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Deportation nach Belzyce

Im Erfurter Besetztem Haus wurde eine Ausstellung der Geschichtswerkstatt Weimar/Apolda eröffnet. Sie widmet sich der Suche nach 1000 Thüringer deportierter Juden. Zu Fuß verließen sie am 10. Mai 1942 nahe Lublin den „Umsiedlungstransport“, um sich auf den Weg nach Belzyce zu machen. Sie waren zwischen 1 und 70 Jahre alt. In Belzyce verliert sich wenige Monate später ihre Spur. Die Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt begaben sich auf die Suche nach Hinweisen über den verbleib der 1000 Thüringer Juden. Die Ergebnisse werden in der Ausstellung anhand von Einzelschicksalen erzählt. Es wurden Listen der Deportierten mit ihren Namen und Geburtsdaten zusammengetragen. Auch die gefundenen Hinterbliebenen hoffen auf Spuren ihrer Verwandten. Die Suche war schwer und ergab nur wenige Hinweise in Häusern der Gegend um Belzyce. Nur drei Überlebende konnten gefunden werden. Die Ausstellung bleibt bruchstückhaft und enthält die Aufforderung weiterzusuchen.

Deportation nach Belzyce
Besetztes Haus, Erfurt, Rudolstädter Str. 1
Mo-Fr, 14-18 Uhr, Sa-So, 11-18 Uhr
30. Juni, Veranstaltung „Opferdiskussion und neues deutsches Selbstbewusstsein“
mit Michael Sturm (Universität Leipzig)

natter | 19.06.06 17:37 | Permalink