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US-Regierung kauft Datensätze

Laut MSNBC hat die US-Regierung in den vergangenen 18 Monaten die Datensätze von mehreren Hundert Milllionen Menschen aus Südamerika gekauft. Die rechtliche Lage ist ebenso unklar wie die Herkunft der Daten.

Wie der Beitrag es darstellt, lässt hinter dem Vorgang ein Handlungsmuster erkennen, das nach dem 11. September 2001 entwickelt wurde. Mehrere Stellen - Einwanderungsbüro, Nachrichtendienste etc. - erwerben demnach bei kommerziellen Diensten wie ChoicePoint und LexisNexis Datensätze von US-Bürgern und Ausländern. Diese Datensätze werden beispielsweise bei der Einreise von Touristen konsultiert. Oder, sie werden bei Rasterverfahren eingesetzt, die der Erkennung potentieller Terroristen dienen. Insgesamt sollen sich drei Dutzend staatlicher Stellen an dem Material bedienen.

Bezüglich der Daten aus Südamerika wird nur ChoicePoint als Lieferant erwähnt. Das Unternehmen gibt an, über Kontakte in zehn südamerikanischen Staaten zu verfügen. Wer diese Quellen sind, bleibt unbekannt. Teilweise sollen jedenfalls komplette Datensammlungen auf nationaler Ebene verkauft werden. Inwiefern diese Angebote legal sind, wird nicht detailliert beschrieben. Allerdings wird vermutet, dass in einzelnen Fällen Regierungsmitarbeiter "heimlich" Datensätze verschoben haben.

Wie MSNBC angibt, beschränkt sich das Interesse von ChoicePoint keineswegs auf südamerikanische Länder. Allerdings scheint es dort die wenigsten Probleme beim Kauf zu geben. Als "Problem" werden beispielsweise die Datenschutzvorschriften der europäischen Länder genannt.

Andere Probleme können schon fast als archaische Sicherheitsmaßnahme verstanden werden. So ist der Handel mit Daten aus dem Nahen Osten oft problematisch, weil einige Länder dort "primitive" Methoden der Datenverwaltung nutzen: Die Verwaltung schreibt noch auf Papier.

Quelle:
http://www.intern.de
MSNBC: U.S. buys data on foreign citizens http://www.msnbc.com/news/899805.asp

A.S.H. | 23.04.03 10:47 | Permalink