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Punk ist nicht gleich Punk

Es macht den Reiz der Berliner Ausstellung Ostpunk aus, dass sie zu einem Zeitpunkt an Punk erinnert, wo der seinen rebellischen Geist fast nur noch im Designerladen ausstellt - Patti Smith und Bert Papenfuß einmal ausgenommen. Gemeinhin gilt Punk als die Neubelebung der Verweigerung aus dem Geist von Müll und Gosse. Und die Geschichte des Punks ist eine Erfolgsstory West. Die Sex Pistols und Vivienne Westwoods zeitweiliger Lebensgefährte, der Stil-Punker Malcolm McLaren, waren der große Magnet auch für die Punker im Osten. Doch der Versuch der Berliner Szeneprotagonisten Henryk Gericke, Michael "Pankow" Boehlcke und Christoph Tannert eine verschüttete "Traditionslinie" des Punk, seinen Seitenarm Ost, wenn man so will, noch einmal frei zu legen, fördert einige markante Unterschiede zwischen Ost und West zu Tage. Mit ihrer Mischung aus authentischen Dokumenten, antimusealer Location und kluger Konzeption bei vergleichsweise geringem Budget haben sie eine der schönsten Berliner Ausstellungen derzeit auf die Beine gestellt.

Die ganze Rezension zu der Ausstellung "Too much future. Ostpunk" kann in der heutigen Ausgabe der Ost-West Wochenzeitung "Freitag" nachgelesen werden:

http://www.freitag.de/2005/36/05361601.php

"Too much future. Ostpunk" im Salon Ost, Saarbrücker Str. 20, Berlin, noch bis zum 25. September

Michal Stachura | 09.09.05 13:00 | Permalink