OST:BLOG

Auf der Seite http://www.mecklenburg-vorpommern.eu/cms2/Landesportal ... wollte ich mal schauen, wo es so richtig im Argen liegt. Da ging es weiter unter http://www.statistik-mv.de/index_lwahl .... Dort ganz unten auf Gemeindeergebnisse geklickt und anschließend gleich oben auf „Landtagswahl 2006 der Gemeinden (ohne Briefwahl in amtsangehörigen Gemeinden)“, schnell werden die Daten kartographisch aufbereitet.
Rechts statt der SPD der NPD einen Haken versehen und schon haben wir eine hell- bis dunkelbraune Karte von Mecklenburg-Vorpommern (man beachte die Farbvergebung des Statistischen Landesamtes, wahrscheinlich durch eine DIN vorgegeben). Jetzt können wir mit der Maus über die Landkarte gleiten. Und landen beim Bestergebnis: Gemeinde Postlow (in der Nähe von Anklam). Die Wahlbeteiligung ist von 2002 zu 2006 etwas abgesackt: Von 47,9 auf 45,2 Prozent. Die NPD liegt auf Platz 1, gewinnt hier 38,2 Prozent (!!!) der Stimmen (2002: 1,3% !!) gefolgt von der SPD mit 24,3%. Was stecken da für absolute Zahlen hinter?

In der Gemeinde Postlow leben 437 Einwohner (198 Männer, 239 Frauen) auf einer Fläche von rund 15 km im Quadrat. Nach Angaben der „Bundesagentur für Arbeit“ waren im August 2006 62 Einwohner arbeitslos.
Von den 144 Einwohnern, die zur Wahl gegangen sind, haben 55 NPD gewählt.
Bei Eingeben von http://news.google.de/... ist gleich klar, die Medienmeute ist schon los.
In zwei Wochen wird der Alltag zurückgekehrt sein: Für die Medienmeute und für die Politiker der „demokratischen Parteien“, nicht jedoch für die Neonazis, die ihre Strukturen weiter ausbauen und professionalisieren werden und nicht für die Menschen vor Ort und in der näheren Umgebung, die ihren Widerstand noch nicht aufgeben wollen. Zur gleichen Zeit lässt die Bundesrepublik die Finanzierung des durch viel Engagement Weniger entstandene kleine Netzwerk von Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus und Opferberatungsstellen zum Jahresende auslaufen (http://www.hagalil.com/archiv/2006/09/beratungsprojekte.htm). Es geht um 19 Millionen Euro innerhalb der Förderprogramme Civitas und Entimon. Kontinuierliche Arbeit auf der Grundlage einer Regelfinanzierung ist durch Bund und Länder nicht gewollt. In den TV-Runden nach der Wahl hörten wir wieder das Gelabere vom „Zusammenstehen der demokratischen Kräfte“ und „man müsse etwas tun“ – ein déjà-vu-Erlebnis stellte sich ein.
Was kostet eigentlich so ein kleines „Spielzeug“ der neueren deutschen Außenpolitik: Das U-Boot der Klasse 212A gilt als eines der modernsten nicht-nuklearen Unterseeboote der Welt, gefertigt in der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) in Kiel: Kostenpunkt pro Stück ca. eine halbe Milliarde Euro! Zwei Stück sind schon fertig, zwei weitere in der Fertigung.
Hier wird das Geld versenkt!