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Gerechtigkeit und Freiheit

"Wenn es stimmt, dass vorrangig so gut wie jeder Anspruch, der in Richtung auf eigene Entfaltungsmöglichkeiten zielt, in Abrede gestellt werden soll, dann erfüllt sich der Sinn der sozialpolitischen Misere vor allem darin, dass sich die Menschen fortan fortlaufend nur noch mit ihrer ökonomischen Lage beschäftigen sollen. Die fortdauernde Beschäftigung mit der eigenen „Notdurft“ macht die Menschen nicht weniger erfinderisch als sonst, aber sie werden all ihre Fantasie, ihren Willen und sogar ihre Kreativität für das Aufspüren von Nischen, Ecken und allerlei Schein-chancen aufwenden müssen. Eine Gesellschaft, die weltweit am eigenen Reichtum regelrecht zu ersticken droht, wird in einen Zustand ständiger Armutsverwaltung versetzt."

Martin Dieckmann, Gerechtigkeit und Freiheit – Ein langer Marsch durch die Krise
DIE AKTION, Heft 208, Edition Nautilus 2004
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/freiheit.pdf
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/freiheit.html

A.S.H. | 13.05.04 11:08 | Permalink