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Informationskrieg gegen Venezuela

Nationale und internationale Medien, insbesondere in den USA, berichten systematisch negativ über die Politik der venezuelanischen Regierung, um eine Invasion vorzubereiten.

Dies erklärte der Andrés Izarra, Minister für Kommunikation und Information (MCI), am Montag in Caracas. Bei einer Pressekonferenz stellte er die Ergebnisse einer Untersuchung vor, die Mitarbeiter seines Hauses in den letzten Wochen erstellt hatten.

Die inhaltsanalytische Untersuchung von Fernseh- und Printmedien ergab unter anderem, dass 84% der konsultierten Quellen in us-amerikanischen Nachrichten Vetreter der Opposition seien. Weiterhin würde systematisch versucht, die Politik der venezuelanischen Regierung in Zusammenhang mit „irregulären bewaffneten Formationen“ des Nachbarlandes Kolumbien zu stellen. Mit „pseudojournalistischen Techniken wird vermischt, übertrieben und gelogen“, was nach Ansicht des Ministers einer „medialen Offensive gegen Venezuela“ gleichkomme.

Als Quellen für diesen Informationskrieg nennt der Bericht Condoleza Rice, den Direktor der CIA, Porter Gross sowie den Untersekretär des State Department, Roberto Zoellick. Deren Lesarten würden hauptsächlich über das FOX-Network in die elektronischen Massenmedien und die Printmedien verbreitet. Als wichtigste Printmedien nannte der Minister in diesem Zusammenhang The Miami Herald und die venezuelanischen Tageszeitungen El Universal und El Nacional.
Ziel der Kampagne sei eine Verurteilung Venezuelas durch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), die eine Form der Invasion legitimieren könnte.

Die erwähnte Tageszeitung El Universal reagierte auf die Vorwürfe, indem sie neben dem Bericht über die Pressekonferenz einen Artikel plazierte, in welchem ein „ehemaliger Guerillero“ der kolumbianischen Befreiungsbewegung ELN berichtet, dass es zwischen der Organisation und der venezuelanischen Nationalgarde einen „Nicht-Angriffspakt“ gebe und die Guerilla auf venezuelanischem Territorium entführte Großgrundbesitzer gefangen halte. Als Quelle nennt der Bericht lakonisch eine kolumbianische Nachrichtensendung. Ähnliche Geschichten hatten sich in der Vergangenheit immer wieder als falsch herausgestellt.

Die venezuelanische Regierung beauftragte ihrerseits am Tag nach der Pressekonferenz Jorge Valero, ihren Vertreter bei der OAS, formell Klage gegen die USA einzureichen und eine Untersuchung zu fordern. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten verschlechtern sich kontinuierlich seit dem Putschversuch der Opposition im April 2002, bei dem auch offiziellen Mitarbeitern der US-Regierung eine Beteiligung nachgewiesen werden konnte.
Bereits damals hatten die Massenmedien eine aktive und zuspitzende Rolle, so dass Vertreter von Basisorganisationen heute auch vom Medien-Putsch sprechen.

Tatsächlich kommen auch unparteiische Quellen zu dem Ergebniss, dass sich die Massenmedien in Venezuela wie „Kriegsparteien“verhalten. Im Bereich der Massenmedien üben Vetreter der sogenannten Opposition als Besitzer von 23 Fernsehkanälen, 100 Tageszeitungen und rund 500 Radiosendern eine fast vollständige Kontrolle über die Berichterstattung aus. Auf Seite der bolivarianischen Regierung stehen dem nur die zwei neu entstandendenen staatlichen Fernsehsender sowie eine Reihe von Alternativmedien gegenüber. Dies beschrieb das Globale Medienobservatorium im August 2004 anlässlich einer Untersuchung im Vorfeld des Referendums, mit dem die Opposition den regierenden Präsidenten Hugo Chaves abwählen wollte. Trotz eines Medien-Bombardements im Vorfeld des Referendums sprach sich die absolute Mehrheit der Venezuelaner für den Präsidenten und die Fortführung der sozialen Reformen aus.

| 23.02.05 22:48 | Permalink