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Wird RIAA-Drohung zum Flop?

[www.intern.de] Seit der RIAA-Kriegserklärung vom Donnerstag vergangener Woche herrscht offener Krieg zwischen der Musikindustrie und den Musik-Piraten der Peer-to-Peer Netze. Die Nutzer der P2P-Netze zeigen sich bis jetzt aber wenig beeindruckt.

Die im FastTrack-Netz angegebenen Nutzerzahlen schwanken beispielsweise innerhalb "normaler" Grenzen. Nur in den ersten zehn Stunden nach der RIAA-Ankündigung soll bei Kazaa ein bedeutsamer aber kurzfristiger Nutzungs-Rückgang feststellbar gewesen sein. Bei Grokster dagegen will man am Donnerstag sogar einen leichten Anstieg der Nutzung beobachtet haben. Wohl, weil sich einige Anwender an diesem Tag noch sicher fühlen konnten.

Wie sicher die P2P-Nutzer insgesamt sind, ist schwer zu sagen. Laut der bisher auf US-Anwender beschränkten Drohung des Verbands der US-Musikindustrie muss in acht bis zehn Wochen mit den ersten Verfahren gerechnet werden. 150.000 Dollar will der Verband als Schadensersatz für jede Urheberrechtsverletzung verlangen.

Sollte diese Drohung wahr gemacht werden, dann werden wohl einige "Sündenböcke" mit Multimillionen-Klagen rechnen müssen. Laut Ankündigung werden mindestens mehrere Hundert Beklagte sorgsam ausgewählt. Nach dem "erfolgreichen" Abschluss der angedrohten Verfahren dürfte die Existenzgrundlage und die Zukunft der meisten dieser Personen zerstört sein. .

Aber: Wird die RIAA wirklich diese Drohung wahr machen? Was wären die Konsequenzen? Die von verschiedenen Medien und Agenturen zitierten Experten, Insider und Nutzer sind sich uneins.

Die einen halten es für denkbar, dass viele P2P-Nutzer durchaus abgeschreckt werden, wenn erst einmal eine Welle von Klageverfahren gestartet wird. Damit hätte die RIAA die gewünschte Wirkung erreicht.

Andere halten es dagegen für kontraproduktiv, ein derartiges Exempel zur Abschreckung zu statuieren. Nicht nur, weil dies die Einstellungen gegenüber den Verlagen negativ beeinflussen würden.

Für wahrscheinlich hält es beispielsweise die Washington Post, dass die Nutzer der "großen" Dienste in die Anonymität abtauchen und beispielsweise kleinere, intimere Netze benutzen werden.

Als Beispiel wird die jüngst "versehentlich" veröffentlichte Software "WASTE" des Gnutella-Entwicklers Justin Frankel genannt. Diese Software erlaubt die Einrichtung kleiner Tauschzirkel, wobei fremde Anwender vom Tausch ausgeschlossen werden. AOL hatte den Download der Software zwar schon nach wenigen Stunden abgestellt, doch - mehr oder weniger vertrauenswürdige - Kopien der Software können auf verschiedenen Sites gefunden werden. Natürlich auch in Tauschbörsen.

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Quelle: http://www.intern.de/news/4477.html

A.S.H. | 01.07.03 23:27 | Permalink