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Heute, am Sonntag den 22. November 2009 wurde in Erfurt die Besetzung des ehemaligen Keglerheim´s an der Schützenstraße bekannt gegeben.

Das besetzte Gebäude wird bereits seit dem 3. August als Wohnprojekt genutzt, in dem einige ehemalige Besetzerinnen und Besetzer des im April geräumten Topf & Söhne- Geländes leben. In den letzten Monaten wurden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Die Besetzerinnen und Besetzer planen das, seit mehreren Jahren leerstehende, Gebäude als ein sozial-politisch-kulturelles Zentrum selbstverwaltet zu betreiben.
Die Polizei umstellte im Laufe des Tages das gesamte Areal, davor versammelte sich Unterstützer, die eine Kundgebung abhielten und danach zur Sitzblockade übergingen. Am frühen Nachmittag begann die Polizei mit der Räumung der Sitzblockade.
Nach dem der Hausbesitzer auf Druck der Polizei einen Räumungsbefehl unterschrieb, wurde am frühen Abend mit der Räumung begonnen.

Im April dieses Jahres verlor Erfurt mit der Räumung des langjährig besetzten Geländekomplex Topf & Söhne dem wichtigsten Treffpunkt für selbstverwaltetes Wohnen, antifaschistischer Arbeit und Subkultur. Danach begann eine breite Diskussion über politische Freiräume und räumliche Aneignung durch die freie Szene. Regelmäßige Treffen zwischen Vertretern der freien Szene mit Bürgermeisterin und Oberbürgermeister wurden eingeführt. Eine angekündigte Kürzung der städtischen Förderung für freie Kulturträger, wie dem Kinoklub, dem Jugendtheater Schotte oder dem Kunsthaus trägt allerdings wiederum zur Stimmungstrübung bei. Konnte für die Kulturszene durch temporäre Nutzung des alten Innenministeriums und dem Cafe April räumliche Möglichkeiten geschaffen werden, bleibt das Fehlen von Räumen für emanzipatorisches Zusammenleben und linker politischer Arbeit bis jetzt aktuell. Deshalb bleibt die Forderung für ein selbstverwaltetes Zentrum in Erfurt bestehen.

Aktuelle Informationen: http://haendehoch.blogsport.de/