« Datenhunger | Hauptseite | Kapitalistisches Lehrstück »

Gefahr für die Weltwirtschaft ?

Winfried Wolf schreibt in einem lesenswerten Beitrag u.a., dass die US-Währung ohne die Entwicklungshilfe einiger Dritteweltstaaten bereits am Ende wäre.

"Der Chefökonom der Londoner Financial Times, Martin Wolf, ließ das Jahr 2004 mit der Warnung ausklingen: »Die wachsenden Defizite der einzigen Supermacht werden zur Gefahr für die Weltwirtschaft.« Tatsächlich resultieren aus diesen US-Defiziten im Wortsinne »offene Rechnungen«. Allein das 2004er Defizit in der Leistungsbilanz verteilt sich in Form bilateraler Leistungsbilanzdefizite auf neue Dollar-Guthaben in Höhe von 160 Milliarden in Tokio, 150 Milliarden in Peking, 140 Milliarden in Europa und weiteren 100 Milliarden Dollar in den Golfstaaten. Bisher haben die Zentralbanken der jeweiligen Länder mit diesen Dollar-Guthaben US-Anleihen gekauft. Allein die asiatischen Zentralbanken sammelten seit 2000 und bis Ende 2004 auf diese Weise einen Devisenschatz von 1800 Milliarden Dollar an (darunter Tokio: 800 und Peking 600 Milliarden). 2004 wurden die US-Defizite erstmals ausschließlich von asiatischen Länden finanziert, darunter mit 207 Milliarden Dollar durch China und mit 171 Milliarden durch Japan; die Länder Südkorea, Taiwan, Indien, Malaysia, Singapur, Thailand und Hongkong finanzierten die USA mit weiteren 160 Milliarden Dollar. Sieht man von Japan ab, so fungierten damit Drittweltstaaten bzw. Schwellenländer als »Bank for America«. Verkehrte Welt?"

jW-Artikel: Kein Kredit mehr

A.S.H. | 28.02.05 12:16 | Permalink