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Chaosradio: Leben mit der Vollüberwachung. Aus dem Alltag eines Terrorverdächtigen

In einer gigantischen Operation hat das Bundeskriminalamt einen Berliner Soziologen und sein gesamtes Umfeld über mehr als ein Jahr hinweg komplett überwacht. Der Verdachtsgrund: Ein paar Stichworte aus seinen Arbeiten, die mit denen aus Bekennerschreiben einer Gruppe von Brandstiftern übereinstimmen sollen. Die von der Überwachung Betroffenen – insgesamt mehr als 30 Menschen – haben jetzt teilweisen Einblick in ihre Akten bekommen.

Vor dem Hintergrund der Diskussion über das neue BKA-Gesetz und Computer-Wanzen berichtet nun erstmalig einer der von der Überwachung Betroffenen über das, was er in seinen Akten fand. Das für viele so abstrakte Thema "Vollüberwachung" gewinnt plötzlich eine sehr konkrete Dimension. Telefonabhören, Kameras vor der Tür, GPS-Wanzen, Handy-Bewegungsprofile, Ausforschung von Freundin, Bekannten und Nachbarn - all das ist real und keine paranoide Phantasterei.

Chaosradio 128 gibt Gelegenheit die Befugnisse der Strafverfolgungsbehörden am konkreten Beispiel mit fachkundigen Experten und einem Betroffenen zu diskutieren und aus erster Hand zu erfahren, welche Auswirkungen diese Maßnahmen schon jetzt im Alltag haben.

Zu Gast sind der Rechtsanwalt Sönke Hilbrans, der Politologe Volker Eick und als Betroffener Martin. Fragen und Kommentare zu dieser Sendung bitte an chaosradio@ccc.de oder schreibt direkt auf die zum Beitrag gehörende Mitmachseite im Chaosradio Wiki.

mehr: http://chaosradio.ccc.de/cr128.html

Chaosradio kann auch über das Internet gehört werden, z.B. mit dem Programm VLC Media Player auf allen Betriebssystemen gehört werden, Download unter http://www.videolan.org/vlc/

A.S.H. | 26.09.07 10:20 | Permalink

Kommentare

Hier der link zur ccc-Sendung 128 vom Mittwoch auf radio fritz, er war hinter einigen klicks versteckt.
Als OGG-Format zum Download.

https://files.geekosphere.org/chaosradio/

Gruß Dieter

Verfasst von: Dieter | 28.09.07 13:41

Bemerkenswert finde ich ja, daß tatsächlich zwei ganze Stunden über Datensammlung, Telefon-Abhören, e-Postkontrolle, VideoÜberwachung, Observierung, "das ganze volle Programm" geredet wurde, und keinem der an der Sendung Beteiligten das Wort "Stasi" über die Lippen kommt. Als hätte vor ihnen ein Schild gestanden: "Keineswegs zu erwähnende Wörter: ...
Die Chefredaktion"
Über weite Strecken wird dann auch nicht mehr von den "Verfolgungsbehörden", "Bundeskriminalamt", "Staatsschutz" oder "Polizei", sondern nur noch von "die" gesprochen. "Die" kommen, "die" machen, "die", "die", "die".
Na, was fällt mir da ein?
Anke Söllger

Verfasst von: Anke Söllger | 28.09.07 22:03

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