« Falsche Erinnerungen sollen beim Abnehmen helfen | Hauptseite | Proteste Polnischer ArbeiterInnen gegen Ausbeutung in Gross Britanien »

ostPUNK! – too much future. Punk in der DDR 1979-1989

Die Ausstellung

Der Tumult, den die Punks in der DDR veranstalteten, währte zehn Jahre, von 1979 bis 1989. Wenn sich das soziale Elend englischer Teenager in dem Aufschrei „No Future“ entlud, so ließe sich das sozialistische Elend einer verplanten DDR-Jugend treffender mit „Too Much Future“ umschreiben.

Zwangsrekrutiert als „Kampfreserve der Partei“, nahmen sich 16-18-jährige Freiheiten, die bis dahin in der DDR praktisch undenkbar waren. Unbekümmert forderten sie einen Staat heraus, der in seiner Wut auf die äußerst vergnügte Wut der Jungen einige von ihnen mit extremen Biografien zurückließ. Die Punks schrieben ein bizarres Kapitel der DDR-Geschichte - grell durch die nonkonforme Überspanntheit ihres Treibens, finster durch dessen Verfolgung durch die Staatssicherheit. Sie haben sicher nicht den Zusammenbruch des Disziplinarregimes DDR herbeigeführt. Doch sie trugen bei zu einer nervösen Balance des Systems, die 1989 nicht mehr zu halten war.

Das geladene Verhältnis zwischen Punks und Partei beruhte auf der Spannung zwischen Subkultur und Diktatur. Die freigesetzte Energie griff, doppelt frei vom Markt und von der Staatsdoktrin des „Sozialistischen Realismus“, aus den Kellern und wenigen Szenetreffs auf die Ateliers junger Künstler über. So gewann Punk Einfluss auf die Arbeitsweise und Lebenshaltung werdender Künstler und suchte, aufgegangen in gegenkulturellen Anwandlungen, letztlich auch die Stätten der sozialistischen Hochkultur, also Studenten an Hochschulen und Universitäten, heim.

Künstler oder nicht, die Zeit als Punk in der DDR glich für viele der Protagonisten eher einem Transitraum. Ihre Biografien erfuhren, nach ihrer Ausreise oder mit dem Ende der DDR, keinen Abbruch, sondern eine Fortführung in sehr verschiedene Richtungen und Lebensweisen.


Die Ausstellung zeigt kulturhistorische Dokumente sowie Kunstwerke.
Zu sehen sind Werke der Malerei (u.a. Ronald Lippok, Mita Schamal, C.D.Spinne), Zeichnungen (u.a. „flanzendörfer“, Ralf Kerbach, Cornelia Schleime), Druckgrafik (u.a. Matthias „Baader“ Holst, Bert Papenfuß), Fotografie (u.a. Christiane Eisler, Harald Hauswald, Helga Paris) sowie Super-8-Filme (Tohm di Roes, Thomas Frydetzki), Collagen und Objekte (u.a. Robert Lippok), außerdem verschiedenste Elemente der Popkultur (Cover, Buttons, Flyer, Plakate).
Darüberhinaus werden seltene Originalaufnahmen von DDR-Punk-Bands zu hören sein.

Ausstellungsort:Salon Ost, Saarbrücker Str. 20, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg,(U-Bahnhof Senefelder Platz)

Eröffnung der Ausstellung: 26.8.2005, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 27.8. bis 25.9.2005
Finissage: 25.09.2005, 18 Uhr

Öffnungszeiten:Mi – Sa 15 – 20 Uhr, Do - 15 – 22 Uhr

Veranstaltungsprogramm

26. 08. 2005, 20 Uhr
GROßE AUFMACHUNG „ostPUNK! / too much future“
Live: Ex.cert (expunk punk)
& DJ Strohmann vs. DJ Biedermann (Oldschool Punk & Nu Punk)

Ort: Salon Ost
Saarbrückerstr. 20, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
(U-Bahnhof Senefelder Platz)


04. 09. 2005, 18 Uhr
GEWÄSCH, PALAVER, REMMIDEMMI
Alexander Pehlemann – „Punk in Osteuropa“ (Zonic Radioshow)

„too much future“ – Punk in der DDR (Podium)
Moderation: Lukas Langhoff

„Zwischen Keller und Atelier“ – Punks, Künstler, Punkkünstler (Podium)
Moderation: Wolfgang Müller („Die Tödliche Doris“)

DJ Snakefinger funkt dazwischen.

Ort: Roadrunners Paradise
Saarbrückerstr. 24, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
(U-Bahnhof Senefelder Platz)

09.09.05, 20 Uhr
PRIMITIVROCK BLOCK
Dirk Moldt – Präsentation der Reprintausgabe des mOAning star (1985-89)

Konzert:
Gerrit & the R’n’R StalinistS (The Shocks, PVC) + Support,
DJ Pankow & Nic Sleazy (Clash City Rocker Pop)

Ort: Roadrunners Paradise
Saarbrückerstr. 24, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
(U-Bahnhof Senefelder Platz)


17.09.05, 20 Uhr
Musikladen BAD KLEINEN
Live: Die Scheißtüren + Support
DJs Ole Verstand & bollextc (Kuschelnoise)

Ort: Roadrunners Paradise
Saarbrückerstr. 24, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
(U-Bahnhof Senefelder Platz)


25.09.05, 18 Uhr
„WER MIT DER MODE GEHT, KOMMT IMMER ZU SPÄT“
Bert Papenfuß liest aus „Rumbalotte“
Mario Mentrup liest Texte von flanzendörfer & Matthias „BAADER“ Holst

Konzert:
Signal (Live Laptop Rock + Visuals),
DJs 'des poseurs de disques' (robodisko/electropunk + projektionen)

Ort: Salon Ost
Saarbrückerstr. 20, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
(U-Bahnhof Senefelder Platz)

natter | 09.08.05 23:50 | Permalink

Kommentare

ich wies ja nicht ob das zum thema past ^^ aber ich suche information bild und tonamterial..von ich-funktion (ostberlin) ich hab ein leid von denen auf dem erstne oder 2 ex ddrpunksampler von höhnie records und mag mehr haben :) wenn da irgend wer.. malwas weis aknner mir ja mal was mir zu stecken
danke schön ;)

Verfasst von: Bea_*BeAsTLY | 10.01.07 20:11

Ihr seid total bescheuert!

Verfasst von: Stalin der Weise | 03.03.07 17:02

Kommentar schreiben

-->

(Wenn Du auf dieser Site noch nie kommentiert hast, wird Dein Kommentar eventuell erst zeitverzögert freigeschaltet werden. Danke für Deine Geduld.)



Please enter the security code you see here