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MANI IN ALTO, BITTE

HÄNDE HOCH! – BITTE!

Nur wenige Angaben erhalten wir von der „Organization of Partisans Underground and Ghetto Fighters“ über Enrico Loewenthal:
seine „War unit: Autonomic Partisan Group”
sein „Job: Commander”.
(thepartisan.org, E. Loewenthal)

Wer wollte, konnte den inzwischen 88jährigen gestern in einer kleinen italienischen Buchhandlung in Berlin-Mitte (Mondolibro – libreria italiana a Berlino, Torstraße 159) kennenlernen. Vor ca. 60 Menschen (die Mehrzahl davon italienische Berliner) stellte er sein Buch „Hände hoch, bitte! Erinnerungen des Partisanen Ico“ vor.

Enrico, geboren 1926, besuchte bis 1934 eine deutsche Volksschule. Gestern erzählte er, ihm hätte man als Kind beigebracht, daß man in Deutschland am Ende immer ein „bitte“ anhängt. Deshalb: „Hände hoch! – bitte.“
Ermuntert durch Freunde und Familienangehörige hatte er seine Erinnerungen („MANI IN ALTO, BITTE. Memorie di Ico, partigiano, ebreo“) aufgeschrieben, die dann 2010 in einem italienischen Verlag erschienen sind.
Das mit Enrico befreundete Ehepaar Buck (bei der Veranstaltung war es anwesend und moderierte) hat das Buch übersetzt und der engagierte Verlag Hentrich&Hentrich in der Reihe „Jüdische Memoiren“ in diesem Monat herausgegeben.

Ico kämpfte gegen italienische und deutsche Faschisten, für ein freies, demokratisches und antifaschistisches Italien, sein Operationsgebiet war das Alpental Vallée d'Aoste / Valle d'Aosta und die Umgebung des Gran San Bernardo. Die gefangen genommenen deutschen Soldaten wurden nicht liquidiert, sondern über die Berge in die Schweiz gebracht, um den Krieg nicht mehr mitmachen zu müssen und zu leben. Familienangehörige Enricos wurden von den Deutschen nach Riga deportiert und dort ermordet.

david | 16.07.14 20:52 | Permalink