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Briten betrieben "Folter-Lager" in Deutschland

Jahrzehntelang vergoß man in gewissen Kreisen der westdeutschen Politik gern Krokodilstränen über die schlechte Behandlung deutscher Nazis in sowjetischen Sonderlagern oder in DDR-Knästen der Nachkriegszeit. Aber wie jetzt herauskam, waren die Briten im Umgang mit ihren ehemaligen Gegnern da wohl noch ein Zacken schärfer:

„London - Die Briten haben nach dem Zweiten Weltkrieg im deutschen Bundesland Niedersachsen in Bad Nenndorf ein Lager betrieben, in dem Gefangene systematisch gefoltert und dem Hungertod preisgegeben worden sind. Das berichtete am Samstag die britische Zeitung "Guardian" unter Berufung auf Dokumente, die kürzlich auf Grund des Informationsfreiheitsgesetzes freigegeben wurden. In den Dokumenten wird das Schicksal von einigen der dort inhaftierten 372 Männer und 44 Frauen geschildert.

Viele der Lagerinsassen seien ehemalige Mitglieder der NSDAP oder der SS gewesen, schrieb die Zeitung. Sie seien inhaftiert worden, um mögliche Aufstände gegen die Besatzungstruppen zu verhindern. Unter den Gefangenen seien aber auch Geschäftsleute und Industrielle gewesen, die von der NS-Diktatur profitiert hätten.“ [weiter]

A.S.H. | 19.12.05 09:17 | Permalink