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Befindet sich das kapitalistische Weltsystem auf einer Zeitreise zurück ins 19. Jahrhundert?

"Den bislang peinlichsten Ausrutscher im Propagandakrieg um die Ukraine - der noch absurder erscheint als die russischen Behauptungen, eine Menschenrechtsintervention nach westlichem Muster durchführen zu wollen, leistete sich der amerikanische Außenminister Kerry, der in einer klassische Projektion Russland vorwarf, sich wie eine imperialistische Großmacht des 19. Jahrhunderts zu benehmen und "unter einem erfundenen Vorwand" in ein anders anderes Land einzumarschieren - dies rund ein Jahrzehnt, nachdem die Vereinigten Staaten unter frei erfundenen Vorwänden in den Irak einmarschierten."

"Nichts wäre für die Gegenöffentlichkeit somit verkehrter, als die an Hollywood-Filme erinnernde Gut-Böse-Einteilung, die die öffentliche Berichterstattung über den Ukrainekonflikt maßgeblich prägt, einfach mit verkehrten Rollen (guter Putin, böser Westen) zu reproduzieren. Die in dem Mainstream der Medien betriebene Dämonisierung Russlands blamiert sich genauso an der Realität wie die Glorifizierung des autoritären und homophoben Putins zu einem Antifaschisten oder "Antiimperialisten".

Staaten agieren als Subjekte auf der Weltbühne, die die Interessen derjenigen Bevölkerungsgruppen durchzusetzen trachten, die dies sich leisten können - sie fungierten aber noch nie als Subjekte menschlicher Emanzipation."

Tomas Konicz: Wer will was erreichen beim geopolitischen Machtkampf um die Ukraine?

A.S.H. | 10.03.14 14:22 | Permalink