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Potsdam und Gransee: Lichtermärsche gegen Asylsuchende

Quelle: inforiot.de

Unter den Motto „Lich­ter­marsch gegen Asyl­po­li­tik!“ soll in Pots­dam am 19. Dezem­ber demons­triert wer­den. Ab 17 Uhr soll es vom Johannes-Kepler-Platz aus einen Marsch zum Pots­da­mer Land­tag gehen. Der Ver­an­stal­ter, der bei Face­book unter den Namen „Ulf Bader“ auf­tritt, ruft zu einem Auf­marsch gegen die Errich­tung von Asyl-Containerdörfern in Pots­dam auf. Auf sei­nen pri­va­ten Account teilt er Pos­tings für die „Hoo­li­gans gegen Sala­fis­ten“ (HoGeSa), Arti­kel der Rechtsaußen-Zeitung „Junge Frei­heit“, Demons­tra­ti­ons­auf­rufe und Fotos der extrem rech­ten Auf­mär­sche gegen die Unter­brin­gung von Asyl­su­chen­den in Berlin-Marzahn, Köpe­nick und Buch und meh­rere Video der extrem rech­ten Musiker_innen „Vil­lain 051″ und „Dee Ex“. Auch ein NPD-Plakat fin­det sich in sei­ner Time­line, aller­dings ohne das Parteilogo.

In der Ver­gan­gen­heit orga­ni­sierte die NPD in Pots­dam zu den Land­tags­wah­len eine nicht unähn­lich aus­ge­rich­tete Kund­ge­bung gegen Asyl­su­chende. Die Aktion wurde von brei­ten Pro­tes­ten von Zivil­ge­sell­schafte und Antifa beglei­tet.

Neo­na­zis mar­schier­ten am Wochen­ende in Gran­see (Oberhavel)

Am ver­gan­ge­nen Wochen­ende mar­schier­ten knapp 70 Neo­na­zis unan­ge­mel­det unter dem Motto „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ mit Fackeln in Gran­see. Auf der gleich­na­mi­gen Facebook-Seite fin­den sich dazu Fotos und ein Flug­blatt, für das der bekannte Neo­nazi Maik Emin­ger ver­ant­wort­lich ist. Es han­delt sich um den Zwil­lings­bru­der des in Mün­chen ange­klag­ten NSU-Unterstützers André Emin­ger. Ursprüng­lich hatte Emin­ger eine Kund­ge­bung für den Sonn­abend zwi­schen 18–19:30 Uhr in Wer­der ange­mel­det. Die Ver­an­stal­tung wurde jedoch durch die Poli­zei ver­bo­ten. So wichen die Neo­na­zis schein­bar spon­tan nach Gran­see aus. Emin­ger selbst war den Sonn­abend noch neben wei­te­ren Neo­na­zis aus Ber­lin, Neu­rup­pin und dem Havel­land im baye­ri­schen Wun­sie­del bei einem „Hel­den­gen­den­ken“ zu Ehren von Hit­ler­stell­ver­tre­ter der Rudolf Hess.

Die Facebook-Seite „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ wird haupt­säch­lich von Neo­na­zis aus Potsdam-Mittelmark fre­quen­tiert. Mit dabei sind etwa die NPD-Abgeordneten Andre Schär und Pas­cal Stolle, sowie der Account der NPD-Potsdam-Mittelmark. Auch der Mör­der und Neo­nazi Sascha Lücke, wel­cher 1996 den Punk Sven Beu­ter in Bran­den­burg an der Havel tot schlug, zeigt sich sehr aktiv auf der Seite.

Eben­falls fin­det sich ein Bericht zur Demons­tra­tion auf der Seite „Licht und Schat­ten“. Die Neonazi-Struktur ist eine Nach­fol­ge­or­ga­ni­sa­tion der Freien Kräfte Pots­dam, die nach dem Vor­bild der Spree­lich­ter die „Volkstod“-Kampagne auf­grei­fen. „Wir erken­nen die Gefahr. Die Gefahr zuneh­men­der Über­frem­dung, die Gefahr des dro­hen­den Kul­turz­er­falls, die Gefahr des nahen­den Volks­to­des“, hieß es im Bericht. Einen ähnli­chen Auf­marsch hiel­ten sie am 8. Mai des ver­gan­ge­nen Jah­res in Klos­ter Leh­nin ab.

Bolk | 18.11.14 21:22 | Permalink