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Körting lässt Kameradschaften verbieten

Heute (9. März) hat der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) drei Kameradschaften der Berliner Neonaziszene verboten. Es sind die "Berliner Alternative Süd-Ost (BASO), die "Kameradschaft Tor Berlin" (KS Tor) und die "Mädelgruppe der KS Tor“. Es wurden insgesamt 10 Wohnungen durchsucht.

Den Gruppierungen wir vorgeworfen, eine "Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus" aufzuweisen und "kämpferisch-aggressiv gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik" zu agieren. Des weiteren propagieren die Organisationen die Schaffung national befreiter Zonen. Mehreren Mitgliedern werden verschiedene Straftaten vorgeworfen. U.a. hätten Plakate geklebt, die den SA-Führer Horst Wessel verherrlicht hätten.

Laut Körting sei die "Berliner Alternative Süd-Ost" schon im Dezember 2004 aufgefallen, "als sie versucht hätte vor dem Haus des Berliner Polizeidirektors Michael Knape zu demonstrieren um ihn damit einzuschüchtern. Die wurde aber verboten.

Die drei verbotenen Kameradschaften gehören zum Kern der Neonaziszene und in Berlin und zählen sich selbst zu den "Antonomen Nationalisten". Sie halten engen Kontakt zu anderen Kameradschaften in Brandenburg, z.B. dem “Märkischen Heimatschutz“.

Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass das Verbot die Naziaktivitäten in Berlin nachhaltig stören wird. Das hatten andere Verbot, wie die der FAP, der NF und der DA in den 90iger Jahren gezeigt. So kann man sagen, daß die heutigen “Freien Kameradschaften“ im wesentlichen Nachfolgeorganisationen der damals verbotenen Nazi-Gruppierungen sind. Die gleichen Leute werden, nach einer kurzen Umstrukturierungsphase, unter anderen Namen weitermachen.

Mehr dazu: Pressemitteilung vom 09.03.2005, 11:45 Uhr

| 09.03.05 12:48 | Permalink