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Cyberwar EU und USA spielen Cyberkrieg

Quelle: http://www.golem.de/1111/87497.html

Am 3. November 2011 fand in Brüssel die erste so genannte gemeinsame Cybersicherheitsübung der USA und der Europäischen Union statt. Während des eintägigen Schreibtischmanöver "table-top exercise" Cyber Atlantic, an dem 16 EU-Mitgliedstaaten aktiv und weitere als Beobachter teilnahmen, wurden zwei "Cyber-Krisenszenarien" durchgespielt. In den zwei Szenarien wurden gelenkte Informationen und Angriffe auf industrielle Steuerungscomputer geprobt. Geleitet wurde die Übung durch die Enisa (Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit).

Währen des ersten Szenario wurde der Angriff einer fiktiven Organisation simuliert, die "geheime Informationen von Cybersicherheitsbehörden der EU-Mitgliedstaaten herausschmuggeln und online publizieren“ will. Im Zweiten Szenario wurde „die Reaktion auf Attacken auf industrielle Anlagensteuerungscomputer (Scada) in Kraftwerken“ geprobt, ähnlich ein wie bei einem Angriff auf iranische Atomanlagen im Jahr 2010.

Begründung wurde diese sogenannte Cybersicherheitsübung mit einer gemeinsame Erklärung des EU-Rats und der US-Regierung, vom 20. November 2010. Darin haben die EU und die USA beschlossen, "die breit angelegte Sicherheitspartnerschaft" zu vertiefen. Man wolle, "zusammen daran zu arbeiten, neue Bedrohungen für die globalen Netzwerke, von denen die Sicherheit und der Wohlstand unserer freien Gesellschaften in zunehmendem Maße abhängen, anzugehen."

Offiziell ging es dabei aber nur um Programme zum Bankdatenaustausch (Terrorist Finance Tracking Programme), Fluggastdatenaustausch (Passenger Name Record agreement) und Verhandlungen über ein umfassendes Datenschutzabkommen. Von der Abwehr von Organisationen wie Wikileaks oder das Überwachen und Steuern technischer Prozesse mittels eines Computer-Systems (Scada) war damals nie die Rede.

Bolk | 04.11.11 12:35 | Permalink