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Berlin: Tage der irischen Literatur

Di 7.2. – Do 9.2.2012, Ort: Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstr. 97, 10435 Berlin

Irland ist das Land der großen Erzähler. Das Pro-Kopf-Aufkommen an jährlich produziertem Text ist im weltweiten Vergleich ohne Konkurrenz, daran haben auch die Krisen der letzten Jahre nichts geändert. Im Gegenteil: Die Literaten ziehen aus den Auf und Abs des Landes die Stoffe für ihre Texte. Die Literaturwerkstatt Berlin stellt an drei Tagen, vom 7.2. – 9.2.2012, sechs der wichtigsten aktuellen Autoren Irlands vor. Mit dabei sind Conal Creedon, Keith Ridgway, Claire Keegan, Ciaran Carson, Liam Mac Cóil und Michael Longley. Kuratiert werden die Veranstaltungen von dem Übersetzer, Herausgeber und Autor Jürgen Schneider.

Conal Creedon (*1961 Cork) ist Romanautor und Filmemacher, außerdem schreibt er
Theaterstücke und Hörspiele. Die Hauptinspirationsquelle für Creedons Schreiben ist seine
Heimatstadt Cork. Auf vergnügliche Weise führt er vor, wie sich die globalisierte Welt im Kleinen
abbilden lässt. „Exploring the global through the local“, nennt er das. Creedons nächster Roman
„Begotten Not Made“ erscheint 2012.

Keith Ridgway (*1965 Dublin) erzählt in seinen Texten von Menschen, die sich ziellos durch ihren
Alltag treiben lassen. Sie werden beherrscht von Obsessionen, die ihnen den Blick auf die Realität
verstellen. Für die Erzählsammlung „Normalzeit“ (dt. 2007 Wagenbach Verlag, Übersetzung: Jürgen
Schneider) wurde er mit dem Rooney Prize for Irish Literature ausgezeichnet.

Claire Keegans (*1968 Wicklow) Geschichten erzählen von den alltäglichen Niederlagen,
gleichzeitig aber auch von den kleinen Triumphen über die Schwerkraft des Lebens. Auf Deutsch
liegt von ihr vor: „Wo das Wasser am tiefsten ist“ (Erzählungen, Steidl Verlag 2004, Übersetzung:
Inge Leipold und Hans-Christian Oeser) und „Durch die blauen Felder“ (Erzählungen, 2008,
Übersetzung: Hans-Christian Oeser). 2012 erscheint Keegans Novelle „Foster“.

Ciaran Carson (*1948 Belfast) ist Lyriker, Romancier und Dante-Übersetzer. Seit 2003 leitet er als
Direktor das Seamus Heaney Centre for Poetry. Seine anspielungsreichen Texte zeichnen sich aus
durch ihre stilistische und formale Eleganz. Die Bandbreite seiner Themen reicht von Belfast über
Malerei und Musik bis zur Sprache selbst. Er liest aus seinem Roman „The Pen Friend“.

Liam Mac Cóil (*1952 Dublin) ist Schriftsteller, Kritiker und Leiter des Verlages Carbad. Er schreibt
zumeist auf Irisch. In »An Chláirseach agus an Choróin: Seacht gCeolsiansa Stanford« (2010) nähert
er sich - halb erzählerisch, halb essayistisch – der Lebensgesichte des Komponisten Charles Villiers
Stanford an, eines Iren in London, eines Mannes zwischen zwei Kulturen.

Michael Longley (*1939 Belfast) ist neben Seamus Heaney und Paul Muldoon einer der
angesehensten Schriftsteller der anglo-irischen Literatur. 1969 veröffentlichte er seinen ersten
Gedichtband. Seine Lyrik ist sowohl form- und traditionsbewusst als auch im emphatischen Sinne
modern. Ihre Bildsprache speist sich vor allem aus dem Vorrat der antiken Mythologie.

Di 7.2. 2012, 20.00 Uhr
Conal Creedon und Keith Ridgway
Moderation: Jürgen Schneider (Autor, Übersetzer und Herausgeber, Düsseldorf)

Mi. 8.2.2012, 20.00 Uhr
Claire Keegan und Ciaran Carson
Moderation: Hans-Christian Oeser (Autor, Übersetzer und Herausgeber, Berlin und Dublin)

Do 9.2.2012, 20.00 Uhr
Liam Mac Cóil und Michael Longley
Moderation: Jürgen Schneider (Autor, Übersetzer und Herausgeber, Düsseldorf)

A.S.H. | 27.01.12 10:48 | Permalink