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Zwei Brandanschläge innerhalb einer Woche auf alternative Wohnprojekte in Dresden

Am 19. August wurde der mitlerweile zehnte Brandanschlag in diesem Jahr durch Nazis in Sachsen verübt. Die Betroffenen rufen jetzt zur Solidarität auf:

NAZITERROR STOPPEN!
Solilarität mit den Betroffenen
Spontandemo am 26.08., 18:30 Uhr, Puschkinplatz, Dresden

Nachricht breit streuen & alle hinkommen!


Zwei Brandanschläge innerhalb einer Woche auf alternative
Wohnprojekte in Dresden

In der Nacht zum 19. August versuchten bisher Unbekannte das Wohnprojekt
„Praxis“ in Dresden-Löbtau in Brand zu stecken. An einem Fenster im
Erdgeschoss wurde das Feuer gelegt, im Zimmer schlief in dieser Nacht
allerdings niemand. Nur diesem glücklichem Umstand, der schnellen
Reaktion der Hausbewohner_innen und der Alarmierung der Feuerwehr durch
Nachbar_innen, ist es zu verdanken, dass keine Verletzten zu beklagen
sind. Die Flammen konnten erst nach der Evakuierung des Hauses durch die
Feuerwehr gelöscht werden. Die „Praxis“ steht bereits seit längerem im
Fokus der lokalen Naziszene und wurde mehrfach angegriffen. Nur wenige
Tage zuvor wurde mit einer Mülltonne ein Fenster eingeworfen, im
Zusammenhang mit dem 13. Februar versuchte eine Nazigruppe das
Hausprojekt zu attackieren.

Am frühen Morgen des 24. August warf ein unbekannter Mann einen
Molotow-Cocktail in ein Fenster des antirassistischen Wohnprojekts RM16
in Dresden-Pieschen. Nur dem Zufall war es zu verdanken, dass der
Brandsatz nicht zerbrach. Die Person, die im Zimmer schlief, konnte so
das Feuer rasch löschen. Die RM16 ist schon seit Jahren im Visier von
Nazis. Mehrfach wurden Scheiben eingeworfen und Versuche unternommen in
das Haus einzudringen. Seit einigen Monaten kursieren Nazi-Aufkleber,
die dazu aufrufen die RM16 anzugreifen.

Z e h n Brandanschläge in Sachsen seit Jahreswechsel

Diese Angriffe reihen sich nahtlos in eine Serie von Brandanschlägen in
Sachsen ein. Die Ziele sind dabei entweder nach rassistischen Kriterien
ausgewählt oder Projekte und Personen, die dezidiert nicht-rechts oder
antifaschistisch auftreten – also diejenigen, die in Augen der Nazis als
Feinde zu bekämpfen sind. Die Nazis wollen die Betroffenen
einschüchtern, ihnen die Existenzgrundlage rauben und sie so vertreiben
bzw. politisch ruhig stellen. Menschenleben zählen ihnen dabei nichts,
mit Brandanschlägen auf Wohnhäuser nehmen sie Tote billigend in Kauf.

S o l i d a r i t ä t ist eine Antwort

Diese Angriffe dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Sie dürfen nicht
ignoriert werden und auch nicht klein geredet. Sie sind Angriffe auf
Leib und Leben. Sie müssen verhindert werden, sei es durch
antifaschistische Selbsthilfe, gesellschaftliche Ächtung,
Antidiskriminierungsarbeit, Umwälzung der Verhältnisse. Jeder Schritt
zählt. Bis dahin gilt es die Betroffenen zu unterstützen, auch und
gerade diejenigen, die keine Lobby haben, die nicht auf breite
Unterstützung hoffen können. Zeigen wir ihnen unsere Solidarität, lassen
wir den Täter_innen keine Ruhe, greifen wir gesellschaftliche Zustände
an, wo sie die Freiheit zu leben bedrohen!

Als Anfang: Demonstration am 26. August. Auf gehts, ab gehts!
--
Quelle: a.l.i.a.s Dresden (antifascist literature information archiv stuff)

A.S.H. | 26.08.10 11:20 | Permalink