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Harte Kritik an Egon Bahr

Laut TAGESSPIEGEL ist der ehemalige sozialdemokratische Bundesminister, Egon Bahr, bei SPD und Grünen in die Kritik geraten. Bahr hat dem rechtsextremen Wochenblatt "Junge Freiheit", das vom Verfassungsschutz beoachtet wird, ein langes Interview gegeben. Das in der aktuellen Ausgabe abgedruckte Gespräch mit dem Chefredakteur des Blattes, Stein, fand in der SPD-Bundeszentrale in Berlin statt . Der SPD- Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy warf Bahr vor, es sei "ein absolutes Unding, einer als rechtsradikal geltenden Zeitung im Willy- Brandt-Haus Gastrecht zu gewähren". Edathy will sich schriftlich an SPD-Chef Franz Müntefering wenden, um der Wiederholung eines solchen Vorfalls vorzubeugen. Omid Nouripour vom Bundesvorstand der Grünen nannte Bahrs Gespräch mit der "Jungen Freiheit" eine "unverzeihliche Dummheit".

Bahr äußerte sich erst garnicht, später sagte er: „Ich konnte es für möglich halten, dass der Verfassungsschutz die beobachtet“, aber er habe vor der Entscheidung zum Interview keine Verfassungsschutzberichte gelesen. „Man kann mir vorwerfen“, so Bahr, „dass ich Informationsmöglichkeiten nicht genutzt habe“. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beschreibt die „Junge Freiheit“ als Beispiel für den Versuch von Rechtsextremisten, zu einer „Erosion der Abgrenzung“ zu demokratischen Positionen beizutragen.

Bahr verteidigte auch seine positiven Äußerungen zum Nationalstolz in dem Interview. Er unterschreibe den Satz, „ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“, sagte Bahr dem Tagesspiegel. Diese Haltung dürfe nicht den Rechtsextremisten überlassen werden. Ohne Stolz auf die eigene Nation „kann ich gar nicht leben“.

Quellen:
TAGESSPIEGEL und TAGESSPIEGEL
TAZ

A.S.H. | 18.11.04 09:09 | Permalink