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Jagd auf "Radikale" wie in der Ära McCarthy

An der University of California UCLA in Los Angeles rufen ehemalige Studierende einer Alumni-Vereinigung dazu auf "radikale" ProfessorInnen zu denunizieren und bieten dafür bares Geld an: "Full, detailed lecture notes, all professor-distributed materials, and full tape recordings of every class session, for one class: $100". Auf der Homepage der Bruin Alumni Assocation können so Schwarze Listen von Bush- und Irakkrieg kritischen Lehrkräften zusammengestellt werden. Das alles erinnert nicht nur an die Kommunisten-Hexenjagt in der Ära McCarthy.

Denuziationsnetzwerke gibt es auch hierzulande - nicht nur unter "anständigen Bürgern" an der Grenze, die ausländisch aussehende Personen beim BGS anzeigen - sondern im Rahmen von verdachtsunabhängiger Überwachung von Studierenden mit arabischen und persischen Namen (so z.B. nach dem 11.09.01 an der Europa-Universität Viadrina) im Rahmen der Rasterfahndung. Die Schwarzen Listen führen Daten über die Lehrkräfte und ihre politische Einstellung, unter anderem welche politischen Petitionen sie unterschrieben haben. Um als radikal eingestuft zu werden reicht es aus im Unterricht über die schwarze Bürgerrechtsbewegung der 50er und 60er Jahre zu berichten oder sich mit feministischer Theorie auseinanderzusetzen.

Michal Stachura | 23.01.06 12:26 | Permalink