mühe!

david | 16.09.14 12:34 | Permalink