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Windkraft-Erfolgsdaten und Irreführung

An der Nordseeküste weht der Wind besonders kräftig, ist daher, wie die Windkraftbranche stets betont, die Stromausbeute besonders groß, wird die Umweltfreundlichkeit der Anlagen daher sehr augenfällig unter Beweis gestellt. Der norddeutsche Naturschutzbund "Wattenrat" hat indessen interessante Gegenargumente parat:


*** Pressedienst des Wattenrates Ost-Friesland ***
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Anmerkung:

Nun rechnet uns die IHK Ostfriesland und Papenburg zum wiederholten Male
die angeblichen Jubelzahlen der Stromerzeugung durch Windkraft als
vermeintlichem Klimaretter vor, und schon wieder bewusst irreführend. 74
Prozent soll der "Anteil" der Windenergie zur Stromerzeugung betragen
haben.

Rechnet man das nach, nämlich:


1.570 MW erzeugte Leistung (Arbeitsleistung)
________________________________________________ x100% theor. Leistung
846 MW installierte Leistung x 8760 Jahresstunden

dann kommen da nicht mehr als 21,184 Prozent Auslastung der Anlagen
heraus, gemessen an theoretisch möglichen 8760 Jahrestunden.

D.h. alle Anlagen haben ihre Arbeitsleistung verteilt über 1855,72
Stunden des Jahres völlig unregelmäßig ins Netz eingespeist. An den
restlichen 6904,26 Stunden Stunden des Jahres (78,816 %) kam aber
dennoch Strom aus der Steckdose, und zwar verlässlich "on demand". Wo
kam der her? Natürlich aus Wärmekraftwerken, die ständig als sog.
"Schattenkraftwerke" zusätzlich zur sicheren Stromversorgung
Regelenergie für den ständig schwankenden Windstrom zur
Aufrechterhaltung der Netzspannung zur Verfügung stellen müssen. Das
kostet zusätzlich Kohle oder Gas und erzeugt zusätzlichen C02-Ausstoß
und Wasserdampf der Kraftwerkskühlung, und diese Nummer wird als
"Klimaschutz" verkauft!

Im Binnenland liegt die Auslastung in guten Windjahren bei ca. 16 % und
darunter!

Niemand würde also an der Stromversorgung bemerken, wenn die
Windkraftanlagen nicht einspeisten, aber keine Windkraftanlage könnte
ohne eine bestehendes stabiles Stromnetz durch Wärmekraftwerke
einspeisen.

Papier ist geduldig, kein Redakteur rechnet nach, und Zeitungsleser
lassen sich offenbar viel gefallen.

In der Tat hat sich aber die Auslastung der Windkraftanlagen seit 2003
um 5,171 Prozentpunkte erhöht. Das lag aber nur am launischen Wind:
Damals hatten wir windärmere Jahre.

Siehe auch: "Zahlenjongleure der IHK Ostfriesland und Papenburg rechnen
Windkraftleistung schön" http://www.wattenrat.de/presse/presse25.htm

MK

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Anzeiger für Harlingerland, online, für 16. März 2007

Klimaziel übertroffen

Im Nordwesten boomt Windenergie

Ostfriesland/ah - Wesentliche Ziele des EU-Klima-Gipfels sind im Bezirk
der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK)
längst erfüllt. Allein im vergangenen Jahr seien in dieser Region
insgesamt 1570 Millionen Kilowattstunden aus Windkraft erzeugt worden,
schreibt die Kammer in einer Pressemitteilung. Das entspricht einem
Anteil von 74 Prozent (2005: 63 Prozent) der tatsächlich verbrauchten
Strommenge in Ostfriesland und Papenburg. "Der Anteil der regenerativen
Energien soll laut EU-Gipfel bis 2020 insgesamt 20 Prozent betragen.
Dieses Ziel hat der Nordwesten bereits 1998 erstmals erfüllt", erklärt
IHK-Geschäftsführer Dr. Jan Amelsbarg. Zum Jahresende waren im
IHK-Bezirk 866 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 846 MW in
Betrieb. Gegenüber dem Vorjahr ist somit die Leistung um 6,5 Prozent,
die Zahl der Windenergieanlagen um drei Prozent gestiegen. Die
Möglichkeiten für neue Windparks, erläutert Amelsbarg weiter, seien
naturgemäß irgendwann erschöpft. Insbesondere in Küstennähe seien gute
Standorte nur begrenzt verfügbar. Die Anstrengungen, die planungs- und
genehmigungsrechtliche Stolpersteine beim so genannten "Repowering" aus
dem Weg zu räumen, sollten deshalb intensiviert werden. Weitere
Zukunftsentwicklungen ergeben sich nach Ansicht der IHK aus den
geplanten Offshoreparks.

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Klaus | 15.03.07 22:54 | Permalink