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Räumung der „Villa Rosi“ - Die Fete geht weiter !

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Das am Samstag in der Rosa-Luxemburg-Strasse in Frankfurt (Oder) durch ca. 50 linke Jugendliche besetzte Haus wurde heute Dienstag gegen Mittag durch ein massives Aufgebot der Polizei und des Sondereinsatzkommandos SEK geräumt. Das als „Villa Rosi“ getaufte Haus sollte allen Interessierten Räume für selbstverwaltete Projekte und nichtkommerzielle Kultur zur Verfügung stellen.

Mehr Fotos und ein Amateurfilm "Der gefallene Engel" hier: http://www.de.indymedia.org/2005/04/113090.shtml

INFO:
Aufgrund der Räumung des besetzten Hauses in Frankfurt/Oder haben verschiedene Träger zu Berlin- und Brandenburgweiten Solidaritätsveranstaltungen gegen diese Räumung am Freitag den 29.04.05 aufgerufen.

Trotz einer rigiden Sparpolitik bezüglich der Jugendarbeit bekannte sich die Stadt Frankfurt nicht zu ihrer sozialen Verantwortung und verwies die BesetzerInnen an den Eigentümer des Hauses das Landesfinanzamt in Potsdam. Dieses beantragte die Räumung und lies sich nicht auf Verhandlungen für ein Ausweichobjekt ein.

Dier Polizei sperrte zeitweilig den ganzen Frankfurter Rosa-Luxemburg-Berg, der die Hauptzufahrtsstrasse zum deutsch-polnischen Grenzübergang bildet. Anscheinend rechnete die Polizei mit starkem Widerstand.

Als die Polizei dann mit ca. 20 Mannschaftswagen anrollte und das SEK den Einsatzbefehl bekamm um das Haus zu stürmen, kamen die BesetzerInnen freiwillig, friedlich und singend aus dem Gebäude. Damit wollten die jungen Menschen Misshandlungen und eine eventuelle Beschädigung des Hauses verhindern. Ca. 25 Männer und Frauen darunter auch Minderjährige wurden unter dem Vorwurf des Hausfriedensbruchs vorläufig festgenommen. Nichtsdestotrotz haben es die BesetzerInnen dennoch geschafft Schönbohms "24-Studen-Räumungs-Konzept" aus den Angeln zu heben. Die Hausbestzung in Frankfurt (Oder) hat lange Tradition. Das letzte besetzte Haus, das "CARPE DIEM" ist im Sommer 1995 gefallen. Dannach gab es noch kleinere Besetzungen, die sich jedoch nicht halten konnten.

Die BesetzerInnen wählten gezielt den 23. April zum Aktionstag und der Besetzung des Objekts. Damit wollten sie gegen die Erinnerungspolitik der Stadt Frankfurt(Oder) protestieren, die am Tag der Befreiung der Stadt durch sowjetische Truppen vor 60. Jahren nicht der Befreiung vom Faschismus gedenkte sondern die Stadt für die Austragung der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft unter dem Motto "DTM goes east" sperrte.

AUFRUF ZUR SOLIDARITÄT !!!
Heute Nachmittag um 17.00 Uhr versammeln sich verschiedene SympathisantInnen des Projekts, die die Räume für Proben eines unabhängigen Theaters nutzen wollten sowie Initiativen gegen Sozialabbau am Karl-Marx-Denkmal in der Karl-Marx-Strasse. Dannach geht der Protestmarsch zum Frankfurter Rathaus.

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... doch die Fete geht weiter

Michal Stachura | 26.04.05 15:34 | Permalink