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Aufstandsbekämpfung in Tsunami-Gebiet

Nach der Flutkatastrophe signalisierten die Rebellen ihre Verhandlungsbereitschaft. Aus dem Exil rief Rebellenführer Malik Mahmud dazu auf, angesichts der Katastrophe die Feuergefechte einzustellen. Auch der Polizeichef von Aceh, erklärte angeblich: "Wir weinen gemeinsam."

Aber entgegen den Beteuerungen des neuen indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono, der bereits vor einem Monat der Bevölkerung Acehs ein Autonomieangebot gemacht habe, gehen die Kämpfe auf Sumatra offenbar weiter.

So berichtet die Jakarta Post von der Fortsetzung der Offensive des indonesischen Militärs gegen die Rebellen der Unabhängigkeitsbewegung "Free Aceh Movement" (GAM).
Wärend Freiwillige nach Leichen des Tsunamis suchten sei ein GAM-Kommandeur sowie weiter Rebellen liquidiert und ein Haus niedergebrannt worden. Razzien von hunderten Soldaten liefen an verschiedenenen Orten der Region.

Seit 1976 tobt dort ein blutiger Bürgerkrieg, der bereits 13.000 Menschen das Leben gekostet hat, darunter allein 2000 im Jahr 2004. Die Führung der GAM dirigieren seit Jahren aus dem schwedischen Exil den bewaffneten Kampf gegen die indonesische Zentralregierung. Ihren auf 5000 geschätzten Kämpfern standen zuletzt etwa zehnmal so viele hochgerüstete Soldaten der indonesischen Armee gegenüber.
[Quelle: The Jakarta Post, Deutsche Welle]

A.S.H. | 03.01.05 15:55 | Permalink