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Kleiner Nachtrag zu 20 Jahre Anschluß: Die WELT und die TAZ zitieren den Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Ulrich Blum:
„Wenn man genauer hinschaut, dann erkennt man, dass Ostdeutschland zu einem Großteil die Kosten der Einheit selbst getragen hat – und immer noch trägt“
"Zwar flossen seit der Wende rund 1,4 Billionen Euro in den Osten - dennoch profitierte auch Westdeutschland in erheblichem Maße davon. Als kurz nach der Wende die Ostdeutschen Autos, Fernseher, Gasheizungen oder Kühlschränke kauften, steigerten die Firmen im Westen ihre Absätze, wodurch nicht nur eine Rezession verhindert wurde, sondern auch zusätzliche Steuereinnahmen generiert wurden. Auch bei der Sanierung der Infrastruktur in Ostdeutschland profitieren Westfirmen.
Wichtiger aber noch ist der Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte in die alten Bundesländer. Seit 1989 haben 1,8 Millionen Menschen die Gebiete der ehemaligen DDR verlassen, stellt das IWH in seiner großen Studie "Ostdeutschlands Transformation seit 1990" fest."
"Grob überschlagen machten allein die Steuergelder der in den alten Bundesländern lebenden Ostdeutschen ein Drittel der Transferleistungen in Höhe von 75 Milliarden Euro pro Jahr aus, rechnet IWH-Chef Blum vor. Spätestens ab 2013 werde ihre Wirtschaftsleistung der Höhe der Transferzahlungen entsprechen"
A.S.H. | 04.10.10 18:40 | Permalink